Anzeige
Kanzlei Proff

Hamburg – Der HSV Handball konnte am Donnerstag nach einer tollen Mannschaftsleistung den zehnten Sieg in der Rückrunde feiern. Gegen den Tabellennachbarn, mit dem die Hamburger nun wieder nach Punkten gleichgezogen sind, begann der HSV am 30. Spieltag der DKB Handball-Bundesliga vor 12.036 Zuschauern in der ausverkauften O2 World Hamburg zunächst druckvoll, kam jedoch nach zwei Zeitstrafen aus dem Spielfluss. So musste die Mannschaft von Martin Schwalb zur Pause einen knappen 14:16-Rückstand hinnehmen. Im zweiten Durchgang glichen die Hanseaten früh aus und hielten ihre Linie dank eines starken Johannes Bitter, der durch seine Paraden einen 7:0-Lauf ermöglichte. So konnten die die Hanseaten den verdienten 29:26-Erfolg in trockene Tücher bringen. Beste Werfer auf Seiten des HSV Handball waren Joan Cañellas, Kentin Mahé und Adrian Pfahl mit jeweils fünf Toren. Für die SG erzielte Steffen Weinhold (8) die meisten Tore.

HSV gelingt frühe Führung – Zeitstrafen lassen Spielfluss stocken
Ohne den am hinteren Oberschenkel verletzten Pascal Hens stellte Martin Schwalb seine Mannschaft auf zwei Positionen um. So begann Joan Cañellas auf halblinks, während Kentin Mahé auf die Spielmacher-Position rückte. Die Hamburger erwischten einen guten Start und gingen mit 3:1 in Führung, die nicht nur den Torschützen Andras Nilsson, Adrian Pfahl und Cañellas zu verdanken war, sondern auch Johannes Bitter, der bereits in dieser frühen Phase des Spiels starke Paraden zeigte. Fünf Minuten später erhöhte Mahé auf drei Tore zum 5:2 (9.). Diesen Vorsprung konnte der HSV Handball auch trotz einer doppelten Unterzahl nach Zeitstrafen gegen Jansen und Dominikovic halten (14., 15.), als Mahé zum 8:5 traf (15.). Nach einem Siebenmeter für die SG (18.) geriet der Spielfluss der Hanseaten jedoch ins Stocken. Während die Offensive keine günstigen Wurfpositionen mehr fand, drehten die Flensburger das Spiel zu ihren Gunsten. Der HSV lag nun mit 10:12 hinten (22.) und ließ vorne zu viele Chancen aus. Dennoch konnten die Hamburger den Rückstand mit zwei Toren bis zum 14:16-Pausenstand gering halten.

Mannschaft überzeugt nach schnellem Ausgleich auf ganzer Linie
Nach der Pause brachte Schwalb mit Blazenko Lackovic einen frischen Akteur ins Spiel, der mit einem Doppelschlag den Ausgleich zum 16:16 erzielte (32.). Kurze Zeit später setzte Mahé sein starkes Spiel fort, indem er immer wieder den Weg durch die Mitte suchte und das 18:17 erzielte. Allerdings musste der Franzose nach seiner darauffolgenden Abwehraktion eine Zeitstrafe hinnehmen. In Unterzahl geriet der HSV Handball in Rückstand (18:19, 36.), ließ sich davon jedoch nicht aus der Ruhe bringen. Die Mannschaft erkämpfte sich den Ausgleich und spielte ihre Angriffe konzentriert, aber mit dem nötigen Biss zu Ende. So erzielte Mahé das 21:21 (43.) und markierte mit seinem Treffer den Beginn eines 7:0-Laufs. Erst neun Minuten später, in denen die Abwehr und Bitter die Flensburger sehenswert in Schach hielten, kamen die Gäste zu ihrem nächsten Treffer. Die Unterstützung der Zuschauer in der Halle kannte keine Grenzen mehr: Stehende Ovationen führten die Hamburger durch die Schlussphase, in denen ihnen der verdiente 29:26-Sieg nicht mehr zu nehmen war.

HSV Handball: Bitter (13 P., 1.-60.); Cleverly (0 P., für drei Siebenmeter eingewechselt)
Cañellas 5/2, Mahé 5, Pfahl 5, Duvnjak 4, Nilsson 4, Jansen 2, Lackovic 2, Lindberg 2, Flohr, Dominikovic, Schröder n.e., Toft Hansen n.e., Djordjic n.e., Markovic n.e.

SG Flensburg-Handewitt: Andersson (9 P., 1.-20., 46.-60.); Rasmussen (9 P., 20.-46.)
Weinhold 8, Eggert 7/4, Glandorf 4, Svan 3, Mogensen 2, Gottfridsson 1, Knudsen 1, Karlsson, Nenadic, Heinl, Gustafsson n.e., Radivojevic n.e.

Siebenmeter: 2/4 – 4/6 (Lindberg und Cañellas scheitern an Andersson – Eggert verfehlt zwei Mal das Tor)

Zeitstrafen: 3 – 3 (Jansen, Dominikovic, Mahé – 2x Karlsson, Knudsen)

Anzeige
Anzeige

Schiedsrichter: Lars Geipel / Marcus Helbig (Steuden / Landsberg)

Spielfilm: 1:1 (3.), 3:1 (5.), 5:2 (9.), 7:4 (14.), 9:6 (17.), 10:9 (19.), 10:12 (22.), 12:14 (25.), 14:16 (30.) – 16:16 (32.), 18:17 (35.), 19:19 (37.), 21:21 (43.), 28:21 (55.), 29:22 (56.), 29:26 (59.)

Stimmen zum Spiel:

Martin Schwalb (Trainer HSV Handball): „Ich freue mich, dass die Jungs für das, was sie getan haben, viele Wege gegangen sind. Wir haben sehr engagiert in die Tiefe gespielt. In der ersten Halbzeit hatten wir Probleme im Rückzug und dadurch zu viele leichte Tore bekommen. Das war sicherlich der Knackpunkt des Spiels, dass wir das Rückzugsverhalten in der zweiten Halbzeit verbessert haben. Die Abwehr stand besser und Jogi hat gute Bälle gehalten. Vorne sind wir mit viel Enthusiasmus und überzeugt zu Werke gegangen.“

Ljubomir Vranjes (Trainer SG Flensburg-Handewitt): „Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt. Alles hat funktioniert, im Angriff und die zweite Welle haben wir sehr gut gespielt. In der 2. HZ sind wir 10 Minuten dabei, aber ab der 40. Minute lief es nicht mehr so gut. Wir hatten in der Abwehr keinen Zugriff und machten vorne zu viele technische Fehler.“

Domagoj Duvnjak (Rückraummitte HSV Handball): „Glückwunsch an das gesamte Team. Der Sieg heute war absolut verdient. Wir haben von der ersten bis zur sechzigsten Minute leidenschaftlich gespielt. Heute muss ich Kenni loben. Er war, wie die Stimmung in der Arena, einfach überragend. Aber der Erfolg war heute eine gesamte Teamleistung. In dieser ausverkauften Arena zu gewinnen, ist einfach Wahnsinn. Ich liebe es, wie die Fans uns feiern. Sie waren heute als achter Mann unüberhörbar. Jetzt geht es mit dem nächsten Spitzenspiel weiter.“

Johannes Bitter (Torwart HSV Handball): „Hammer, Hammer, Hammer. Was für eine unglaubliche Stimmung heute. Das ist das erste was mir jetzt einfällt: Dass es schon lange her ist, dass fünf Minuten vor Schluss 12.000 Fans hier gestanden haben. Wir haben heute ein unheimlich emotionales und leidenschaftliches Spiel gezeigt. Wir haben immer wieder Lösungen gefunden. Dass Flensburg dann zum Ende nachgelassen hat, war unser Verdienst. Kompliment an die Mannschaft.“

Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -