Timmendorfer Strand – Zum letzten Heimspiel der Saison in der Oberliga empfingen die Beach Boys Freitagabend im ETC die Füchse aus Duisburg. War man auf Timmendorfer Seite vor dem Spiel noch guten Mutes, die Jungs aus dem Ruhrgebiet ein wenig ärgern zu können, so herrschte nach dem Spiel allgemeine Ernüchterung. Am Ende der 60 Minuten stand auf der Anzeigetafel ein Ergebnis von 2:9 (0:1,0:5,2:3).

Aber der Reihe nach…
Während die Gäste personell aus dem Vollen schöpfen konnten, gingen die Beach Boys stark ersatzgeschwächt in die Partie. Neben den längerfristig verletzten Spielern, mussten unter der Woche auch noch Markus Klupp, Christopher Röhrl (beide Fieber) und David Rutkowski (Verletzung) passen. Dafür stand Jason Horst (Foto) wieder im Aufgebot, der seine langwierige Verletzung überwunden hat.

Im ersten Drittel übernahmen zunächst die Gäste das Kommando und erspielten sich in den ersten fünf Minuten klare Feldvorteile, ohne dies in zwingende Torchancen ummünzen zu können. In diese Phase hinein, fasste sich Moritz Meyer ein Herz, schnappte sich den Puck an der blauen Linie, tankte sich bis zum Tor durch und scheiterte aber am Gästetorwart Björn Linda. Dies war so etwas, wie ein kleines "Hallo wach", denn in Folge dieser Aktion gelang es den Beach Boys, das Spiel offener zu gestalten und sich Chancen herauszuarbeiten. Christian Herrmann scheiterte nach einer schönen Vorarbeit von Marco Meyer, und Viatcheslav Koubenski zog einen Schlenzer knapp am Duisburger Tor vorbei. Aber auch die Füchse blieben gefährlich, unter anderem durch einen Schlagschuss von der blauen Linie durch Marius Schmidt sowie blitzschnell vorgetragene Kombinationen mit Torabschluss über zwei bis drei Stationen , die Goalie Patrick Hoffmann allesamt entschärfen konnte. In der 19. Minute fiel dann das 0:1 für die Duisburger, durch einen Schlagschuss aus der Halbdistanz von Joel Keussen. Vorausgegangen war eine Unachtsamkeit in der Timmendorfer Defensive. Mit dem Zwischenstand von 0:1 ging es danach in die erste Drittelpause.

Im zweiten Spielabschnitt war noch keine Minute gespielt, da fiel durch ein verlorenes Bully in der neutralen Zone und einen Fehlpass von Tibor Uglar vor dem eignen Drittel das 0:2, denn der Duisburger Daniel Schmölz spritzte dazwischen, ging auf Hoffmann zu und versenkte die Scheibe im Netz. Noch ehe die Beach Boys die Möglichkeit hatten, sich von diesem Rückschlag zu erholen, musste Hoffmann erneut hinter sich greifen. Vorausgegangen war eine tief ins Verteidigungsdrittel der Beach Boys gespielte Scheibe, die sich die Duisburger in der Ecke zurück erkämpfen konnten. Den anschließenden Diagonalpass direkt vors Tor verwertete freistehend Denis Forminych mit einem satten Flachschuss ins kurze Eck zum 0:3 (23.). In der Folge konnten die Beach Boys kaum noch dagegen halten und ihrerseits für Entlastung sorgen. Dies führte dazu, dass die Füchse sich Chance auf Chance erspielen konnten und die Timmendorfer in ihrem eigenen Drittel einschnürten. Als in der 28. Minute Kenneth Schnabel gerade einmal für zwei Sekunden auf der Strafbank Platz genommen hatte, hieß es 0:4 (Torschütze: Markus Schmidt). Keine zwei Minuten später konnten die Gäste von der Wedau auf 0:5 erhöhen, als sie mit einer Kombination über drei Stationen und ohne nennenswerte Gegenwehr der Beach Boys vor dem Tor auftauchten und welche Schmidt vollenden konnte. 120 Sekunden später war es wiederum Schmidt, der mit dem 0:6 das halbe Dutzend voll machte (32.). Torwart Hoffmann verließ daraufhin entnervt das Eis und Matthias Rieck kam zum Einsatz (36.). Rieck führte sich gleich gut ein, als er in der 39. Minute während einer Unterzahlsituation zweimal nacheinander mit klasse Reflexen gegen die Duisburger Schmidt und Brett Breitkreuz die Situation retten konnte.Mit dem Stand von 0:6 ging es in die zweite Drittelpause.

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Im Schlussabschnitt sollte es zunächst mit der gleichen Rollenverteilung weiter gehen. Die Füchse aus Duisburg machten weiter Druck und die Beach Boys hatten, auch aufgrund schwindender Kräfte, da sie lediglich mit 14 Feldspielern antreten konnten, Mühe, dem Geschehen etwas entgegezusetzen.
In Folge dessen war unter anderem das 0:7 durch Thomas Fox. Im Anschluss stand zunächst Torwart "Matze" Rieck für einige Minuten im Mittelpunkt, als er kurz nacheinander eine Reihe von gefährlichen Schüssen abwehren konnte. Beim 0:8 in der 45. Minute war er allerdings machtlos, als eine tief gespielte Scheibe aus der Ecke direkt vor das Tor gepasst wurde, wo Fabio Pfohl völlig frei stand und einnetzte. In der 50. Minute fiel dann gar das 0:9. Vorangegangen war ein schneller Scheibenvortrag der Gäste in das Angriffsdrittel, wobei es ihnen gelang, den Puck hinter dem Timmendorfer Tor zu sichern. In den anschließenden Pass vor das Tor hielt Pfohl seinen Schläger und markierte seinen zweiten Treffer des Abends. Als sich die 605 Zuschauer im Eispalast berechtigte Sorgen machten, dass das Ergebnis gut und gerne zweistellig werden könnte, begannen die Beach Boys mit dem Mut der Verzweiflung nach vorne zu spielen. Belohnt wurden sie in Form  durch das 1:9 von Jason Horst, der eine gut ausgespielte Powerplay-Situation im Nachschuss nutzen konnte. Knappe zwei Minuten später war es dann Jason Horst, der eine erneute Fünf gegen Vier-Überzahl mit dem 2:9 abschloss (56.).

Der EHCT-Doppeltorschütze Horst sagte nach dem Spiel zu HL-Sports: "Wir haben aufgehört so zu spielen, wie wir es uns vorgenommen hatten. Die einfachen Dinge sind uns nicht gelungen. Im zweiten Drittel haben wir dann angefangen zu zocken und das hat uns fünf Gegentore beschert. Die zwei Tore von mir waren leider nur Ergebniskorrektur."

Insgesamt ein Spiel mit einem verdienten Sieg für die Füchse aus Duisburg, der allerdings um zwei bis drei Tore zu hoch ausfiel. Die Beach Boys ihrerseits mussten am gestrigen Abend sicherlich der langen Verletztenliste und einer langen, kräftezehrenden Saison Tribut zollen. Man kann davon ausgehen, dass die Ostholsteiner in ihrem letzten Heimspiel der Oberliga-Endrunde ihren treuen Fans gerne ein besseres Spiel gezeigt hätten. Leider glückte ihnen das nur bedingt.

Zum Abschluss der Saison geht es nun am kommenden Sonntag für die Beach Boys zu den Kassel Huskies. Alles Andere als eine Niederlage, wäre sicherlich eine Überrraschung gegen den Top – Favoriten der Aufstiegsrunde. Aber allein die Aussicht, dort vor mehreren tausend Zuschauern spielen zu können, sollte für Fans und Spieler Anreiz genug sein, noch einmal alles zu geben.

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