Hamburg Towers: 39 Minuten Rückstand – und doch noch ein Sieg

    Was lange währt, wird endlich gut

    Taktik-Besprechung vor dem Freiwurf - Foto: Lobeca/Roberto Seidel

    Hamburg – Fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit liegen die Hamburg Towers zweistellig in Rückstand. Ein 13:0-Lauf bringt die Partie in die Overtime – nach fünf Extraminuten sichern sich die Towers den 84:81-Sieg gegen die Basketball Löwen Braunschweig. Was lange währt, wird gut.

    Auf 35 Minuten, in denen die Hamburg Towers in Rückstand lagen, folgte ein 13:0-Run, der den Weg nicht nur zum Führungswechsel ebnete, sondern auch die entscheidende Wendung zum Heimsieg gegen die Basketball Löwen Braunschweig brachte. Der Beginn gehörte jedoch den Gästen, die mit eng stehender Defensive das Tempo im Towers-Spiel verschleppten und dank vier erfolgreicher Distanzwürfe bereits im ersten Viertel zweistellig führten. Mit einem 7:0-Lauf schlugen die Hausherren jedoch prompt zurück und gestalteten die Partie zum Ende des ersten Viertels wieder eng (17:21). Noch enger wurde es nach fünf Zählern von Terry Allen, doch die Löwen verteidigten ihren Vorsprung. Auch, weil sich die Towers bis zur Halbzeit mehr Ballverluste leisteten als der Gegner. Einem Drive von TJ Shorts war es zu verdanken, dass es nur mit einem Fünf-Punkte-Rückstand (38:43) in die Halbzeitpause ging.

    Auch nach dem Seitenwechsel schafften es die Hamburg Towers nicht, den Spielstand zu drehen. Ein Dunk von Kameron Taylor lieferte zwar die Initialzündung zu einem möglichen Momentum, doch ein anschließendes technisches Foul von TJ Shorts beendete die Hamburger Drangphase ebenso schnell, wie sie gekommen war. Nach über vier Minuten ohne Feldkorb bedeutete ein Jumper von Kameron Taylor nicht nur das Ende der offensiven Durststrecke, sondern auch den 54:59-Zwischenstand zum Ende des dritten Viertels. Im Schlussabschnitt blieben die Towers erneut über sechs Minuten ohne Feldkorb, ehe Bryce Taylor mit einem Dreier den Bann durchbrach und den entscheidenden Startschuss zur richtungsweisenden Aufholjagd setzte. Vier Punkte von Braunschweigs Topscorer Velicka beendeten den 13:0-Run und sorgten für einen Vier-Punkt-Rückstand bei noch vierzig Sekunden. Erst ein Dreier von Kameron Taylor, anschließend zwei Punkte von Maik Kotsar brachten das Spiel in die Verlängerung. Auch in der Extra-Spielzeit waren es die Braunschweig, die durch einen Dreier vorlegten. Doch unermüdlicher defensiver Einsatz, Nervenstärke an der Freiwurflinie und ein entscheidender Offensivrebound von Kameron Taylor brachten den Hamburg Towers letztendlich den Sieg.

    Kurzer Schnack nach dem Spiel:

    Pedro Calles: „Erstens: Braunschweig hat heute besseren Basketball gespielt als Hamburg. Punkt. Zweitens: Es wäre sehr leicht gewesen, beim Rückstand von 12 Punkten im letzten Viertel, einfach aufzugeben. Aber: Wir haben nicht aufgegeben und die Belohnung dafür sehen wir letztendlich im Endergebnis. Ich bin sehr stolz auf die Jungs. Die Sonne hat für uns heute nicht geschienen, also mussten wir lernen, im Regen zu tanzen.“

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    Kameron Taylor: „Ich muss nicht immer derjenige sein, der in solchen Momenten die Verantwortung übernimmt. Heute habe ich das gemacht, weil ich an der Reihe war und mein Team mich brauchte. Ich war konzentriert und habe den entscheidenden Wurf getroffen. Das war dennoch eine Teamleistung. Jetzt schauen wir gemeinsam auf das nächste Spiel und wollen am Samstag erneut als Team gewinnen.“

    Justus Hollatz: „Wir konnten der Physis von Braunschweig in den ersten 38 Minuten nicht richtig gegensetzen. Zum Schluss haben wir den letzten Rest Energie aus uns allen herausgeholt und haben gespielt als wäre es unsere letzte Chance. Die war es schließlich in diesem Spiel auch. An der Freiwurflinie in solch einem entscheidenden Moment hast du dann natürlich den Gedanken, dass das jetzt sehr wichtig ist. Ich glaube, man hat auch gesehen, dass ich ein wenig nervös war. Zumindest beim ersten Freiwurf. Aber gerade für solche Momente lebt man, auf die hat jeder Spieler Lust. Dann zwei von vier Freiwürfen zu versenken – letztendlich ist es zum Glück gut ausgegangen.“

    Towers-Statistiken:

    Shorts (10 Punkte, 4 Ass.), Swing (3), DiLeo (3), Taylor K. (20, 5 Reb.), Kotsar (19, 8 Reb.), Hollatz (8, 4 Reb., 6 Ass.), Allen (8, 5 Reb.), Ogunsipe (3), Cuthbertson (5), Taylor B. (5) (PM Towers – Foto: Lobeca/Roberto Seidel)

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