Lübeck – Der VfB Lübeck spielt am kommenden Samstag um 13 Uhr in Hannover. Dem Ort, wo am vergangenen Dienstag das Länderspiel zwischen Deutschland und den Niederlanden kurzfristig abgesagt wurde. Eine erhöhte Terrorgefahr durch islamistische Extremisten war der Grund dafür. Die Polizei schickte alle Zuschauer rund 90 Minuten vor dem Anpfiff wieder nach Hause. Geheime Dokumente ließen laut Medienberichten keine andere Chance. Die Sicherheit der Menschen, die das Fußballspiel sehen wollten war unabdingbar. Es sollten mehrere Bomben in der HDI-Arena gezündet werden. Passiert ist zum Glück nichts und doch ist nichts mehr so, wie es vorher war.
„The Show must go on“ heißt es mutig in vielen Lagen und so ergeht es auch den Fußballern von der Lohmühle. Sie reisen in die Stadt, die in Angst versetzt wurde. Vergleichbar ist die Partie gegen die U23 von Hannover 96 nicht, jedoch beschleicht ein mulmiges Gefühl den einen oder anderen. Die niedersächsische Landeshauptstadt war unter anderem Schauplatz des letzten aufeinandertreffen der vergangenen Saison. Das Spiel endete 1:1, doch reibungslos lief die Begegnung nicht ab. Hooligans störten das Spiel und versuchten an die Lübecker Fans zu gelangen. Ein schlechtes Omen? Auch das Hinspiel stand unter einem schlechten Stern. Es wurde verlegt, weil man Angst hatte, dass gewaltbereite Hannoveraner auf Lübecker treffen. Der VfB verlor die Heimpartie mit 0:1.
„Man muss probieren seinen Rhythmus so wie sonst auch umzusetzen und nicht an diese schlimmen Ereignisse der letzten Tage denken“, sagt VfB-Kapitän Moritz Marheineke bei HL-SPORTS.
Das alles muss aus den Köpfen der Spieler heraus. Es geht um den Sport und es geht um drei wichtige Punkte. Nach drei pleitefreien Begegnungen mussten die Lübecker zuletzt wieder zwei Rückschläge hinnehmen. Danach kam der Landespokalhalbfinalsieg gegen den Erzrivalen Holstein Kiel. Das macht Mut für die Liga.
Trainer Denny Skwierczynski vor dem Spiel mit seinem Gedanken: „Es wird sich vermutlich zunächst einmal komisch anfühlen, dass wir dorthin fahren, wo gerade aufgrund einer möglichen Terrorgefahr ein Länderspiel abgesagt wurde. Aber wenn wir darüber nachdenken, müssen wir sagen, dass wir jetzt nicht das Leben anhalten können. Es muss zwingend ganz normal weitergehen und wir haben eben jetzt ein Punktspiel bei Hannover 96. Bis auf Nils Lange sind alle Spieler gesund und heiß darauf, den guten Auftritt im Pokalhalbfinale zu untermauern. Das Hinspiel haben wir leider knapp mit 0:1 verloren. Gerne möchten wir uns diese Punkte zurückholen.“
Gespielt wird übrigens nicht in der HDI-Arena sondern im Beekestadion. Das Spiel war schon längere Zeit dorthin verlegt worden.