Hamberge – Das Schicksal der Familie Ewald (Foto) aus Hamberge (Kreis Stormarn) bewegt. Beim zehnjährigen Jonas wurde vor kurzem ein Hirntumor festgestellt, der nicht operier- oder heilbar ist. Die Lebenserwartung beträgt nach Auskunft der Ärzte ca. zwölf Monate. Es handelt sich um eine erst kürzlich entdeckte Erbkrankheit. Bei Jonas Vater Sebastian (36) wurde vor anderthalb Jahren Lungenkrebs festgestellt, der in Kopf, Knochen und Leber metastasiert, dazu ein hirneigener Hirntumor. Die Ursache ein Gendefekt – „Li-Fraumeni-Syndrom“. Dort können sich die Krebszellen ohne Probleme vermehren. Dass Sebastian noch für seine fünfköpfige Familie da sein darf, ist wie ein Wunder. Er selbst verlor seinen eigenen Vater, als dieser 39 Jahre jung war an den Krebs. Damit nicht genug, denn die sechsjährige Schwester von Jonas, Neele, hatte bereits mit knapp zwei Jahren einen Tumor im Oberschenkel, der durch Operation und Chemotherapie verschwand, allerdings jederzeit wiederkommen kann.

Jonas spielt in der E-Jugend des SV Hamberge. Trainerin Kathleen Kröger ist betroffen, wie alle anderen Freunde der Familie und sie hat aber sofort reagiert, zusammen mit vier Fußball-Mamas ein Benefizturnier auf die Beine gestellt. Dieses wird am 1. und 2. Juni ausgetragen und das Organisations-Team hat viele namenhafte Clubs um ihr Kommen gebeten. Sie waren erfolgreich, denn mit dem Hamburger SV, FC St. Pauli, Holstein Kiel und FC Hansa Rostock sind gleich vier U10-Mannschaften aller Proficlubs aus dem Norden vertreten. Dazu noch die beiden Regionalliga-Nachwuchs-Teams des VfB Lübeck und von Eintracht Norderstedt. Alle sind beim zweiten Turniertag dabei (2. Juni) und zwei weitere Mannschaften können sich dafür noch qualifizieren. Sie spielen bereits einen Tag zuvor. Dort sind der SSV Jersbek, FC Dornbreite E2, Timmerhorn-Bünningstedt E2, ATSV Stockelsdorf E3, TSV Trittau E4, Krummesser SV, Schmalenbeck-United und der SV Hamberge mit Jonas dabei.

„Karls Erdbeerhof hat uns einen eigenen Flyer erstellt und schenkt uns 10.000 Stück, unterstützt großartig und hat den Kontakt zu Slushyboy hergestellt, die uns mit einer Slushmaschine inklusive Equipment für das Turnier ausstatten.
Spontan hat Klindwort-medical als Turniersponsor zugesagt. Das Rahmenprogramm ist mit Schussmessanlage von Sporthaus Landwehr, Hüpfburg der Johanniter, XXL-Menschenkicker des KJR, Kinderschminken und vielen anderen tollen Sachen breit aufgestellt. Der „Effzeh“, Hoffenheim, Wolfsburg und St. Pauli haben signierte Trikots zugesendet und auch Holstein Kiel versucht ein signiertes Trikot für die Auktion beizusteuern. Leverkusen hat einen signierten Ball gesendet und weitere Bundesligavereine haben bereits Fanpakete zur Tombola beigesteuert oder zugesagt. Darunter sind der BVB, Schalke 04, Werder Bremen, RB Leipzig, Hannover 96, HSV, Bayern München, VfB Lübeck und auch von Real Madrid wird etwas kommen“, freut sich Kröger, die vor fünf Jahren die Hamberger Junioren-Mannschaft ins Leben rief und seitdem trainiert. Sie hofft auf einen großen Zuspruch und dass viele Menschen zu dem Turnier kommen. Start ist an beiden Tagen um 10.45 Uhr (Schulstraße 14, Hamberge).

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Kröger ist mit Jonas Mama Steffi befreundet und sagt zu HL-SPORTS: „Die Mannschaft ist damals entstanden, weil mein eigener Sohn so fußballverrückt war und ist, aber es keine Möglichkeiten in Hamberge gab. Der Verein und ich haben einen Aushang in der Kita gemacht und es meldeten sich 15 Kinder, die größtenteils noch jetzt zusammenspielen. Ich habe früher selbst Fußball gespielt und von daher lag es nahe, dass ich das Team betreue. Man muss sich bewegen, damit sich etwas bewegt. Für unser Benefizturnier ist es uns allen wichtig, dass wir über den recht unbekannten Gendefekt informieren und möglichst viel Geld zusammenbekommen. Damit kann sich Jonas einen Wunsch erfüllen. Ob es nun die Alternativmedizin ist, die ihm mehr Zeit mit seiner Familie beschert oder ein Urlaub oder Medikamente, spielt dabei in meinen Augen keine Rolle. Wichtig ist, dass er weiß, dass es Menschen gibt, die ihn und seinen Papa unterstützen. Alleine stark – gemeinsam unschlagbar! Wir wollen dabei nicht betteln und wenn an einem der Turniertage eine Wurst mehr verkauft wird und Jonas zwei Euro mehr zur Verfügung hat, ist das immerhin etwas. Li-Fraumeni bedeutet quasi nach dem Krebs ist vor dem Krebs. Einige Menschen werden auch 70 damit und besiegen mehrmals den Krebs. Andere erwischt eine Krebsart, die unheilbar ist, so wie Jonas und Sebastian.“  

Wer mehr zu dem Thema „Li-Fraumeni-Syndrom“ erfahren möchte oder auch einen kleinen Beitrag auf das Spendenkonto einzahlen möchte, kann sich auf der Vereinshomepage des SV Hamberge darüber hier informieren.

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