Wismar – Während in der ersten bis zur dritten Bundesliga (1. FC Union Berlin & Hertha BSC) nur zwei Berliner Temas vertreten sind, tummeln sich in der NOFV-Regionalliga Nordost mit dem zehnfachen DDR-Meister BFC Dynamo, Hertha BSC II, VSG Altglienicke, dem FC Viktoria 1899 Berlin und Hertha 03 Zehlendorf fünf Berliner Teams. Die NOFV-Oberliga Nord kann man dann schon als „Berlinliga“ bezeichnen, denn gleich neun Teams aus der Hauptstadt bestreiten dort ihre Punktspiele. Dazu gesellen sich mit dem FC Anker Wismar, dem F.C. Hansa Rostock II, der TSG Neustrelitz, der SG Dynamo Schwerin und dem Rostocker fünf Mannschaften aus Mecklenburg Vorpommern. Die Sechzehner Staffel wird von den brandenburgischen Mannschaften vom FSV Optik Rathenow und Grün-Weiß Ahrensfelde komplettiert.
Saisonstart sehr gut danach Schwächephase
Seit dem Spieljahr 2000/ 01 ist auch der 1997 gegründete FC Anker Wismar mit unterschiedlichem Erfolg in der höchsten Amateurspielklasse vertreten. Die laufende Spielzeit ist die zwölfte Oberligasaison für die Ostseestädter. Die beste Platzierung erreichten die Hansestädter in der Saison 2015/ 16 als das Team mit 15 Siegen und fünf Remis und 50 Zählern auf dem fünften Tabellenplatz landete. Die laufende Saison begann für die Anker-Crew optimal, denn zum Saisonauftakt gelangen zwei Siege. Dem 4:0-Heimsieg gegen den Rostocker FC folgte ein 2:0 Erfolg bei der TSG Neustrelitz. Danach aber wieder Ernüchterung auf Wismarer Seite, denn dann gab es in den nächsten acht Spielen sechs Niederlagen und nur zwei Heimsiege. Diese gelangen gegen den Berliner AK 07 (3:0) und dem SV Grün-Weiß Ahrensfelde mit 4:1. Nach dieser Negativserie war der 1:0-Auswärtssieg im Landesderby bei Dynamo Schwerin besonders wichtig. Max Hauer sicherte mit seinem Treffer Mitte der zweiten Halbzeit den wichtigen Auswärtserfolg. „Nach den etwas ernüchternden letzten Spielen haben unsere Jungs eine überragende kämpferische und taktisch kluge Partie gespielt und verdient gewonnen. Manchmal braucht es eben doch etwas deutlichere Worte, um versteckte Potenziale zu wecken. Ich bin mir sicher, wenn wir diese Leistung in die kommenden Spiele transportieren, werden bis zum Ende der Halbserie noch ein paar Punkte dazukommen und wir können beruhigt in die Winterpause gehen“, so Danny Pommerenke, sportlicher Leiter des FC Anker damals. Und so kam es dann auch. Aus den sechs Partien bis zum Abschluss der Punktspiele konnte das Team von Matthias Fink insgesamt zehn Zähler verbuchen, Grundlage für den zehnten Tabellenplatz. Aus den letzten sechs Partien fielen aber zwei aus dem Rahmen. Während das Ankerteam beim Tabellenvierten in Mahlsdorf ein beachtliches 2:2 erreichen konnte, gab es gegen den FSV Optik Rathenow trotz eigener Führung eine herbe 1:4-Heimklatsche. Entsprechend sauer reagierte Ankertrainer Matthias Fink dann auch auf diese Niederlage. „Ich bin heute völlig enttäuscht. Die zweite Halbzeit war katastrophal, das grenzte schon an Arbeitsverweigerung. Nach der schnellen Führung hat meine Elf wohl geglaubt, das Spiel im Griff zu haben. Das ist böse nach hinten losgegangen“, so Ankertrainer Fink nach der Partie. Zum Ende der Halbserie gab es dann aber noch einmal wichtige Siege beim Rostocker FC (5:1) und zu Hause gegen den SC Staaken (4:1)
Zufriedenstellende erste Serie
Mit der 1. Halbserie und der erreichten Punktzahl können die Hansestädter zufrieden sein, sich aber nicht auf den Lorbeeren ausruhen. Bis auf den ersten Abstiegsplatz hat die Mannschaft einen Vorsprung von acht Punkten. Aber Vorsicht ist dennoch geboten. Von den ersten vier Begegnungen gegen Neustrelitz, den F.C. Hansa Rostock II, Tennis Borussia und Tasmania Berlin muss die Ankerelf nur einmal auswärts antreten. Dort haben die Hansestädter mit der zweiten Mannschaft des F.C. Hansa dann aber auch gleich einen echten Brocken vor der Brust. Die Rückrunde startet für die Hansestädter am 16. Februar mit dem Landesderby gegen die TSG Neustrelitz. Die Residenzstädter liegen einen Punkt vor dem FC Anker Wismar, haben aber ein Spiel weniger absolviert. Die Partie gegen Tennis Borussia Berlin findet am 07. Februar statt. Nicht mehr dabei ist dann Jonas Banouas. Der vierfache Torschütze der ersten Halbserie schließt sich dem Greifswalder FC II an.
Im Landespokal wieder nicht erfolgreich
Nicht zufriedenstellend war wieder einmal das Abschneiden im Landespokal. In der ersten Runde gelang ein 11:0-Sieg beim Landesklassenvertreter Poeler SV, doch bereits in der nächsten Runde taten sich die Wismarer schwer. Trotz einer scheinbar ungefährdeten 2:0-Führung musste das Ankerteam dann in den letzten zehn Minuten noch zwei Gegentreffer einstecken und so in die Verlängerung. Erst dort gelang der 5:2-Sieg. In der dritten Pokalrunde kam dann der zu damaliger Zeit kriselnde Regionalligist Greifswalder FC in Kurt-Bürger-Stadion und das Team und die Offiziellen hofften nicht unbegründet auf eine Überraschung. „Diesmal wollen wir den Bock umstoßen. In der Oberliga haben wir im Augenblick einen guten Mittelfeldplatz inne und bisher drei Heimsiege feiern können. Und ich hoffe, dass wir das am Sonnabend auch beweisen können. Mit einer großen Zuschauerkulisse im Hintergrund können wir die Überraschung schaffen“, so Anker`s sportlicher Leiter Danny Pommerenke. Der hatte im Vorfeld das Heimspiel der Boddenstädter gegen den Chemnitzer FC beobachtet. Doch bereits zur Pause trat Ernüchterung ein, den Greifswald führte bereits mit 3:0 und zog am Ende mit einem 5:1-Sieg souverän ins Achtelfinale ein.
In Vorbereitung auf die Rückrunde haben die Hansestädter bisher vier Testspiele auf dem Zettel. Am 24. Januar gegen den Malchower SV (H). Anstoß ist um 19 Uhr. Weiter geht es am 31. Januar um 19.30 Uhrzu Hause gegen den FC Mecklenburg Schwerin. Die letzten beiden Tests vor dem Rückrundenstart sind beim FSV Bentwisch (5. Februar 19 Uhr) und gegen den SV Siedenbollentin (8. Februar 14 Uhr)
Statistik der Oberliga Nord/Ost
· Tabellenführer Lichtenberg 47 mit 40 Punkten
· F.C. Hansa Rostock II mit 29 Zählern bester MV-Club
· Auf den Abstiegsplätzen liegen die SG Dynamo Schwerin (14 Punkte), Grün-Weiß Ahrensfelde (6) und der Rostocker FC (0 Zähler)
· Die Partien TSG Neustrelitz vs. Tennis Borussia Berlin (07.02.25) und FSV Optik Rathenow vs. TuS Makkabi Berlin (22.03.25) müssen
achgeholt werden
· Bester Torschütze Nils Stettin (Mahlsdorf) 12 Treffer, dahinter liegen Julian Hahnel (F.C. Hansa Rostock II) und Christoph Zorn (Mahlsdorf) mit 11 Toren
· Die Fairnisstabelle führt der Rostocker FC mit 32 Punkten an, gefolgt von Lichtenberg 47 mit 40 Punkten und Eintracht Mahlsdorf (44).
· Der FC Anker Wismar liegt mit 33+3 gelben Karten, 3 gelb/ roten und einer roten Karte mit 70 Punkten auf Platz Neun.
· Schlusslicht in dieser Wertung sind die SG Dynamo Schwerin (98), Grün-Weiß Ahrensfelde (101) und Tasmania Berlin mit 110 Punkten.
FC Anker beim Turnier in Lüneburg
Am Sonnabend reist der FC Anker zum Hallenturnier nach Lüneburg. Dort beginnt um 13 Uhr der Sendbruder Neujahrscup. Das Teilnehmerfeld setzt sich neben dem Gastgeber Lüneburger SK aus dem Nord-Regionalligisten SV Todesfelde, den Oberligisten FC Kilia Kiel (Oberliga Schleswig-Holstein / Titelverteidiger), FC Anker Wismar (NOFV Oberliga Nord), SC Victoria Hamburg (Oberliga Hamburg), SV Wilhelmshaven (Oberliga Niedersachsen) sowie dem OSC Bremerhaven (Bremen-Liga) zusammen, womit erstmalig alle fünf norddeutschen Oberligen bei diesem Hallenturnier vertreten sein werden. Mit den überregionalen, höherklassigen Vertretern messen sich auch die übrigen Lüneburger Landesligisten MTV Treub und Lüneburg, TSV Bardowick und der TuS Neetze. Aus der Bezirksliga gehen der TSV Adendorf und die Lüneburger SV ins Rennen.
Welches Team gewinnt das Hallenmasters?
- SV Todesfelde (28%, 141 Votes)
- VfB Lübeck (24%, 122 Votes)
- 1. FC Phönix Lübeck (22%, 111 Votes)
- SC Weiche Flensburg (8%, 39 Votes)
- SV Eichede (7%, 35 Votes)
- Kilia Kiel (6%, 29 Votes)
- Heider SV (4%, 21 Votes)
- Holstein Kiel II (3%, 14 Votes)
Total Voters: 512
Bildquellen
- bak9: Andreas Knothe
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