Lübeck – Es sollte eine Art Wiedergutmachung für das verlorene Wismar-Spiel werden, doch erneut mussten die Handballfrauen des TSV Travemünde wichtige Punkte liegenlassen. Im Heimspiel gegen den bis dato noch punktlosen Tabellenvorletzten TuS Jahn Hollenstedt unterlagen die Raubmöwen mit 22:26 (11:15), kassierten die dritte Niederlage in Serie und warten damit weiter auf den vierten Saisonsieg.

Das Spiel begann schlecht, bereits nach zwei Minuten lagen die Raubmöwen nach zwei Treffern von Rika Bremer mit 0:2 hinten. Doch sie kämpften sich zunächst in die Partie zurück, Malin Stammer sorgte mit zwei Treffern in Folge im Alleingang für den 2:2-Ausgleich (5.). Wirkliche Sicherheit brachte es aber nicht ins Spiel der Raubmöwen. Defensiv entstanden ungewohnte Lücken, offensiv lief wie schon in den letzten Spielen wenig zusammen. Hollenstedt, in dieser Saison bisher nicht mit großartigen Leistungen aufgefallen, kam zu einfachen Toren und baute den Vorsprung sukzessive aus. Nach dem 7:3 für die Gäste durch Dina Bergmane-Versakova (12.) nahm Raubmöwen-Coach Olaf Schimpf seine erste Auszeit und wechselte im Tor (Hanna Patalas für Hanna Belgardt).

Es folgte ein kurzer Zwischenspurt des TSV. Lara Kieckbusch mit einem wunderschönen Heber und Sophie Hartstock brachten die Raubmöwen beim 5:7 (15.) wieder auf Schlagdistanz heran. Doch erneut folgten teils unerklärliche Fehler in der Abwehr und Fahrkarten in der Offensive, so dass Hollenstedt über 11:6 auf 13:8 davon zog (23.) davon zog. Vor allem den Rückraum um Dina Bergmane-Versakova und Spielmacherin Julia Fritsche bekam die bisher so gelobte Defensive nicht in den Griff. Gegen Ende der Halbzeit pendelte sich der Vorsprung der Gäste bei vier Toren ein, mit 11:15 aus Travemünder Sicht ging es in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel kamen die Raubmöwen wieder schlecht ins Spiel. Hollenstedt, das keineswegs überragend spielten, kam erneut zu einfachen Toren und zog schnell auf sieben Tore davon. Fritsche traf zum 18:11 (34.). Per Siebenmeter erzielte dann Lara Fischer das erste Tor für die Gastgeber (35.). Doch so wirklich ins Spiel kamen die Raubmöwen nicht mehr, dafür war vor allem der Angriff einfach zu schlecht. Und Hollenstedt nutzte die sich bietenden Gelegenheiten konsequent aus. Der Vorsprung wuchs dadurch immer weiter an, spätestens mit dem 25:16 durch Julia Lupke (51.) war die Partie endgültig entschieden. In der Schlussphase gelang es den Travemünder Mädels dann noch das Ergebnis mit 22:26 erträglicher gestalten, an der unter dem Strich verdienten Niederlage änderte das nichts.

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Entsprechend enttäuscht und frustriert war auch Trainer Olaf Schimpf, der im Gespräch mit HL-SPORTS klare Worte fand: „Einige Spielerinnen sind einfach vom Kopf zu langsam, dazu treffen wir oft die falschen Entscheidungen und schließen die Angriffe schlecht ab. Es wirkt teilweise so, als wären noch nicht alle Spielerinnen in der 3. Liga angekommen und hätten Probleme mit der Intensität, die du – im Vergleich zur A-Jugend – Woche für Woche abrufen musst. In der Mülleimerzeit, wenn das Spiel entschieden ist, kann jeder glänzen.“

Ein Wort muss aber zum sehr schwachen Schiedsrichter-Gespann Dekarz/Garbers gefunden werden. Die beiden Hamburgerinnen brachten keine Linie ins Spiel, pfiffen die gesamte Spielzeit über sehr uneinheitlich und brachten so – auf beiden Seiten – unnötige Hektik ins Spiel. Zudem ließen sie sich sehr stark von den Trainerbänken und den Zuschauern beeinflussen.

Der Rückschlag im Abstiegskampf der 3. Liga tut weh, vor allem weil die kommenden Wochen nicht einfach werden. Am kommenden Samstag ist Tabellenführer Hannover-Badenstedt zu Gast am Steenkamp, danach geht es auswärts zur Bundesliga-Reserve des VfL Oldenburg.

Die Raubmöwen spielten mit: Belgardt, Patalas – Schoeneberg, Fischer (5/1), Glaefke (1), Stammer (4), Nicolai (1), Hartstock (2), Karau, Kieckbusch (3), Welchert (2), Dalinger (3), Neu (1), Hani

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