Eichede – Es war schon eine traurige Geschichte, die 325 Zuschauer im Ernst-Wagener-Stadion am vergangen Samstag erlebten: 4:5 (1:2) nach einem packenden und kampfbetonen Spiel des SV Eichede gegen den Goslarer SC. Am Ende bleibt den Stormarnern nur noch die Hoffnung, nachdem die Konkurrenz punktete und man selbst somit sieben Punkte Rückstand auf einen regulären Nichtabstiegsplatz hat.
Allerdings zückte man jüngst den Taschenrechner aus der Schublade und fing an zu rechnen. Schon im ersten Statement nach der Partie von Torhüter Fabian Lucassen war zu hören, dass man auf jeden Fall vor Victoria Hamburg landen möchte, da man dann ja noch eine realistische Chance auf den Klassenerhalt hat. Der 26-jährige sagte gegenüber HL-SPORTS: „Uns fehlt vielleicht das Quäntchen Glück oder auch Quäntchen Qualität. Wir waren nach der 1:0-Führung die bessere Mannschaft und haben dann nachgelassen. Dann kommst du wieder ran, gehst in Führung und musst wieder einstecken. Das ist so bitter. Ich hab uns kein Stück schlechter gesehen, als Goslar. Wir sollten mal wieder einen Dreier landen, um am Ende vor Vicky zu landen. Das kann am Ende sogar reichen.“
Ein großer Prophet muss man zwar nicht sein, da die Konstellation der Ligen folgendes aussagt: Normalerweise gibt es drei Absteiger. Kommt Holstein Kiel aus der 3.Liga hinzu, sogar vier. Da die Kieler sich aber wohl retten können, bleibt es also bei drei Regelabsteigern aus der Regionalliga. Setzt sich der Meister der Nordstaffel allerdings in den Relegationsspielen für die 3. Liga durch und steigt auf, sind es nur noch zwei Absteiger. Kommt nun noch hinzu, dass es nächste Saison, statt 18 Clubs sogar 19 gibt (hängt vom Gerichtsverfahren des SV Wilhelmshaven ab) und stehen die Jadestädter am Saisonende ebenfalls auf einem der letzten drei Plätze, würden sie zwar an das Ende gesetzt werden, bleiben jedoch in der Regionalliga. Somit würde es nur einen Club treffen. Zurück zum Propheten, der man nicht sein muss, aber ein sehr großer Optimist, damit dieses Rechenbeispiel aufgeht.
SVE-Kapitän Jan-Ole Rienhoff meinte zur Niederlage: „Wir müssen uns wieder hinterfragen, warum diese Fehler passieren, die zu unseren Gegentoren führen. Es wird eng und wir müssen wieder einen Dreier landen um die Chance zu haben Victoria einzuholen. Das muss unser primäres Ziel sein, aber wir denken von Spiel zu Spiel.“
Malte Buchholz: „Es ist einfach nur deprimierend, wenn man so wie wir Woche für Woche auf die Fresse bekommt. Wir müssen einfach daran arbeiten, 90 Minuten konzentriert zu sein und nicht diese Aussetzer zu haben. Nach vorn und auch insgesamt haben wir gut gearbeitet. Man darf aber zu Hause keine fünf Dinger bekommen. Wir müssen unbedingt Boden gut machen und einen Dreier landen.“
Oliver Zapel sagte auf der Pressekonferenz: „Das Spiel muss man gesehen haben und selbst dann versteht man das auch nicht. Wir bekommen alles an den Kopf geknallt und können so ein Spiel, das wir schon gebogen hatten, nicht für uns entscheiden. Es lagen alle Trümpfe in unserer Hand und dass wir dann im Defensivbereich erneut so eklatante Fehler machen, ist für mich unvorstellbar. Wir wussten, dass wir heute viele Tore schießen würden, aber wenn man von einer Dreierkette auf eine Fünferkette umstellt, ist das für mich unbegreiflich, wie man solche Tore fangen kann. Unsere erfahrenen Jungs haben es heute nicht gebracht, mal Ruhe auszustrahlen. Unser Debütant Jonathan Marschner hat ein herausragendes Spiel abgeliefert und auch Fehler der anderen kaschiert. Es bringt mir nur weitere Sorgenfalten, wenn ich mir die Tore noch einmal durch den Kopf gehen lassen muss. Es ist so schade für die Jungs, da sie unter der Woche und auch im Spiel wirklich alles gegeben haben.“
Bitter für die Stormarner, dass Haris Huseni mit Verdacht auf Muskelfaserriss ausfallen wird und auch Andre Kossowski mit einem Nasenbeinbruch ins Krankenhaus gebracht werden musste. Beim 24-jährigen wurde ein glatter Bruch diagnostiziert, aber er durfte am Abend wieder nach Hause.
Am kommenden Sonntag (14 Uhr) geht es für die Eicheder nach Norderstedt und danach empfangen die „Bravehearts“ die Amateure von Werder Bremen (Samstag, 19. April um 14 Uhr) zum Nachholspiel.