Hamburg – Noch vor der Sitzung zog der FC St. Pauli seinen Antrag zu dem Thema zurück – und so hat die dreistündige Versammlung der 36 Profi-Klubs gestern nicht über die künftige Verteilung der Fernsehgelder im deutschen Profifußball verhandelt. Erst wenn der neue Fernsehvertrag im nächsten Jahr tatsächlich abgeschlossen ist, soll über die Verteilung der TV-Einnahmen unter den Vereinen der Ersten und Zweiten Liga weiterdiskutiert werden.

Liga-Präsident Reinhard Rauball mahnte die Vertreter der Klubs zur Disziplin in dieser Frage: „Es ist unerlässlich, dass bei diesem Thema Ruhe einkehrt.“ Der FC St. Pauli hatte den fristgerecht eingereichten und zulässigen Antrag zu dem Thema am Mittwochvormittag vor der ordentlichen Mitgliederversammlung des Ligaverbandes zurückgezogen.

Auf seiner Homepage erklärt der FC St. Pauli dazu: „Seit Bekanntwerden des Antrags entstand der Eindruck, es würde sich um einen Zweitliga-Antrag handeln, der der Beginn des Verteilungskampfes wäre. Dies war in keinem Fall die Intention. Der Antrag bezog sich ausschließlich auf die Stärkung des 50+1-Gedankens. Der FC St. Pauli hat sich immer zur Zentralvermarktung, zur Solidarität und Chancengleichheit sowie zur Integrität des Wettbewerbs bekannt. Daher sollte ein Ausgleich für die wirtschaftlichen Vorteile geschaffen werden, die die Ausnahmegenehmigungen von 50+1 nach sich ziehen.

Damit verbunden war die Sorge, dass dieser Grundgedanke nicht zuletzt aufgrund zukünftiger Ausnahmegenehmigungen unterlaufen wird. Nach Einschätzung der Verantwortlichen des FC St. Pauli ist die Etablierung weiterer Kriterien bei der Verteilung der TV-Einnahmen die einzige Möglichkeit, um einen wirtschaftlichen Ausgleich zu schaffen.

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Mit Blick auf die bevorstehende Ausschreibung der TV-Rechte und die Wahrung des Wettbewerbsfriedens hat sich der Club zur Rücknahme des Antrags entschieden. Ungeachtet des Rückzugs des formalen Antrags vertrauen die Verantwortlichen darauf, dass dieser Gedanke aufgenommen und weiter diskutiert wird. Erfreulich war die breite Zustimmung zum Grundgedanken des Antrags aus beiden Ligen. Die Verantwortlichen des FC St. Pauli hoffen, damit einen Beitrag zur Diskussion zur Stabilisierung der 50+1-Regel in Gang gesetzt zu haben.“

Die Spieler des FC St. Pauli starteten gestern mit Cheftrainer Ewald Lienen (Foto) die Vorbereitung auf das Spiel auf dem Betzenberg beim 1. FC Kaiserslautern (6.12., 13.30 Uhr). Zu Beginn stand eine Video-Analyse auf dem Zettel. Bei der folgenden Einheit musste Enis Alushi nach einem Schlag aufs Knie verletzt vom Platz. Svend Brodersen, Davidson Eden, Joel Keller, Andrej Startsev, Okan Kurt, Maurice Litka, Dennis Rosin und Nico Empen fehlten, da sie am Abend mit der U23 das Regionalliga-Nachholspiel beim TSV Havelse bestritten. Dabei zeichnete sich Torhüter Svend Brodersen besonders aus: Er parierte gleich zwei Foulelfmeter – und so siegte die U23 nach Toren von Kurt und Kunze mit 2:0. Trainer Remigius Elert bot dieses Team auf:
Brodersen – Keller, Eden, Deichmann (78. Stegmann), Startsev – Kurt, Rosin, Franke – Litka (84. Kunze), Empen (73. Schneider), Nadjem

 

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