Lübeck – Nach dem am vorigen Wochenende die Hinrunde mit einer 1:6-Heimniederlage gegen den drittplatzierten Altona Bahrenfeld abgeschlossen wurde, ging es am vergangenen Sonntag für die Hockey-herren des LBV Phönix bei Victoria Hamburg um viel wichtigere Punkte. Der derzeitige Tabellenletzte lag nur magere zwei Punkte hinter der Herrenmannschaft aus Lübeck. Trainer Frank Heinrich zeigte schon mit der offensiveren 4:3:3-Aufstellung, dass er hier keineswegs auf Abwarten spielen wollte. Die Phönixer begannen auch von Anfang an, Druck auf ihren Gegner auszuüben. Bälle wurden frühzeitig abgefangen und in Richtung Kreis gebracht. So konnte bereits nach acht Minuten Malte Vetter im Nachsetzen den am Boden liegenden Torwart überlupfen und zur erstmaligen Führung einnetzen. Anstelle weiterhin Druck auf den Gegner auszuüben, schalteten die Lübecker gleich zwei Gänge zurück. Victoria übernahm mehr und mehr das Zepter und setzte sich in der Lübecker Hälfte fest. Durch viele Unkonzentriertheiten im Rückraum der Gäste kam es zu unnötigen Ecken, die aber allesamt abgefangen werden konnten. Erst kurz vor Schluss der ersten Halbzeit gelang es den energisch angreifenden Hamburgern den an diesem Tag sehr gut aufgelegten Torwart Florian Mautsch zu bezwingen.
In der Halbzeitansprache erinnerte Heinrich seine Elf nochmals daran, dass man die Punkte hier auf gar keinen Fall liegen lassen darf, will man die Saison  ohne drohende Abstiegssorgen weiterführen. In der zweiten Halbzeit versuchte das junge Adlerträger-Team die taktischen Anweisungen umzusetzen. Aber viel zu oft wurden die Bälle noch leichtfertig an den Gegner abgegeben. Die fehlende Entscheidungsfreudigkeit aus dem letzten Spiel war immer wieder zu spüren. Am effektivsten aber waren die Lübecker mit ihren schnellen Kontern. So wurde Malte Vetter im Kreis angespielt, der mit seiner Geschwindigkeit den Torwart umkurvte und mit letzter Kraft in Thomas-Müller-Manier in die kurze Ecke einschob. Kurz darauf bekam Phönix eine Ecke zugesprochen, die krachend an der Latte, aber eben nicht im Tor landete. Insgesamt erhielt das Team in der zweiten Halbzeit auf der Seite des sehr korrekten Schiedsrichters sogar vier Ecken, die aber zu keinem Torerfolg führten. In der letzten Auszeit wurde die Taktik noch etwas defensiver ausgerichtet, um den knappen Vorsprung ins Ziel zu retten. Aber es kam alles anders. Unmittelbar nach der Umstellung fehlte die Zuordnung in der Verteidigung und Victoria Hamburg gelang der nicht ganz unverdiente Ausgleich Minuten vor Schluss. Beide Mannschaften zollten der schwülen Witterung Tribut. Einzelaktionen waren die Folge, die aber auf beiden Seiten wenig Erfolgversprechendes einbrachten. Ein Freischlag von Kapitän Henrik Kalbau wurde erst von dem aus Güstrow kommenden Andreas Sill auf den langen Pfosten verlängert. Da stand Stürmer David Kirchstein völlig richtig und lenkte den Ball durch die Beine des Torwarts zur dritten Führung an diesem Tag. Das Spiel wurde gar nicht erst wieder angepfiffen, denn das Tor fiel buchstäblich in letzter Sekunde.

Mit diesem glücklichen Sieg kletterten die Adlerträger um einen Platz auf den fünften Tabellenrang und haben nun fünf Punkte zwischen sich und der roten Laterne.
Das Fazit von Kapitän Kalbau fiel so aus: „Langsam findet die junge Truppe zusammen. Fehlende Abstimmungsprobleme  können aber nur mit viel Trainingsfleiß abgestellt werden. Jedoch: Auch für glückliche Siege gibt es die volle Punktzahl.“

Anzeige
Anzeige

Phönix: Mautsch, Fehmerling, Wolf, Krause, vom Ende, Israelyan, Wieck, Kalbau, Kothe, Petersen, Kirchstein (1), Sill, Lohse, Steußloff, Vetter (2)
Trainer: Frank Heinrich

Am Samstag treffen die Adlerträger um 13 Uhr auf der Falkenwiese auf TG Heimfeld II.

Tabelle 1. Verbandsliga Herren    
       
PlatzMannschaft TorePunkte
1.TG Heimfeld 2947:1027
2.THC Altona Bahrenfeld 933:2419
3.Klipper THC 2936:2718
4.HC Lüneburg924:3214
5.Phönix Lübeck919:279
6.THC Horn Hamm918:278
7.Uhlenhorster HC 4924:415
8.SC Victoria 922:354
Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -