Hamburg – Trotz einer 28:31 (13:12)-Niederlage gegen Celje Pivovarna Lasko im Rückspiel des Achtelfinals der VELUX EHF Champions League hat der HSV Handball das Viertelfinale erreicht. Nach dem Hinspiel, das die Hanseaten deutlich mit 38:29 gewinnen konnten, reichte vor 2.605 Zuschauern in der Sporthalle Hamburg nach den zweiten 60 Minuten eine knappere Niederlage zum Weiterkommen. Dabei kam Pascal Hens zu seinem Comeback, während Oscar Carlén sein Team auf der Tribüne unterstützte. Die Abwehr ging nicht so aggressiv wie zuletzt zu Werke, zudem wurden im Angriff zu viele Chancen ausgelassen. Gegen aufopferungsvoll kämpfende Gäste konnte sich der HSV zwar eine Fünf-Tore-Führung herauswerfen, die bis zur Pause aber wieder bis auf 13:12 schmolz. In der zweiten Halbzeit versuchte Celje noch einmal alles und es entwickelte sich eine spannende Partie. In der letzten Viertelstunde erarbeiteten sich die Gäste einen Vorteil, den der HSV bis zum Schlusspfiff nicht mehr aufholte. Am Ende stand so zwar ein 28:31 an der Anzeigetafel, mit dem sich die Elbstädter bei ihrer sechsten Champions League-Teilnahme in Folge aber trotzdem zum fünften Mal für das Viertelfinale qualifizierten. Für den HSV war bei der ersten Niederlage seit 14 Spielen und dem 5. Dezember 2012 Domagoj Duvnjak mit sieben Treffern, die er alle in der zweiten Hälfte erzielte, der beste Werfer des Abends. Für Celje traf Borut Mackovsek ebenfalls sieben Mal.
Celje begann die Partie hochmotiviert, um vielleicht doch noch eine Sensation zu schaffen, und erzielte in der ersten Minute den ersten Treffer zum 1:0 durch Sebastian Skube. Nach dem Ausgleich durch Michael Kraus in der dritten Minute trafen die Slowenen gleich doppelt, und gingen mit 3:1 in Führung (6. Minute). Der HSV ließ sich aber nicht beunruhigen und kam durch Blazenko Lackovic und Hans Lindberg wieder zum Ausgleich (3:3, 7.). Einem weiteren Treffer der Gäste ließ erst Marcin Lijewski den erneuten Ausgleich folgen, bevor Torsten Jansen mit seinem 1400. Treffer für den HSV die erste Führung für sein Team zum 5:4 erzielte (10.). Eine Minute später konnte Blazenko Lackovic auf 6:4 erhöhen, doch es folgten sechs torlose Minuten der Hausherren, die Celje nutzte, um das Spiel beim Stand von 6:6 in der 16. Minute wieder zu egalisieren. Erst eine Minute später war Michael Kraus wieder erfolgreich und eine weitere Minute später erhöhte Igor Vori auf 8:6. Die Gäste kamen mit dem 7:8 zwar wieder zum Anschluss, doch die Mannschaft von Martin Schwalb fand in der Abwehr nun besseren Zugriff und Johannes Bitter unterstützte seine Vorderleute mit wichtigen und guten Paraden. Die so gewonnen Bälle wurde über den Gegenstoß nach vorne getragen, und Michael Kraus, der zweimal mitgelaufen war, konnte zwei Konter in Folge erfolgreich zum 10:7 abschließen (22.). Bis zur 25. Minute erhöhten Torsten Jansen und Andreas Nilsson auf 12:7 und beendeten einen 4:0-Lauf der Hanseaten. In der Folge schlichen sich ein paar Fehler ins Hamburger Spiel ein, die Celje sofort nutzte, um mit drei Toren in Folge bis zur 27. Minute auf 10:12 zu verkürzen. Blazenko Lackovic erzielte dann den letzten Treffer des ersten Durchgangs für sein Team, doch die Gäste erkämpften sich die letzten beiden Tore der Halbzeit, sodass die Seiten beim Stand von 13:12 gewechselt wurden.
Zu Beginn der zweiten Hälfte brachte Martin Schwalb Domagoj Duvnjak für Michael Kraus sowie Stefan Schröder für Hans Lindberg. Per Strafwurf kam Celje allerdings in der 31. Minute zum 13:13-Ausgleich. Die Partie war damit weiterhin offen, doch der HSV wusste das beruhigende Ergebnis aus dem Hinspiel im Rücken. Daher ließ er sich von zwei kleinen Rückständen nicht beeindrucken, glich zweimal durch Fredrik Petersen und Domagoj Duvnjak aus (15:15, 35.), bevor Stefan Schröder sein Team bei 16:15 und 17:16 wieder in Front brachte. In den nächsten Minuten ging es weiter hin und her: Mit zwei Toren in Folge sicherte sich die Mannschaft von Vladan Matic die Führung (18:17, 38.), bevor ein Doppelschlag von Domagoj Duvnjak das Ergebnis wieder zugunsten der Hamburger drehte (19:18, 39.). Blazenko Lackovic konnte in der Folge auf 20:18 erhöhen, doch eine erneute kleine Schwächephase der Hamburger konnte Celje für vier Treffer in Serie nutzen, um sich eine Viertelstunde vor dem Ende selbst mit 22:20 in Front zu bringen. Domagoj Duvnjak brachte sein Team daraufhin wieder heran, doch zwei weitere Tore der Slowenen bedeuteten das 24:21 für Celje (47.). Bei diesem Vorsprung blieb es bis zur 50. Minute, in der Kapitän Pascal Hens zu seinem Comeback kam und prompt zum 22:24 traf. Sechs Minuten vor dem Ende sahen sich die Hausherren weiterhin mit drei Toren im Hintertreffen, doch in der Folgeminute verkürzten Domagoj Duvnjak und Stefan Schröder auf 27:28, sodass dem HSV das Viertelfinale spätestens jetzt nicht mehr zu nehmen war. Die nächsten drei Tore gingen nochmals auf das Konto von Celje und in der Schlussminute sorgte Domagoj Duvnjak mit seinem siebten Treffer der Halbzeit für den 28:31-Endstand, der nach dem 38:29-Hinspiel-Erfolg das Viertelfinale für den HSV bedeutete.
Die Viertelfinal-Paarungen werden am kommenden Dienstag, 26. März, um 11.00 Uhr in Wien ausgelost. Vorher steht für den HSV aber bereits am kommenden Sonntag, 24. März, 15.00 Uhr, das nächste Bundesliga-Spiel gegen den TSV GWD Minden in der O2 World Hamburg auf dem Programm.
Stimmen zum Spiel:
Martin Schwalb (Trainer HSV Handball): „Vielen Dank für die Glückwünsche. Wir freuen uns, dass wir im Viertelfinale sind. Der Abend hat trotz der Niederlage viele positive Aspekte gebracht. Neben dem Einzug ins Viertelfinale wurde auch ich darin bestätigt, dass es schwer werden würde und Celje eine gute Mannschaft hat. Sie haben eine gute Einstellung, sind individuell stark, haben Kampfeswillen, eine gute Abwehr und sind immer ernstzunehmen. Zudem haben wir gesehen, was wir nicht machen dürfen: Die Abwehr war heute zu offen und hat sich zusammen nicht so gut bewegt. Im Angriff hat uns die nötige Ballgeschwindigkeit gefehlt und unsere Chancenverwertung war nicht gut. Aber heute war das Weiterkommen das einzige Ziel, und das haben wir erreicht. Nun geht es in der Bundesliga weiter.“
Vladan Matic (Trainer Celje Pivovarna Lasko): „Glückwunsch an den HSV zum Weiterkommen. Ich wünsche dem HSV viel Glück bei der Auslosung und natürlich auch im weiteren Verlauf des Wettbewerbs, ich bin mir sicher, dass wir Hamburg beim Final4 sehen werden. Wir haben eine junge Mannschaft und müssen noch viel lernen. Im Hinspiel haben viele auf eine fast unmögliche Überraschung gehofft, was uns gegen einen guten Gegner nicht gelungen ist. Heute haben wir ein gutes Spiel gemacht und wir sind stolz darauf, gegen den HSV gewonnen zu haben.“
Andreas Nilsson (Kreisläufer HSV Handball): „Ich bin froh, dass wir das Viertelfinale nach diesem schweren Spiel erreicht haben. Wir haben eine gute Mannschaft und wenn wir gut spielen, können wir gegen jede Mannschaft gewinnen. Wenn wir unsere Leistung aber nicht abrufen, wird es auch gegen viele Teams schwer.“
Johannes Bitter (Torhüter HSV Handball): „Ich freue mich vor allem, dass wir weiter sind. Celje hat heute gezeigt, dass sie eine gute Mannschaft sind. Dass sie das Spiel nicht herschenken war doch klar. Ich bin mir aber sicher, dass, wenn wir das Hinspiel nicht so deutlich gewonnen hätten, wir heute auch nicht verloren hätten.“
Igor Vori (Co-Kapitän HSV Handball): „Wir haben das Viertelfinale erreicht und gehören zu den besten acht Mannschaften Europas. Das ist super. Es war heute nicht einfach, mit dem großen Vorsprung aus dem ersten Spiel umzugehen. Das haben wir heute nicht gut gelöst und auch nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. So wollen wir eigentlich nicht auftreten, aber die Spiele in den kommenden Wochen werden die wichtigsten sein.“
Hans Lindberg (Foto) sagte zu HL-Sports: „Das war nicht die gleiche Leistung wie in Slowenien und wir haben nicht das erreicht, was wir zeigen wollten. Aber wir haben im ersten Spiel so ein gutes Ergebnis erzielt, dass wir trotzdem weiter sind. Ich habe keinen Wunsch für das Viertelfinale – wir nehmen was da kommt.“