Lübeck – Die SG Siems-Dänischburg hat seine Trümpfe in der Frauen Verbandsliga Süd aus der Hand gegeben. Im Spitzenspiel des siebten Spieltags ging die Tafazoli-Elf mit 0:5 beim Zweiten SV Neuenbrook/Rethwisch unter und könnte so schneller die Tabellenführung verlieren, als dem Team lieb sein dürfte – sofern der SVNR seine Nachholpartie gewinnt. Einen Befreiungsschlag landete der ATSV Stockelsdorf. Nach drei sieglosen Spielen in Serie erkämpfte sich der Vorjahresdritte ein 3:2 bei der BSG Eutin und platziert sich so weiter auf dem dritten Platz. Allerdings nur noch mit knappen Vorsprung (ein Gegentor) vor dem Ratzeburger SV. Die RSV-Mädels blieben zum vierten Mal in Folge ungeschlagen und fertigten den VfL Oldesloe klar mit 5:0 ab. Im vierten Spiel des Wochenendes siegte der SV Eichede mit 3:1 gegen die SG Wilstermarsch.
BSG Eutin – ATSV Stockelsdorf 2:3 (1:1)
Tore: 1:0 Ramin (4.), 1:1 Wehner (28.), 1:2 Polensky (77,), 2:2 Hans (82.), 2:3 Höppner (84.)
Es war das erwartet zähe und umkämpfte Krisenduell am Steinredder. Dabei erwischte der Ostholsteiner Aufsteiger den besseren Start und ging durch Denise Ramin mit dem ersten Angriff in Führung. Doch die ersatzgeschwächte Stockelsdorfer Mannschaft ackerte sich ins Spiel zurück, Diana Wehner sorgte dann für den Ausgleich. Das Niveau der Partie blieb lange überschaubar, vor allem bei den Stodo-Frauen machten sich erneut die zahlreichen Ausfälle und angeschlagenen Spielerinnen bemerkbar. Erst in der Schlussphase nahm das Spiel nochmal Fahrt auf und die wiedergenesene Nicole Polensky brachte den ATSV in Führung. Eine Schlafmützigkeit in der Stockelsdorfer Defensive sorgte dann für den Ausgleich von Klaudia Hans, doch die Lehmann-Elf konnte tatsächlich nochmal zuschlagen. Linda Höppner nagelte einen Freistoß aus 40 Metern in die Maschen und sorgte so für das umjubelte 3:2 für den ATSV. Wermutstropfen: das Lazarett hat sich nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Annika Glatzel wieder vergrößert.
Mirko Feddern (Co-Trainer ATSV) war nach dem Spiel sehr erleichtert: „Dieser Sieg war hart erarbeitet, da wir auf einige Spielerinnen verzichten mussten, die verletzungsbedingt ausfielen. Wir haben trotzdem ein kampfbetontes Spiel von beiden Mannschaften gesehen, dass wir zum Schluss durch den Knallerfreistoß von Linda für uns entscheiden konnten. Was uns Trainer besonders freut, ist, dass unsere Mannschaft eine gute Teamleistung abgeliefert hat.“
VfL Oldesloe – Ratzeburger SV 0:5 (0:4) Mit einem so klaren Erfolg hatte in der Inselstadt wohl keiner gerechnet. Beim zuvor punktgleichen Tabellennachbarn VfL Oldesloe kamen die Fußballerinnen des Ratzeburger SV zu einem unerwartet hohen 5:0-Sieg und ließen mit souveränem Spiel nie am klaren „Dreier" zweifeln.
Tore: 0:1 Weis (24.), 0:2 Hechler (27.), 0:3 Baalmann (37.), 0:4 Howe (38.), 0:5 Reiter (80./Eigentor)
„Das war ein ganz starker Auftritt und eine gute Mannschaftsleistung", freute sich RSV-Trainer Marcus Jatsch über die gute Defensivarbeit und das gelungene Kombinationsspiel nach vorne.
SV Neuenbrook/Rethwisch – SG Siems-Dänischburg 5:0 (4:0)
Tore: 1:0 Haack (12.), 2:0 Thormaehlen (30./Strafstoß), 3:0 Scheppelmann (36.), 4:0 Thormaehlen (44.), 5:0 Haack (72.)
„Schlecht, desolat, grausam“ – mit diesen Worten beschrieb SG-Trainer Kambiz Tafazoli den Auftritt seiner Mannschaft, speziell in der ersten Halbzeit. Zwar musste Siems mit Thomaschewski und Inacio (beide urlaubsbedingt abwesend) zwei weitere, sehr wichtige Spielerinnen ersetzen, dennoch kann dies keine Erklärung für die Leistung seiner Mannschaft sein. Neuenbrook war konsequenter, spielerisch besser und machte vor allem die sich bietenden Gelegenheiten rein. Nach der frühen Führung durch Anna-Maria Haack blieb der Tabellenzweite feldüberlegen und nutzte dann die große Schwächephase der SG kurz vor der Pause eiskalt aus. Sandra Thormaehlen mit ihren beiden Treffern und Meike Scheppelmann machten somit schon in der ersten Halbzeit alles klar. In der zweiten Halbzeit war es dann ein Spiel auf Augenhöhe, was mit Sicherheit auch an einer deftigen Halbzeitansprache in der siemschen Kabine gelegen haben dürfte, aber insgesamt kam von den Siemser Frauen zu wenig nach vorne. Neuenbrook markierte dann durch Haack den Endstand.
Tafazoli war nach dem Spiel bedient: „Wir haben wirklich nie zum Spiel gefunden. Es war ein mehr als gebrauchter Tag. Neuenbrook hat unsere Fehler gnadenlos bestraft,war laufstärker und spielfreudiger. Die Niederlage geht auch in der Höhe völlig in Ordnung. Aber lieber einmal eine richtige Packung kassieren, statt fünfmal 1:0 zu verlieren. Alles andere werden wir intern aufarbeiten müssen."