Lübeck – Am kommenden Sonntag um 16 Uhr spielt der VfB Lübeck seit drei Jahren wieder auf der Bundesbühne im DFB-Pokal. Gegner SC Paderborn ist aus der Bundesliga in die 2. Liga abgestiegen und steht mit einem Sieg und einer Niederlage im Mittelfeld der Tabelle.
An der Lohmühle laufen die letzten Vorbereitungen. Das Stadion wird für das große Spiel hergerichtet und doch schaut man auf eine schwere Zeit vom letzten Mal im DFB-Pokal zurück. Es ging bergab und danach wieder bergauf.
„In dieser Zeit ist unfassbar viel passiert. Der VfB war im Herbst 2012 eigentlich schon Geschichte. Ich glaube, der Neuaufbruch, der hier geschafft wurde, ist ziemlich einzigartig. Die Mitglieder, die Fans und einige Sponsoren haben die Dinge damals selbst in die Hand genommen und gemeinsam den Verein am Leben gehalten. Dazu kam, dass wir mit Stefan Denkhaus als Insolvenzverwalter einen hervorragenden Fachmann an der Seite hatten. Ein Glücksfall. Diese schwere Zeit hat uns zusammengeschweißt. Die ganze Geschichte war außergewöhnlich.“, sagt Vorstandssprecher Thomas Schikorra (Foto).
Auf den Sonntag dürfte er sich besonders freuen, ist es doch ein Verdienst von verschiedenen Personen in seinem Umfeld, die am VfB gewerkelt haben und den Club aus der SH-Liga wieder zurück in die Regionalliga und erneut in den DFB-Pokal führten. Doch wo geht der Weg des VfB hin? Schikorra: „Es ist nicht einzusehen, warum in einer Region wie Lübeck höherklassiger Fußball nicht dauerhaft möglich sein soll. Dazu muss es uns gelingen, unsere finanziellen Möglichkeiten zu verbessern, ohne die Identität des Vereins, die sich seit 2012 entwickelt hat, aufzugeben. Wir sind überzeugt davon, dass das möglich ist.“
Die 3. Liga soll das Ziel sein und als möglichen Zeitpunkt das Jubiläumsjahr 2019 angepeilt werden. Der Verein wird dann 100 Jahre alt und könnte sich so weiter belohnen. Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg. Die finanziellen Rahmenbedingungen müssen stimmen und da spricht man nicht von Peanuts (HL-SPORTS berichtete).
Als kleiner Anfang war eine LED-Leinwand im Gespräch, doch die Pläne liegen anscheinend momentan noch in der Schublade.
Das Zusammenspiel zwischen Verein und Fans dürfte derzeit etwas abgekühlt sein. Zuletzt wurde der G6-Block, wo die Ultras ihr zuhause haben, vom Verrein gesperrt. Gegen Paderborn sollen sie wieder reindürfen. Sicher auch von Nöten, denn bis Donnerstagvormittag waren rund 4.400 Paderborn-Tickets verkauft. Und vielleicht schafft es der VfB gegen den Zweitligisten eine weitere kleine Sensation zu bewirken.