Lübeck – Fünf Wochen nach der Travemünder Woche geht es am kommenden Wochenende (1. und 2. September) wieder rund auf den Regattabahnen in der Lübecker Bucht. Zu den Landesjugend- und -jüngstenmeisterschaften (LJM) in neun Klassen werden rund 300 Segler in 210 Booten auf dem Gelände der Jollenstation des Lübecker Yacht-Clubs am Mövenstein erwartet.
Junge Einsteiger, aber auch bereits WM-erfahrene Athleten streiten um Titel und Medaillen. Hochklassiger Sport ist mit dem ersten Startschuss (geplant: 11 Uhr am Sonnabend) garantiert auf den beiden Regattabahnen, die durch die Wettfahrtleitungen des Lübecker YC und des Lübecker SV organisiert werden.
Bereits zum dritten Mal in Folge wird die LJM beim Lübecker YC ausgerichtet, bevor die Flotte der Jugendsegler zum kommenden Jahr an die Flensburger Förde wechselt. Vorerst letzte Gelegenheit also für die Wellen-Enthusiasten, sich auf der offenen Ostsee in Szene zu setzen. In den Klassen Optimist A und B, Laser 4.7 und Radial, 420er, Pirat und Teeny bekommen die Sportler, die nicht nur aus Schleswig-Holstein, sondern auch aus den benachbarten Bundesländern und sogar aus Sachsen und Nordrhein-Westfalen an die Lübecker Bucht kommen, fünf Wettfahrten geboten. Die O’pen Bic und 29er wollen sogar acht kurze Rennen segeln. Letzte Startmöglichkeit ist am Sonntag um 14 Uhr, so dass die Regatta-Sieger und neuen Landesmeister am Sonntagnachmittag geehrt werden können.
In sieben Klassen sind neue Titelträger programmiert, da die Titelverteidiger entweder die Klasse gewechselt haben oder dem Jugendalter entwachsen sind. Lediglich bei den Teenys und den 420ern sind mit den Plöner Brüdern Oke und Nik Nommensen (Teeny) und Lea Marleen Lüthje/Nike Hadler (Eckernförde, 420er) die Landesjugendmeister des vergangenen Jahres wieder mit am Start. Einen Machtkampf der Kronprinzen wird es bei den Piraten geben. Merle Maas/Vivian Eckelmann (Beidenfleth) sowie Malte Heidtmann/Michel Groth (Elmshorn), die Zweit- und Drittplatzierten aus 2017, wollen sich diesmal die Krone aufsetzen. Bei den schnellen 29ern sind die Vierten der LJM 2017, Lisa Maria Rausch/Eva Marie Becker (Kiel), in der Favoritenrolle, nachdem das Podium des vergangenen Jahres diesmal nicht dabei ist.
Ein ganz neues Feld bieten die Laser Radial auf. Doch das Niveau der Klasse ist riesig. Mewes Wieduwild (Grönwohld) und der Lübecker Jesper Bahr sind gerade erst in die Klasse eingestiegen, kommen aber mit der Empfehlung der Gold- und Silbermedaille von den Deutschen Jugendmeisterschaften in der Laser 4.7-Klasse nach Travemünde. Zudem segelte Jesper Bahr gerade bei der WM der Laser Radial vor Kiel – wie diverse andere LJM-Teilnehmer auch, darunter der Titelmitfavorit Roko Mohr (Grönwohld).
Durch den Klassenwechsel vom 4.7 in den Radial scheint der Weg frei zu sein für den Vize-Landesmeister des Vorjahres, Anton Nikolai Loeck (Flensburg), oder auch den LJM-Vierten aus 2017, Magnus Borchardt vom Lübecker YC. Doch die erfahrenen Laser-Segler werden sich mit den aufstrebenden Talenten aus der Opti-Szene auseinandersetzen müssen.
Beste Chancen auf einen Titelgewinn haben die Lübecker bei den O’pen Bics. Hier dominierten die LYC-Athleten in der bisherigen Saison die norddeutsche Szene und waren zudem bei der WM im Einsatz, die aufgrund anhaltender Flaute aber nur wenig Möglichkeiten bot, sich in einem internationalen Feld zu behaupten.
In ganz neuen Zusammensetzungen zeigen sich die Optimisten durch diverse Klassenwechsel, sowohl bei den leistungsstarken A-Seglern als auch bei den nachrückenden B-Akteuren. Gerade für die Aufsteiger wie den Opti-B-Landesmeister des Vorjahres, Finn Schütt (Lübecker YC), wird sich jetzt zeigen, wie groß der Sprung in die A-Klasse ist.
Nicht nur auf dem Wasser, sondern auch mit dem Programm an Land, das mit dem gemeinsamen Abendessen am Samstag sowie den feierlichen Zeremonien zur Eröffnung und Siegerehrung für Geselligkeit sorgt, werden sich die Organisatoren von Lübecker YC und Lübecker SV für die Jugendlichen ins Zeug legen. Rund 70 Ehrenamtliche sind bei der LJM im Einsatz, die beiden Regattabahnen werden geleitet von Kevin Röttger und Philipp Dörges.
Zum Foto: Jesper Bahr gewann im vergangenen Jahr auf Anhieb den LJM-Titel bei den Laser 4.7, jetzt ist er bereits in den Laser Radial gewechselt.