Hamburg – Die Saison 2020/2021 in der 2. Bundesliga ist für den Hamburger SV Geschichte. Zum dritten Mal in Folge gab es den undankbaren vierten Tabellenplatz. Am letzten Spieltag spazierte der HSV zu einem 4:0 (3:0)-Heimsieg gegen Eintracht Braunschweig und schoss dabei die Niedersachsen zurück in die 3. Liga.
Kittel brachte HSV auf Siegerstraße
Sonny Kittel (7./21.) eröffnete im Volkspark das „Festival“. Mit dem Pausenpfiff erhöhte Robin Meißner auf 3:0. Die Rothosen hatten zu jeder Zeit alles im Griff, musste sich gegen zahnlose „Löwen“ nicht großartig anstrengen. Nach dem Seitenwechsel plätscherte die Begegnung dahin. Viele Chancen sahen die 250 Vereinsmitarbeiter auf der Tribüne, die nach den Corona-Lockerung in der Hansestadt von ihrem Arbeitgeber mit einem Ticket beschenkt wurden. Sie sahen noch einen Treffer von Simon Terodde (76.), der nach 2016, 2017 und 2019 die Torjägerkanone um drei Treffer verpasste.
Löwen hatten Disziplin-Probleme
Am Ende gab es enttäuschte Braunschweiger, die allerdings auch keine Anstalten machten, wie Löwen, um den Klassenerhalt zu kämpfen. Im Vorweg gab es Medienberichte, dass im Quarantäne-Hotel ein Saufgelage stattgefunden haben soll. Trainer Daniel Meyer ließ einige Stammspieler womöglich wegen dieser angeblichen Verfehlungen aus dem Kader. In der Pressekonferenz nach dem Abstieg wollte er sich dazu nicht näher äußern. Neben den Würzburger Kickers muss die Eintracht nach nur einem Jahr wieder in die Drittklassigkeit.
„Was ist der Titel wert?“
HSV-Interimstrainer Horst Hrubesch war zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft. Warum er Terodde erst in der zweiten Halbzeit brachte und ihm damit möglicherweise die Chance auf Rang eins in der Torschützenliste nahm, sagte er: „Ob er nun 27 oder 24 Tore in der 2. Liga hat, kann für ihn nicht die Rolle spielen. Was ist der Titel wert? Es nützt mir nichts, wenn ich Torschützenkönig in der 2. Liga werde, aber nicht aufsteige.“ Der Auftrag des 70-Jährigen ist nun erledigt, allerdings ohne Happy End. Das wurmt den früheren Kopfball-Ungeheuer schon etwas. „Besonders die Niederlage in Osnabrück nervte ihn, ließ er durchblicken.
Drama an der Förde
Nördlich von Hamburg spielte sich ein Drama ab. Zur Pause war Holstein Kiel mit einem Bein in der Bundesliga. Die „Störche“ führten nach einem Tor von Janni Serra (18.) gegen Darmstadt 98. Die schlugen in der zweiten Hälfte gnadenlos zurück. Serdar Dursun (51./58.) drehte das Spiel und bracht die Hessen mit 2:1 in Front und sicherte sich die Torjägerkrone. Immanuel Höhn (75.) erhöhte sogar noch auf 3:1 und die Kieler konnten nur noch den Anschlusstreffer von Fin Bartels (87.) dagegensetzen. Zeitgleich drehte Greuther Fürth einen zwei Rückstände gegen Fortuna Düsseldorf in einen 3:2-Sieg – dazu noch in Unterzahl, weil Anton Stach in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit die Rote Karte sah. Die Franken steigen nach VfL Bochum direkt auf. Holstein Kiel muss am kommenden Mittwoch und Sonnabend in die Relegation – Gegner ist der 1. FC Köln.
Der 34. Spieltag (23. Mai 2021)
Heidenheim – Karlsruhe 1:2
Hamburg – Braunschweig 4:0
Hannover – Nürnberg 1:2
Aue – Osnabrück 2:1
Bochum – Sandhausen 3:1
Fürth – Düsseldorf 3:2
Kiel – Darmstadt 2:3
Regensburg – St. Pauli 3:0
Würzburg – Paderborn 1:1
Die Abschlusstabelle der Saison 2020/2021
1. | VfL Bochum 1848 | 34 | 66 : 39 | 67 |
2. | SpVgg Greuther Fürth | 34 | 69 : 44 | 64 |
3. | Holstein Kiel | 34 | 57 : 35 | 62 |
4. | Hamburger SV | 34 | 71 : 44 | 58 |
5. | Fortuna Düsseldorf | 34 | 55 : 46 | 56 |
6. | Karlsruher SC | 34 | 51 : 44 | 52 |
7. | SV Darmstadt 98 | 34 | 63 : 55 | 51 |
8. | 1. FC Heidenheim 1846 | 34 | 49 : 49 | 51 |
9. | SC Paderborn 07 | 34 | 53 : 45 | 47 |
10. | FC St. Pauli | 34 | 51 : 56 | 47 |
11. | 1. FC Nürnberg | 34 | 46 : 51 | 44 |
12. | FC Erzgebirge Aue | 34 | 44 : 53 | 44 |
13. | Hannover 96 | 34 | 53 : 51 | 42 |
14. | SSV Jahn Regensburg | 34 | 37 : 50 | 38 |
15. | SV Sandhausen | 34 | 41 : 60 | 34 |
16. | VfL Osnabrück | 34 | 35 : 58 | 33 |
17. | Eintracht Braunschweig | 34 | 30 : 59 | 31 |
18. | FC Würzburger Kickers | 34 | 37 : 69 | 25 |