Phönix muss nach einem Jahr wieder zurück in die Kreisliga
Lübeck – Mit viel Enthusiasmus waren sie aus der Kreisliga in die Verbandsliga aufgestiegen. Doch aus Vorfreude reifte bald die Erkenntnis für diese Spielklasse eigentlich (noch) nicht ganz gewappnet gewesen zu sein. So kam es wie es fast kommen musste: Nach einem Jahr geht es wieder runter. Für Manuel da Silva kam das nicht allzu überraschend. „Sechzehn Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz und über einhundert Gegentore sprechen eine deutliche Sprache“, ließ der Trainer des 1. FC Phönix erst gar keinen Zweifel darüber aufkommen, das die Adlerträger zu Recht abgestiegen sind, hatte dafür auch Erklärungen parat – und die waren vielschichtig. „Wir sind einfach noch zu grün für die Verbandsliga gewesen. Alle dachten es ginge so weiter wie eine Klasse tiefer. Doch an dem war es nicht“, so Manuel da Silva im Gespräch mit HL-Sports. Und der Coach ging weiter ins Detail: „So machte sich schnell bemerkbar, dass uns sowohl die notwendige Cleverness, als auch die Erfahrung fehlte um mithalten zu können. Im Endeffekt war es in der Vorplanung auch mein Fehler, dass wir darauf verzichtet haben den einen oder anderen etablierten Akteur zu holen. Ich wollte den Jungs die Chance geben, die aufgestiegen waren. Im Nachhinein ein Fehler den ich mir selbst anhefte.“
Doch auch an anderen Dingen haperte es gewaltig bei den Adlerträgern. Vor allem die fehlenden Strukturen an der Travemünder Allee, der nicht wie in anderen Clubs vorhandene Unterbau im Jugendbereich, führte unter anderem zu diesem Dilemma. Doch geht es nach Manuel da Silva soll diese vereinsinterne Baustelle in den nächsten Jahren beseitigt werden. So soll zum Beispiel eine D-Jugend aufgebaut werden, allgemein der Nachwuchs gefördert und jungen Talenten aus der Region die Chance gegeben werden sich zu zeigen. „Nur so kann ein Weg aussehen. Die Jugend ist das Kapital eines Vereins, die Zukunft. Wir können als Traditionsverein nicht wie früher über das Geld an tolle Kicker kommen, sondern müssen sie selbst ausbilden“, weiß da Silva und lobt das „Model“ Travemünde. „Am TSV kann man doch sehen, was entsteht wenn akribisch mit jungen Menschen gearbeitet wird. Sven Sercander hat dort tolle Arbeit geleistet, es geschafft die Spieler auf seine Seite zu bekommen, sie zu motivieren und weiterzuführen. Davon haben alle profitiert, wie der
3. Tabellenrang eindrucksvoll beweist.“
So steht für den 1. FC Phönix nun ein Neustart in der Kreisliga Lübeck an. Dabei will der 43-Jährige aber nicht von einem sofortigen Wideraufstieg sprechen. „Wir fangen definitiv bei Null an, müssen uns wieder berappeln und gemeinsam anpacken“, weiß der Trainer, der sogar zeitweise an einen Rücktritt gedacht hatte. „Die letzte Spielzeit war sehr aufreibend, hat jede Menge Nerven gekostet. Da macht man sich schon so seine Gedanken. Doch jetzt ist alles vergessen. Wir schauen nur nach vorne und wollen einige in der Kreisliga ärgern. Was dann tabellarisch dabei herauskommt wird man sehen.“
Viele Neuzugänge sind dabei nicht geplant, spektakuläre schon gar nicht. „Wir sind ja nicht Eutin 08, die einen Sönke Meyer mal ebenso dazu bewegen aus der SH-Liga in die Verbandsliga zu gehen“, stellt da Silva klar und bestätigt Kontakte zu Spielern aus dem Kreis Lübeck. Zudem stehen auch Abgänge fest. So schließen sich zum Beispiel Hannes Lederhose und Florian Steinfeld der 3. Herren des VfB Lübeck an. Andre von Domarus ist sich mit dem SV Siebenbäumen einig, kickt in der nächsten Saison in der Verbandsliga weiter. Bleiben hingegen wird Torjäger Timo Gahrmann, dem Angebote von RW Moisling, dem VfB Lübeck und dem SV Westerrade vorgelegen haben sollen. „Timo hat sich beruflich nach Hamburg orientiert, wird bleiben und sporadisch, so seine Zeit es zulässt, eingesetzt werden“, bestätigt der Trainer der Adlerträger.
Leistungsnachweis des 1. FC Phönix Lübeck in der Spielzeit 2012/2013:
Endplatzierung: 17. Platz
Punkte: 25
Torverhältnis: 53:108
Heimbilanz: 2 Siege, 2 Remis, 12 Niederlagen
Dabei Punkte/Tore: 8/25:50/ 17. Platz
Auswärtsbilanz: 4 Siege, 5 Remis, 9 Niederlagen
Dabei Punkte/Tore: 17/28:58 12.Platz
Beste Torschützen: Timo Gahrmann (18), Steven Peter Grün (9), Timo Nippert (6)