Rostock – Vor dem Spiel beim Halleschen FC (Sonnabend, Anstoß 14 Uhr) hat der FC Hansa Rostock einen Neun-Punkte-Plan zur Sanierung des Vereins vorgestellt. Unter Berücksichtigung des Sanierungskonzeptes, das bereits durch den kommissarischen Vorstand unter der Leitung von Dr. Chris Müller erarbeitet wurde, hat die Vereinsführung um den neuen Vorstandsvorsitzenden Markus Kompp (Foto) ein 9-Punkte-Programm erarbeitet, das mit sofortiger Wirkung umgesetzt werden soll.

Die geplanten Maßnahmen wurden durch den Aufsichtsrat bestätigt und werden durch diesen gänzlich unterstützt. HL-SPORTS veröffentlicht dazu nachstehend die Veröffentlichung des Vereins.

„In Anbetracht der extrem angespannten und defizitären finanziellen Situation des FC Hansa Rostock ist es wichtig, dass wir keine Zeit verlieren und nun schnellstmöglich handeln, um die Überlebensfähigkeit des Vereins sichern zu können. Der kommissarische Vorstand hat mit seinem Konzept große Vorarbeit geleistet und mit der Analyse der bestehenden Kostenstrukturen eine gute Grundlage geschaffen, an der wir uns bei der Ausarbeitung unseres Konsolidierungsprogramms orientieren konnten“, so Vorstands-Chef Markus Kompp.

Das Sanierungskonzept umfasst massive Sparmaßnahmen in allen Bereichen des Vereins und seines Tochterunternehmens, der Ostseestadion GmbH & Co. KG. Im Zuge der Sanierung hat der Vorstand des FC Hansa Rostock die Geschäftsführung der Ostseestadion GmbH & Co. KG übernommen.

Mit der Umsetzung dieses ersten Maßnahmenpakets soll innerhalb eines Jahres ein Sanierungseffekt in Höhe von über 1 Million Euro erzielt werden. Diese Summe setzt sich aus dauerhaften Kostensenkungsmaßnahmen (rund 750.000 Euro per anno) und einem Einmaleffekt (ca. 250.000 Euro) zusammen.

Das Maßnahmenpaket sieht im Einzelnen wie folgt aus:

1. Verschlankung des Personalbestandes

Insgesamt mussten zehn Stellen abgebaut werden. Hiervon betroffen sind vier Mitarbeiter der Ostseestadion GmbH & Co. KG und 6 Mitarbeiter des FC Hansa Rostock e.V. „Diese Maßnahme ist uns mit Abstand am schwersten gefallen. Dass wir diesen Schritt nicht vermeiden konnten, zeigt abermals wie dramatisch sich die aktuelle Lage darstellt. Den betroffenen Mitarbeitern möchte ich nochmals großen Dank für ihr Engagement und die geleistete Arbeit aussprechen und wünsche ihnen alles Gute für die Zukunft“, so Vorstands-Chef Markus Kompp.

2. Gehaltskürzungen und 3. Streichung der Prämienregelung

„In Anbetracht der aktuellen Situation wird ab sofort auf Prämienzahlungen im Verwaltungsbereich verzichtet“, so Christian Hüneburg, Vorstand für Finanzen und Verwaltung.

4. Verzicht auf kostenlose Mitgliedschaft

Die Befreiung des Mitgliedsbeitrages für Angestellte des FC Hansa Rostock und der Ostseestadion GmbH & Co. KG wird ab sofort entfallen.

5. Reduzierung des Fuhrparks und die Einsparung der damit verbundenen Haltungs- und Betriebskosten

6. Dienstleistungsverträge

Der FC Hansa Rostock wird unter Berücksichtigung der vertraglichen Fristen einen Großteil seiner bisherigen Verträge mit externen Dienstleistungsunternehmen zum Teil komplett auflösen und zum Teil den Leistungsumfang und die damit verbundenen Kosten reduzieren.

Robert Marien, Vorstand für Marketing und Vertrieb: „Diese Maßnahme betrifft Dienstleistungen aus den Bereichen Werbung, IT und PR sowie der sportmedizinischen Betreuung. Ich möchte mich bei unseren langjährigen Partnern ausdrücklich für die gute Zusammenarbeit bedanken.“

7. Schrittweise Abschaffung der „Nixzahler“-Aktion

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Zur kommenden Saison 2016/2017 wird die „Nixzahler“-Aktion, mit der Kindern im Alter von 6 bis 14 Jahren der kostenlose Besuch der Heimspiele des FC Hansa Rostock ermöglicht wurde, beendet. Bereits in der Rückrunde der aktuellen Saison 2015/2106 erfolgt eine Reduzierung des Kontingents von bisher 900 auf nun 500 „Nixzahler“-Karten pro Spiel.

8. Einsparungen in den Bereichen Energie und IT und

9. Verkauf der vereinseigenen Versicherungsmaklerei

„Bei der Entwicklung des Sanierungskonzeptes mussten Maßnahmen erarbeitet werden, die größtmögliche Spareffekte erzielen ohne dabei die Wettbewerbsfähigkeit des Vereins und die Qualität der Arbeit zu gefährden. Uns ist bewusst, dass einige Schritte sehr hart und schmerzlich sind, aber um den FC Hansa Rostock finanziell wieder in vernünftige Bahnen zu lenken, sind sie leider unumgänglich“, fasst Vorstands-Chef Markus Kompp den Konsolidierungskurs zusammen und ergänzt: „Den sportlichen Bereich sind wir bewusst nur punktuell angegangen. In der laufenden Saison und in Anbetracht der aktuellen sportlichen Situation wollen wir nicht für Unruhe sorgen. Aber auch in diesem Bereich werden wir zeitnah nach Optimierungsmöglichkeiten suchen.“
Soweit die Veröffentlichung des Vereins.

Mitteldeutsche Zeitung: „Die Kogge kommt nicht zur Ruhe“

Ausführlich beschreibt die „Mitteldeutsche Zeitung“ in ihrer HFC-Gegnervorschau den Saisonverlauf des FC Hansa Rostock und kommt zum Schluss-Absatz: „Auch sportlich gibt es einen kleinen Lichtblick: Gegen Mainz II gewinnt Hansa zum ersten Mal seit August, Trainer Karsten Baumann rettet sich mit dem Sieg vor der Entlassung. Zudem kehrt Torjäger Marcel Ziemer wieder zurück und bereitet gegen Mainz das Siegtor vor. Die Stimmungskurve bei Hansa Rostock zeigt leicht nach oben.“ Der Titel des Artikels indes lautet: „Die Kogge kommt nicht zur Ruhe“.

Da fragen wir doch mal: Ja, wie denn, was denn nun?

Fan-Informationen: Polizei begleitet Fanmarsch zum Stadion

Bundespolizei und Landespolizei haben vor dem Drittliga-Spiel zwischen dem Halleschen FC und FC Hansa Rostock am Sonnabend (Anstoß 14 Uhr) Fan-Informationen veröffentlicht, die HL-SPORTS in Auszügen nachstehend veröffentlicht. In dem Schreiben, das über die Fanbeauftragten an die Rostocker Fanszene gerichtet ist, heißt es unter anderem:

„Wir setzen auf Deeskalation, auf Kooperation und Kommunikation mit den Fußballfans! Uns ist sehr daran gelegen, jegliche Probleme und Konflikte zu vermeiden und sollten sie entstehen, diese in sachlichen Gesprächen beizulegen. Distanzieren Sie sich eindeutig von Personen(-gruppen), die zu Gewalt neigen oder dazu aufrufen oder von denen gewalttätige Aktionen ausgehen.

Am Spieltag werden Konfliktmanager eingesetzt, zu erkennen an gelben Westen mit der Aufschrift „Konfliktmanagement“. Bitte sprechen Sie diese an. Die Erfahrung hat gezeigt, dass damit viele Ihrer Fragen geklärt und somit unnötige Konflikte frühzeitig vermieden werden können.

Anreisehinweise Pkw:
Die mit Pkw anreisenden Gästefans nutzen bitte den am Spieltag bewachten Parkplatz am Südstadtring/ Böllberger Weg (Navi: 51.454037, 11.942777). Von hier ist ein kostenloser Bus-Shuttle zum Stadion und zurück eingerichtet.

Anreisehinweise für bahnreisende Fans:
Die Bundespolizei weist nochmals ausdrücklich darauf hin, dass es auf der Bahnstrecke Rostock – Berlin – Halle (Saale) ab der Lutherstadt Wittenberg zu Kapazitätsproblemen kommen kann. Ankommende Gästefans werden im Halleschen Hauptbahnhof durch die Bundespolizei zum Westausgang in die Ernst-Kamieth-Straße weitergeleitet. Dort besteht die Möglichkeit, aufgestellte Toiletten zu nutzen. Von dort beginnt dann der, durch die Polizei begleitete, Fanmarsch zum Stadion. Das Stadion wird für Sie ab 12.00 Uhr geöffnet sein.

Am Spieltag wird an den Catering-Ständen kein Alkohol ausgeschenkt. Um die am Stadion stattfindenden Sicherheitskontrollen zu beschleunigen, bitten wir darum, eigenes Gepäck auf ein Minimum zu reduzieren. Taschen oder Rucksäcke dürfen nicht mit in das Stadion gebracht werden und sind am Eingang abzugeben. Kurz vor Spielbeginn um 13.15 Uhr findet unser Kurvengespräch statt. Hierzu sind die Fanvertreter herzlich eingeladen.

Die Polizei bittet um die Einhaltung folgender allgemein anerkannter „Spielregeln“:Die Sicherheits- und Ordnungskräfte werden gegen extremistische Symbole und Parolen vorgehen. Extremismus hat in Fußballstadien absolut nichts verloren! Der gesamte Bereich des ERDGAS-Sportparks wird videoüberwacht, so dass Verstöße und Zuwiderhandlungen beweissicher dokumentiert werden können, um die Verursacher zur Verantwortung zu ziehen. Der Ordnungsdienst ist gehalten, allen Personen die bei den Einlasskontrollen augenscheinlich stark alkoholisiert sind, den Zutritt in das Stadion zu verwehren. Bitte stellen Sie sich darauf ein, damit Sie das Spiel nicht versäumen….“

 

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