Lübeck – Ein Finale, bei dem ein Meister auf den Meister traf. Der Titelträger der bundeslandhöchsten Klasse, die SG Ratekau-Strand 08 spielte am Samstagabend auf der Falkenwies im Pokalfinale gegen den Champion der Verbandsliga Süd, den TSV Siems. Die Ostholsteinerinnen gewannen nach 90 Minuten mit 4:0 (2:0) und qualifizierten sich so für den Landespokal.

Der Beginn der Partie war von einer gewissen Unruhe seitens der Ratekauerinnen geprägt. Die Abwehr benötigte einige Minuten, um eine klare Struktur in der Defensive zu schaffen. In dieser Phase versuchte Siems die gegnerische Ordnungsfindung für sich zu nutzen. Jedoch sprang hierbei nichts Zählbares heraus, denn auch die Ratekauerinnen ihrerseits setzten mit ihren Offensivkräften die Gegner unter Druck.

Im Laufe der Begegnung erspielte sich Ratekau einige Chancen, wobei Stefanie Lumma in der 26. Minute die aussichtsreichste Chance direkt vor dem Siemser Gehäuse vergab. Nun sahen die Zuschauer einige Möglichkeiten der Ratekauerinnen, aber auch die Frauen aus Siems gaben sich nicht geschlagen und bemühten ihre Offensivabteilung um die eine oder andere Aktion in der gegnerischen Hälfte. Wiederum Lumma war es, die in der 32. Minute eine tolle Einzelaktion für sich zu nutzen wusste, eine Gegenspielerin ausspielte und den erlösenden Führungstreffer für ihre Mannschaft erzielte. Passend zum Halbzeitpfiff netzte Sina Timm aus kurzer Entfernung den Ball in einem „Gestocher“ des Siemser Fünfmeterraums ins Tor ein. Ratekau konnte so mit der besseren Ausgangslage in die zweite Halbzeit starten.

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Beide Mannschaften begannen den zweiten Durchgang aus einer abwartenden Haltung, somit ergaben sich auf beiden Seiten kaum Szenen in den Strafräumen. Das Spiel war mittlerweile durch einen kampfbetonten Stil von vielen Verletzungsunterbrechungen geprägt. Ratekau ließ sich indes davon nicht beeindrucken und setzte, durch einigen Spielwitz, mit einem sehenswerten Kombinationsspiel seine  Mittelfeldspielerinnen in Szene. Maria da Silva wurde von Alina Renitz gekonnt angespielt. Da Silva ging an der Torhüterin vorbei, nachdem der Ball von einer Gegenspielerin verlängert wurde. Somit notierte der Schiedsrichter das 3:0 für die Mädels aus Ratekau. Jasmine Schöning hätte das Spiel vorzeitig entscheiden können, als sie alleine vor der Siemser Torfrau den Ball aus sieben Metern über das Gehäuse schoss. Wenige Minuten später netzte wiederum Schöning per Kopf nach einer Flanke von Sonja Jaacks zum Endstand von 4:0 ein. In den letzten Minuten hielten die Ratekauerinnen den Druck auf das Siemser Gehäuse weiterhin hoch, jedoch ohne weitere zwingende Torchancen. Wenig später pfiff der Schiedsrichter die Partie ab.

„Wie bereits im Vorfeld zu erwarten war, entwickelte sich das Derby der beiden in der kommenden Saison in der Schleswig-Holstein-Liga aufeinandertreffenden Mannschaften zu einem kampfbetonten Spiel. Leider ergaben sich auf Seiten beider Teams durch unglückliche Umstände Verletzungen und zwei Spielerinnen mussten den Rest des Spiels leider vom Seitenrand aus betrachten. Ihnen für ihre Gesundheit alles Gute. Alles in allem war der Pokalsieg für uns verdient. Aber auch die Siemser haben sich im Saisonhöhepunkt sehr gut geschlagen und sich mit dem Vizepokalsieg belohnt. Wir freuen uns auf spannende Derbys in der kommenden Saison 2014/15“, so SG-Coach Andreas Passow gegenüber HL-SPORTS.

TSV-Trainer Kambiz Tafazoli sagte: „Meine Mannschaft hat über 90 Minuten ein starkes Spiel abgeliefert. Leider waren wir bei den Torchancen nicht so konsequent wie Ratekau. Das 1:0 war ein individueller Fehler, den die SG eiskalt ausnutzte. Beim 2:0 kurz, vorm Halbzeitpfiff, waren wir unsortiert. Wir haben dann in der zweiten Halbzeit nochmal versucht, den Anschlusstreffer zu erzielen. Nach dem Konter zum 3:0 war das Spiel dann auch gelaufen. Glückwunsch an Ratekau. Mit der Niederlage können wir nach so einer Saison zu leben.“

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