Lübeck – Der VfB Lübeck ist seit Samstagnachmittag wieder viertklassig. Das sollte natürlich gefeiert werden. Nicht nur die Fan-Busse, die von Bremen Richtung Lübeck rollten, waren voll guter Laune, sondern natürlich auch die mit Vorstand, Spielerfrauen und Mannschaft. Etwas ungewöhnlich ging es den ersten beiden Vereins-Bussen zu Ende.
In Reinfeld wurden der Bus mit Vorstand, Aufsichtsrat und Sponsoren sowie der Spielerfrauen-Bus von der Polizei mit vier Wagen auf der Autobahn in Empfang genommen und zur Lohmühle geleitet. Ein schöner Empfang, wie sich die grünweißen Insassen dachten, doch so lustig wurde es dann doch nicht. Auf dem Lohmühlen-Parkplatz dann plötzlich Stopp! Die rund 30 Beamten wollten diese VfB-Busse untersuchen und Personalien aufnehmen. „Ein Unding", wie es aus Vorstandskreisen hieß. Mit Videokameras dachten die Einsatzkräfte, einen Fan-Bus erwischt zu haben, dessen Insassen, die als VfB-Fans erkannt worden sein sollen, auf der Rückfahrt eine Sachbeschädigung an einem anderen Bus an der Autobahnraststätte Buddikate (Kreis Stormarn) durchgeführt hat. Dies berichtete Polizeisprecher Rainer Neubert gegenüber HL-SPORTS.
„Es war schon sehr unglücklich von unseren Einsatzkräften, den Vorstandsbus des VfB Lübeck anzuhalten. Das ist nun mal passiert“, so Neubert weiter.
„Unglücklich“ dürfte das die feiernde VfB-Familie sicherlich nicht gefunden haben. Die waren nämlich geschockt über das Vorgehen der Behörde. Die gute Stimmung war zumindest erst einmal dahin. Peinlich berührt ließ die Polizei den Bus dann die letzten Meter vor das Stadion fahren. Die vielen Polizeifahrzeuge fuhren davon und Polizeibeamte fahnden nun weiter nach dem abtrünnigen Fan-Bus. Neubert sagte: „Wir sind uns sicher, dass der Bus in Lübeck wieder auftaucht und wir dann die Ermittlungen fortführen können.“
Begonnen hatte der Tag schon sehr mysteriös, denn auch schon in Bremen wurden die zwei VfB-Busse von der örtlichen Polizei in Empfang genommen. Eine freundliche Begrüßung hätte sicherlich anders ausgesehen, denn wenn man ein älteres Aufsichtsratsmitglied einer Gruppe Polizisten mit vollen Schutzanzügen gegenüberstehen sieht, könnte man befürchten, dass Rowdys unterwegs wären. Der Höhepunkt des Polizei-Einsatzes aber kam etwa eine halbe Stunde vor dem Anpfiff in Bremen. VfB-Fans wollten Karten für das Spiel kaufen und wurden von der Bremer Bereitschaftspolizei mit Schlagstöcken und Pfefferspray wieder zurückgetrieben. Deeskalierend sieht anders aus. Bis auf ein paar Rauchbomben, die im Fanblock gezündet wurden, waren die Lübecker Fans aber friedlich und ihnen kann hier laut Augenzeugen kein Vorwurf gemacht werden.
Letztendlich endete der Tag dann doch noch mit der Feier der Mannschaft vor rund 200 Fans, die vor dem Stadion auf ihre Aufstiegshelden warteten. Danach zog die Mannschaft weiter in ein Lokal, um dort im engsten Kreise weiter zu feiern. Am Sonntagmorgen geht es dann mit fast 30 Teammitgliedern Richtung Mallorca, wo das Team die Saison sicherlich noch mal richtig ausklingen lässt. In drei Wochen startet der Viertligist in die Saisonvorbereitung.
Hier geht es zum Spielbericht aus Bremen.
