Hamburg – Die Aufregung um Bakery Jatta (Foto) ist endgültig vorbei. Nachdem das Bezirksamt Hamburg-Mitte bereits am Montag die Ermittlungen gegen den 21-Jährigen einstellte, zog der Deutsche Fußball Bund (DFB) am Dienstag nach und stellte das Verfahren ein. Grund dafür: Der 1. FC Nürnberg, der VfL Bochum und der Karlsruher SC zogen ihre Einsprüche gegen die Wertung der Zweitligaspiele gegen den HSV zurück.

Freude in Hamburg über den Sieg der Menschlichkeit. Der HSV gab daraufhin nachfolgende Stellungnahme ab: „Das ist ein guter Tag für Bakery Jatta, den HSV und seine Fans. Wir sind froh, dass sich alle Clubs nach der schnellen Arbeit der Hamburger Behörden wieder auf Fußball statt auf Paragraphen konzentrieren können. Wir wünschen uns insbesondere für Bakery Jatta, dass wir jetzt endlich wieder zur Normalität zurückkehren können. Wir freuen uns sehr, dass die eindeutige Haltung von Dieter Hecking und seinem Trainerteam, seinen Mitspielern, aber auch die Unterstützung von Aufsichtsrat und Mitarbeitern der AG, Präsidium und Gremien des Vereins Bakery geholfen haben, diese belastenden Wochen durchzustehen. Ein ganz besonderer Dank gilt den HSV-Fans, die sich in dieser Zeit bis zum emotionalen Sonntag in einer Art und Weise präsentiert haben, auf die wir sehr stolz sind. Bedanken möchten wir uns auch bei den Clubs aus Darmstadt, Chemnitz, Hannover und dem FC St. Pauli, die durch ihren vollzogenen oder angekündigten Verzicht auf Einspruch ihr Verständnis für Fairplay und Sportlichkeit ausgedrückt haben. Gleiches gilt für Trainer, Verantwortliche und weitere Menschen aus dem Sport, die ihre Haltung in dieser Angelegenheit eindrucksvoll zum Ausdruck gebracht haben. Mit den beteiligten Clubs aus Nürnberg, Bochum und Karlsruhe hatten wir heute einen sachlichen Austausch. Es tut uns allen gut, dass im spannenden Wettbewerb der 2. Bundesliga nun wieder Rechtssicherheit herrscht. Wir haben den Clubs versichert, dass die Angelegenheit für den HSV damit erledigt ist und wir uns auf die Spiele in der Rückrunde mit ihnen freuen.“ Gerade der sonst so gescholtene HSV hat sich durch seine klare Position mit enormen Rückhalt zu seinem Spieler viele Sympathien gewonnen.

Damit ist die Akte Jatta geschlossen, zumindest was die Vorwürfe wegen angeblichem Identitätenschwindel, den die „Sportbild“ aufbrachte. Die Geschichte des Flüchtlings könnte dafür auf anderer Ebene weitergehen – und zwar positiv. Der Gambier soll nun für Deutschland spielen. U21-Coach Stefan Kuntz sagte bei Sport1: „Ich würde gerne versuchen, Bakery bei der Einbürgerung zu helfen, weil ich ihn gerne von der U21 überzeugen möchte. Auf diesem Weg waren wir schon, und dann kam diese, für meine Begriffe, etwas unsägliche Diskussion. Wenn es jetzt beendet ist, werde ich warten, bis unser neuer Präsident gewählt ist. Dann werde ich bei ihm im Büro sitzen und ihn fragen, ob wir nicht alles tun wollen, um Bakery von uns zu begeistern.“

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