Hamburg – Die Hamburg Towers gewinnen zu Hause zum Jahresauftakt mit 92:74 gegen Tabellen-Schlusslicht RASTA Vechta.

Gute Vorsätze bestimmen bekanntlich den Jahreswechsel – die einen schreiben eine Liste, andere führen epische Monologe und andere setzten ihre Vorhaben dann einfach in die Tat um. Die Hamburg Towers zählten gegen RASTA Vechta zur letztgenannten Kategorie.

Das Team von Pedro Calles legte von Beginn an voller Energie los und sicherte sich nach vier erfolgreichen Abschlüssen prompt die erste Führung (8:3, 3.). Dank aggressiver Defensive bauten die Towers den Vorsprung, nachdem Kameron Taylor Marvin Ogunsipe im Fastbreak bedient hatte, weiter aus (15:7, 7.). Mit einem Sprint über das komplette Spielfeld setzte TJ Shorts den Schlusspunkt auf rasante erste zehn Minuten (24:16). Rasant war auch der Start in den zweiten Abschnitt – mit einem 9:0-Lauf setzten die Hamburg Towers den Startschuss für den stärksten Spielabschnitt an diesem Abend (33:16, 13.).

Trotz härterer Gangart fanden die Gäste in dieser Phase keinen Zugriff auf die Partie, stattdessen brachte TJ Shorts das Punktepolster erstmalig über die 20-Punkte-Marke (41:20, 17.). An dem Vorsprung änderte sich vor der Pause (49:27) nichts mehr.

Und auch nach der Halbzeit folgten die Towers ihrer Marschroute der ersten 20 Minuten. Bryce und Kameron Taylor sorgten mit energischen Drives für die höchste Führung dieser Partie (61:35, 24.). Mit einer deutlichen Ansprache hauchte Thomas Päch seinen Mannen wieder Leben ein. Ein 12:4-Lauf zwang auch Pedro Calles zur Unterbrechung – nach der eindringlichen Ansprache des Hamburger Cheftrainers änderte sich bis zum Ende des dritten Viertels am Vorsprung nichts mehr (73:56).

Trotz einer Towers-Drangphase zu Beginn der letzten zehn Minuten, schaffte es RASTA Vechta mit einem 8:0-Lauf noch einmal für Unruhe in der edel-optics.de Arena zu sorgen (75:64, 34.). Doch das Nervenkostüm der Towers hielt. Ein Hamburger 9:0-Lauf (84:64, 36.) erneuerte das beruhigende Punktepolster, dass sich die Hausherren – angeführt von Topscorer und Ruhepol Maik Kotsar – bis zum Schluss nicht mehr nehmen ließen.

Kurzer Schnack nach dem Spiel:

Pedro Calles: „Ich möchte meinen Spielern zum Sieg und der Leistung, die sie in diesem wichtigen Spiel gezeigt haben, gratulieren. Wir sind mit großer Energie gestartet. Wir wussten, dass Vechta gerade intensive 40 Minuten gegen Oldenburg hinter sich hatte, aber auf jeden Fall alles geben würde, um uns das Leben schwer zu machen. Das hat man in der zweiten Halbzeit gesehen. Damit war ich nicht zufrieden. Aber es ist sehr wichtig, dass wir das erste Spiel des neuen Jahres gewonnen haben. Vor allem, weil die letzten beiden Spiele in Niederlagen enden.“

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Maik Kotsar: „Unter den Körben so zu arbeiten ist wirklich hart. Meine Mannschaftskollegen machen einen super Job und finden mich. Außerdem geben wir als Team immer alles und helfen einander aus. Das ist das wichtigste. Das Team und ich arbeiten hart, im Training und auf dem Spielfeld.“

Max DiLeo: „Es war das erste Mal, dass ich gegen ein Ex-Team gespielt habe. Es war also ein interessantes Spiel für mich und eine großartige Erfahrung. Der Sieg ist aber auch irgendwie eine Erlösung. Wir wussten, dass es ein Kampf wird – von Anfang bis Ende. Ich kenne noch ein paar Spieler aus Vechta und das sind richtige Kämpfer. Es war eine Herausforderung und ich bin froh, dass wir am Ende gewonnen haben.“

Das Spiel im Detail:

Licht aus – Show an. Auch im Jahr 2021 startet ein Towers-Heimspiel standesgemäß mit dem Hamburg City Intro und blau-weißen Spotlights, gefolgt von einem energiegeladenen Team-Huddle im Mittelkreis. Die Dynamik nahmen die Hamburg Towers prompt mit in die Anfangsphase und powerten sich zu vier erfolgreichen Abschlüssen (8:3, 3.). Genauso aggressiv legte das Team von Pedro Calles in der Defensive los. Gleich vier Wurfchancen in Folge brauchten die Gäste aus Vechta, um den Anschluss herzustellen (10:7, 5.). Weiter tonangebend setzte sich zunächst Maik Kotsar per And One durch, dann klaute sich Kameron Taylor den Ball und bediente Margin Ogunsipe zum Dunk (15:7, 7.). Was folgte, war die erste Auszeit der Vechtaer. Trotz Unterbrechung hielten die Towers ihr Energielevel hoch und legten durch Kameron Taylor und TJ Shorts weiter vor (19:9, 8.). Auf Seiten der Gäste hielt nun Stefan Peno mit Punkten und Korbvorlagen dagegen. Der Schlusspunkt gehörte aber wieder den Hamburgern – besser gesagt TJ Shorts, der mit einem Coast-to-Coast-Sprint das erste Viertel beim Stand von 24:16 beendete.

Nicht weniger stürmisch verlief der Start in den zweiten Spielabschnitt. Etwas mehr als 90 Sekunden nutzen Kameron Taylor per Dreier und Maik Kotsar mit zwei Abschlüssen in Ringnähe, um mit sieben schnellen Punkten die Gäste erneut zur Auszeit zu zwingen (31:16, 12.). Während die Gäste im Anschluss einen Ballverlust produzierten, machte Jordan Swing auf der Gegenseite einen 9:0-Start perfekt. Nach drei Minuten brachten die Gäste dann wieder Zählbares auf den Bogen. Doch die Towers setzten erneut mit Volldampf dagegen – allen voran Maik Kotsar, der sich immer wieder zweite Wurfchancen erarbeitete und als erster Spieler eine zweistellige Punkteausbeute verbuchte (36:20, 15.). Hamburg ließ sich auch von einer etwas härteren Gangart der Gäste nicht aus dem Konzept bringen und brachte durch TJ Shorts von der Freiwurflinie den Vorsprung erstmalig über die 20-Punkte-Marke (41:20, 17.). Wieder war es Peno, der für Vechta gegenhielt, doch TJ Shorts und Justus Hollatz mit sicherem Händchen von der Freiwurflinie, sowie Bryce Taylor von Downtown lieferten die passenden Antworten (47:25, 18.). Ein akrobatisches Finish von Marvin Ogunsipe setzte das i-Tüpfelchen auf eine starke erste Towers-Hälfte – mit 49:27 ging es in die Kabinen.

Der bis zur Pause noch punktlose Zac Cuthbertson startete die zweite Halbzeit mit gleich zwei Treffern aus der Distanz. Doch RASTA Vechta setzte sieben hart erarbeitete Punkte dagegen (55:34, 22.). Erst Bryce Taylor, dann zweimal Namensvetter Kameron fanden im Anschluss die Lücken in der Verteidigung und sorgten für ohrenbetäubenden Lärm auf der RASTA Bank während der folgenden Auszeit (61:35, 24.). Und hier schien Thomas Päch den richtigen Ton getroffen zu haben – ein 12:4-Lauf sorgte für kurzzeitige Stille in der edel-optics.de Arena (65:47, 26.). Doch die fand ein jähes Ende, als Pedro Calles ebenfalls zur Spielunterbrechung bat und seinem Gegenüber in puncto Lautstärke ins nichts nachstand. Zwar brachte Jordan Swing die Führung kurzzeitig wieder auf 20 Punkte, doch Iroegbu von der Freiwurflinie legte postwendend nach. Da sowohl Vechta als auch Hamburg nun jeweils doppelt von der Dreierlinie erfolgreich waren, änderte sich am Punktepolster weiterhin nichts (73:55, 29.). Ein Freiwurf von Vechta sorgte nur für minimalen Wandel und brachte das Spiel bei 73:56 in die letzte Viertelpause.

In den ersten 90 Sekunden des letzten Spielabschnitts zwangen die Towers ihre Gegenüber gleich drei Mal zum Foul, doch nur TJ Shorts konnte per Layup Kapital aus der Drangphase schlagen (75:56, 32.). Statt das Spiel nun vorzeitig in ruhige Fahrgewässer zu bringen, führte ein 8:0-Lauf der Vechtaer für unnötige Unruhe (75:64, 34.). Doch das zuletzt stark geforderte Hamburger Nervenkostüm hielt dem Druck der Gäste stand. Mit einem 9:0-Lauf hatten die Towers eine perfekte Antwort parat und stellten den alten Vorsprung wieder her (84:64, 36.). Doch vorbei war die erste Partie des neuen Jahres mitnichten. Auf einen Abschluss von Kameron Taylor in Brettnähe ließen die Vechtaer zwei Dreier durch die Reuse segeln (86:72, 38.). Der Ruhepol in dieser quirligen Schlussphase war einmal mehr Maik Kotsar, der einen lupenreinen Jumper aus der Mitteldistanz folgen ließ – zwei Freiwürfe von Wirbelwind TJ Shorts sorgten eine Minute vor dem Ende für klare Verhältnisse (90:72, 39.). Der Schlusspunkt gehörte wie schon zur Halbzeit Marvin Ogunsipe, der im Zusammenspiel mit Kameron Taylor für den 92:74-Endstand sorgte.

Towers-Statistiken: Shorts (13 Punkte, 5 Steals), Swing (8), DiLeo (4), Rich, Taylor K. (17), Kotsar (19, 10 Reb.), Hollatz (5), Allen (3), Ogunsipe (6), Cuthbertson (9, 6 Reb.), Taylor B. (8)

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