Lübeck – In Deutschland erliegen jährlich über 60.000 Menschen dem plötzlichen Herztod und aufgrund der Lebensweise werden es immer mehr. Eine Zahl, die auch deswegen ansteigt, weil die Anwesenden aufgrund von Angst und mangelnder Kenntnis wie gelähmt sind und sich nicht trauen, selbst Hand anzulegen.
Immer wieder in den Medien präsent sind plötzliche Todesfälle aktiver Profisportler, die aufgrund eines Herzkreislaufstillstandes mitten auf dem Rasen zusammenbrechen und sterben. Diese Fälle sind bei Profisportlern zwar selten, aber ein mahnendes Beispiel, da es beweist, dass es jeden treffen kann und jede Sekunde zählt!
Aus diesem Grund wurde das Projekt „Lebensretter sein!“ durch die Kooperation zwischen der Deutschen Herzstiftung, dem Deutschen Fußball-Bund und dem Schleswig-Holsteinischen-Fußballverband ins Leben gerufen. Am vergangenen Freitag, den 20. November, startete das Pilotprojekt im Uwe Seeler Fußball Park in Malente in seine erste Phase. Dabei ging der SHFV-Vorstand mit gutem Beispiel voran und ließ sich durch den Kardiologen Dr. med. Friedrich Schroeder, Leitender Arzt für Innere Medizin an der Mühlenbergklinik Holsteinische Schweiz, über die Risiken und Maßnahmen im Falle einer Herzkreislaufstörung aufklären. Die Schulung thematisierte, wie man das Risiko eines solchen Vorfalls minimiert und am besten vorbeugt, aber auch, wie man im Ernstfall handelt und eine Laienreanimation durchführt. Doch auch allem Wissen dieser Welt zum Trotz, lassen sich tragische Ereignisse nicht verhindern, weshalb in dieser Schulung ebenfalls gelehrt wird, wie mit schwierigen Ereignissen und Rückschlägen umzugehen ist. Die Teilnehmer lernten jedoch nicht nur, wie im Falle einer Herzkreislaufstörung zu handeln ist, sondern ebenso welch eine Verantwortung ein Jeder mit sich trägt.
Die Initiatoren des Projektes „Lebensretter sein!“ sind überzeugt, dass sich die Laienreanimation mit Hilfe von Schulungen zum richtigen Handeln im Notfall etablieren lässt, um Ersthelfer auszubilden und zu unterstützen. „Nur so kommen wir unserem Ziel näher, dass innerhalb der nächsten drei Jahre bei mindestens 80 Prozent aller Menschen, die einen beobachteten Herzkreislaufstillstand erleiden, eine qualitativ hochwertige Laienreanimation durchgeführt wird“, betont Kardiologe Prof. Andresen. „Wir setzen auf die Eigenverantwortung der Spieler und Spielerinnen und bieten Hilfe zur Selbsthilfe, die ihnen nicht nur im Verein, sondern auch in der Familie oder am Arbeitsplatz zugutekommt.“
Aufgrund der positiven Resonanz zur ersten Schulung haben sich bereits folgende Vereine bereiterklärt, das Projekt mitzutragen:
SV Siek – 27. Januar 2016
VfL Rethwisch – 10. Februar 2016
ATSV Stockelsdorf – 17. Februar 2016
SV Dörpum – 24. Februar 2016
SV Eichede – 16. März 2016
Wenn auch Ihr Verein das Projekt unterstützen und eine Schulung ausrichten möchte, können Sie sich gerne mit dem Ansprechpartner im SHFV Paul Musiol (E-Mail: p.musiol@shfv-kiel.de; Telefon: 0431 64 86 226) in Verbindung setzen.