Hamburg – An der ordentlichen Mitgliederversammlung des FC St. Pauli haben sich im CCH gestern – am Tag nach dem Testspiel in Dinklage gegen den VfL Osnabrück – 580 stimmberechtige Mitglieder beteiligt. Neben den Berichten von Präsidium und Aufsichtsrat gab es eine Diskussion um die Positionierung des FC St. Pauli zum Thema Olympia 2024 in Hamburg.
Präsident Oke Göttlich bat nach der Begrüßung um eine Schweigeminute im Gedenken an die Opfer der Terror-Anschläge von Paris. Danach lobte Göttlich gleich zu Beginn seiner Rede die Zweitliga-Mannschaft der Braun-Weißen: „Sportlich stellen wir seit dem Amtsantritt und der tollen Teamarbeit zwischen Thomas Meggle und Ewald Lienen eines der oder sogar das erfolgreichste Team der Zweiten Liga." Mit Andreas Rettig „freuen wir uns, dass wir einen Menschen mit dieser Erfahrung für den FCSP gewinnen konnten, der ein Entwicklungspotential in unserem Verein erkennt und uns mit seinem Fachwissen sehr gut tut“, sagte der Präsident weiter.
Ein besonderes Anliegen war Göttlich bei der Jahreshauptversammlung, auf die neue Partnerschaft mit Under Armour einzugehen. „Wir haben uns mit den kritischen Punkten auseinandergesetzt und diese auch bei Under Armour angesprochen.“ Der neue Sponsor unterstrich in den konstruktiven Gesprächen, dass man keine Geschäftsbeziehungen zu Blackwater hat und keine Geschäftsbeziehungen zur amerikanischen Waffenlobby hält. Zwar habe sich der Verein eine noch klarere politische Botschaft erhofft. Doch Göttlich sagte: „Das außerordentliche Engagement beider Partner im sozialen Bereich und in der Nachwuchsarbeit sind einzigartig für einen Zweit- und wahrscheinlich auch für die meisten Erstligisten.“
Göttlich ging auch auf die wirtschaftliche Lage des Vereins ein. Demnach schloss der FC St. Pauli und seine Tochtergesellschaften das Geschäftsjahr 2014/15 mit einem Gewinn von rund 240.000 Euro ab.
Mit den Worten „Voran Sankt Pauli“ beendete Präsident Göttlich seine Rede.
Der meistdiskutierte Punkt der Mitgliederversammlung war der von Vertretern der Sporttreibenden Abteilungen gestellte Antrag zur Olympiabewerbung Hamburgs. Der Antrag, dem von der Mehrheit der bei der Versammlung anwesenden Mitgliedern zugestimmt wurde, lautet: „Die Mitgliederversammlung des FC St. Pauli lehnt die Olympiabewerbung Hamburgs ab. Das Präsidium wird beauftragt, die Entscheidung öffentlich zu kommunizieren und sich nicht an Pro-Olympia-Kampagnen und -Veranstaltungen zu beteiligen.“