1.FC Phönix Lübeck mit Stress rund um den Belt-Cup – Co-Trainer: ja oder nein?

Hendrik Wurr verlängert Vertrag nicht – Vincent Janelt ohne Job

Vincent Janelt auf der Bank von Concordia sollte bei Phönix Lübeck Co-Trainer werden. Foto: Lobeca/Roberto Seidel

Lübeck – Kaum ist der 1. FC Phönix Lübeck wieder aus dem Trainingslager zurück und in die zweite Vorbereitungswoche gestartet, wird es unruhig an der Travemünder Allee. Grund dafür sind nichtgeplante Kaderbewegungen, die von Sportdirektor Frank Salomon nicht geplant waren. Es gibt allerdings auch positive Meldungen von den Adlerträgern.

Zwei neue Torhüter im Kasten

Mit zwei Neuverpflichtungen im Tor wartete der Regionalligist dieser Tage auf. Ein alter Bekannter vom Stadtnachbarn schloss sich dem FCP an. Malte Schuchardt (2018 – 2019) beim VfB Lübeck unterschrieb einen Vertrag. Zuletzt stand der 24-Jährige bei Absteiger Kickers Emden zwischen den Pfosten und leitete noch vor ein paar Monaten den Tanz auf der Rasierklinge bei seinem neuen Arbeitgeber ein. Er entführte mit einem 2:1-Sieg drei Punkte vom Kunstrasen am “Flugplatz“. Schuchardt kennt die Regionalliga Nord inzwischen, denn zu seinen Stationen zählten neben den Grün-Weißen bereits FC St. Pauli II und Teutonia Ottensen.

Er bleibt nicht alleine auf der Torhüterposition, denn der Carl Leonhard, der aus der Jugend von Darmstadt 98 stammt, hat ebenfalls einen Kontrakt beim FCP unterschrieben. In der Vergangenheit war er bereits für 1. FC Kaiserslautern II und zuletzt FC Rot-Weiß Koblenz im Einsatz. Dort stand der 22-Jährige in der abgelaufenen Saison der Regionalliga Südwest im Kasten und kam auf 13 Punktspieleinsätze.

Malte Schuchardt wechselt von Kickers Emden zurück nach Lübeck, diesmal zu Phönix. Foto: Lobeca/Ralf Homburg

Wurr ist weg

Während diese beiden Neuzugänge bereits im Trainingslager in Sternberg am See überzeugten, verabschiedeten sich gleich drei Phönixer währenddessen oder danach wieder. Enrique Miguel Pereira da Silva entschied sich doch lieber beim TSV Steinbach zu bleiben und Yassine Maingad (kam vom FC Gießen) ist ebenfalls schon wieder weg. Ein Missverständnis? Dagegen ist etwas überraschend, dass Hendrik Wurr aus dem Adlernest aussteigt. Anderthalb Jahre nach seiner Verpflichtung hat man sich nicht auf einen neuen Vertrag einigen können. „Wir haben die Verlängerung bekanntgegeben, nachdem wir eine Einigung mit seinem Berater erzielten. Er war sogar mit im Trainingslager und sagte dort nichts. Zum Testspiel gegen ETSV Hamburg wollten wir alles schriftlich festmachen und da teilte Hendrik mir mit, dass er noch einige Klauseln in seinem Vertrag haben möchte. Er wollte auch nicht spielen. Ich habe ihm dann mitgeteilt, dass es auch im Vertragswesen nicht mehr vor und nicht zurück geht und wir sind nicht zusammengekommen. Sein neuer Berater hatte sich bei mir gemeldet, aber ich bin noch nicht dazu gekommen“, sagte Salomon zu HL-SPORTS schon am Montagabend.

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Wurr sieht die Sache wie folgt: „Ich kann es ehrlich gesagt nicht ganz nachvollziehen, denn wir waren uns einig. Es waren ein, zwei kleine Punkte ungeklärt, die keine zehn Minuten in Anspruch genommen hätten. Es hat einfach ewig gedauert, bis der Vertrag vorlag. Das Testspiel in Berkenthin wollte ich deswegen nicht mitmachen, da ich mich hätte verletzen können und dann vielleicht ohne Vertrag dagestanden hätte. Ich denke, dass das völlig menschlich ist. Danach kam die Nachricht, dass ich meine Sachen abgeben soll. Ich bin mit meiner Saison sehr zufrieden gewesen und denke, dass ich als Defensivspieler einige wichtige Tore erzielt habe. Ich möchte mich trotzdem beim 1. FC Phönix für die Zeit bedanken und werde jetzt schauen, wie es bei mir weitergeht.“

Torjubel bei Hendrik Wurr, doch zukünftig nicht mehr für den 1. FC Phönix Lübeck. Foto: Lobeca

Phönix vs. Janelt

Richtig angesäuert ist aktuell Vincent Janelt. Der 30-Jährige (zuletzt Concordia Hamburg) war im Gespräch als Co-Trainer, allerdings noch unter Oliver Zapel. Mit der Trennung zwischen dem ehemaligen Chefcoach und Phönix hing allerdings Janelt etwas in der Warteschleife. Er selbst sagt zu HL-SPORTS: „Ich habe einen mündlichen Vertrag mit Frank Salomon geschlossen, meinen Job gekündigt, weil ich als jeweils halbe Stelle beim 1. FC Phönix und beim JFV Lübeck in der U19, zugesichert bekam, Co-Trainer zu werden. Er sagte zu mir wortwörtlich “mein Wort zählt, darauf kannst du dich verlassen“. Selbst nachdem die Trennung von Oliver Zapel kam, war ich weiter als Co-Trainer eingeplant. Für mich ist das eine ganz große Sauerei, denn so geht man nicht mit Menschen um. Meine Anrufe werden ignoriert und gemeldet hat sich bis jetzt nur Hakan Karadiken, der mir einen Tag vor Trainingsstart sagte, dass ich zwar gerne Co-Trainer werden könnte, aber zu anderen Bedingungen. Was soll man dazu sagen und vor allem, was ist ein Wort noch Wert? Ich bin einfach enttäuscht von dieser Art.“

Phönix-Geschäftsführer Salomon meinte dazu: „Vincent Janelt war von Oliver Zapel als Co-Trainer beim JFV und bei Phönix Lübeck vorgesehen. Durch den Trainerwechsel hat sich die Lage geändert. Der JFV hat mir mitgeteilt, dass er dort nicht im Gespräch ist und auch nicht war. Das wurde dort anscheinend noch nicht vermittelt. Und bei uns ist es so, dass ich Vincent gesagt habe, dass ich gerne Position für ihn zu schaffe, aber ich kann ihm keine Vollzeitstelle geben, wo er allein bei Phönix Profitrainer sein kann. Ich sagte ihm weiter, dass es mir für ihn leidtut, aber so ist es eben im Fußball.“ Ob nun ein weiterer Co-Trainer neben Simon Gottschling noch kommt?

1.FC Phönix Lübeck gegen Naestved Boldklub beim Belt-Cup 2022. Foto: Lobeca/Raasch

In Dänemark präsentiert sich die Regionalliga-Mannschaft

Dem ganzen Stress entgegen geht es für die Adler nun erst einmal zum Belt-Cup. Vier Tage wird man in Nyköbing drei Spiele bestreiten. Eines davon bereits am Donnerstag um 14.30 Uhr gegen HB Köge, Sonnabend um 13.45 Uhr gegen SV Todesfelde und am Sonntag das Finalspiel um die Plätze. Das Gerücht kam auf, dass der 1. FC Phönix Lübeck das Image-Turnier für die wirtschaftliche Beziehung zwischen Deutschland und Dänemark nicht ganz so ernst nehmen könnte und mit der U23-Mannschaft anreisen würde. Salomon erklärte gegenüber HL-SPORTS: „Wir werden ganz normal mit unserer Liga-Mannschaft am Donnerstag anreisen und unser erstes Spiel absolvieren. Zwischenzeitlich war kurz die Überlegung da, mit unserer jungen zweiten Mannschaft zu spielen, um ihr einfach ein internationales Flair zu bieten. Verschiedene Gründe haben uns dazu allerdings bewogen nun mit dem Regionalliga-Team anzutreten.“

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