Hamburg – Unglaubliche Nachspielzeit im Stadion an der Alten Försterei: In allerletzter Sekunde hat der FC St. Pauli den Ausgleich zum 3:3 kassiert – nach einem abgefälschten Schuss kam Kessel an den Ball, raubte den Braun-Weißen den Sieg über Union Berlin. Beide Trainer waren nicht ganz zufrieden mit der Punkteteilung.
„Nicht nur der Ausgleich ist in letzter Sekunde gefallen, sondern auch das 2:1 mit dem Halbzeitpfiff. Das ist sehr unglücklich für uns“, sagte St. Paulis Cheftrainer Ewald Lienen. „Wir haben in der ersten Halbzeit das Spiel gut kontrolliert. Nach dem 1:0 durch Sobota ist es eigentlich eine Partie, die uns liegt. Dass man dann mit einem Rückstand in die Halbzeit geht, ist bitter und spiegelt den Spielverlauf nicht wider“, ergänzte Lienen, dem allerdings die zweite Halbzeit gefallen hat: „Wir zeigen eine Riesenmoral nach Wiederanpfiff und dominieren zu Beginn der zweiten Hälfte. Nach unserem Führungstreffer allerdings konnte sich Union wieder befreien. Wir waren vielleicht ein bisschen zu passiv, aber Union hat auch einen Riesendruck gemacht. Das 3:3 ist vom Spielverlauf her unglücklich, ich bin dennoch stolz auf die Mannschaft."
Union-Trainer Sascha Lewandowski kommentierte das Sechs-Tore-Spiel so: „In der ersten Halbzeit haben uns offensiv Tempo und Dynamik gefehlt, St. Pauli stand sehr kompakt. Wir konnten allerdings kurz vor der Halbzeit Aktionen erzwingen und gehen mit der Führung in die Pause. Nach der Halbzeitpause sind unsere defensiven Schwächen deutlich zum Vorschein gekommen. Natürlich war es nicht immer leicht zu verteidigen, manche Situationen lösen wir dennoch nicht gut.“
St. Paulis Lennart Thy stellte fest: „Das sind zwei verlorene Punkte! In der ersten Halbzeit kassieren wir aus dem Nichts zwei Tore. Nach dem Seitenwechsel war es ein offener Schlagabtausch.“
Lasse Sobiech: „Der Ausgleich ist richtig ärgerlich, weil wir viel investiert haben. Wir wollten hier immer wieder Nadelstiche setzen. Das haben wir besonders in der zweiten Halbzeit sehr gut gemacht.“
In einem abwechslungsreichen Spiel besorgte Waldemar Sobota die Hamburger Führung (22.). Die Gastgeber drehten das Ergebnis noch kurz vor der Pause durch einen Doppelschlag(42. und 45. Minute). Durch Tore von Marc Hornschuh (54.) und Jeremy Dudziak (72.) ging der Tabellendritte wieder in Führung, ehe Benjamin Kessel in der Nachspielzeit zum 3:3 traf (90.+3).
FC St. Pauli: Himmelmann – Hornschuh, Ziereis, Sobiech, Buballa – Rzatkowski, Buchtmann – Picault (45. Maier), Sobota (79. Kalla), Dudziak – Thy (86. Verhoek)
1. FC Union Berlin: Haas – Kessel, Leistner, Puncec (77. Trimmel), Parensen – Zejnullahu (46. Fürstner) – Brandy, Kreilach, Daube (77. Skrzybsky), Thiel – Wood
Tore: 0:1 Sobota (22.), 1:1 Zejnullahu (42.), 2:1 Thiel (45.), 2:2 Hornschuh (54.) 3:2 Dudziak (72.) 3:3 Kessel (90.+3)
Gelbe Karten: Zejnullahu, Kessel – Ziereis
Schiedsrichter: Robert Schröder
Zuschauer: 22.012 (ausverkauft)