Hamburg – Der HSV hat mit dem Auftritt gegen den Rekordmeister Bayern München beste Eigenwerbung betrieben. Mutig, robust, aggressiv – doch am Ende wurden sie im ausverkauften Volksparkstadion doch nicht belohnt: Ein „Dreckstor“ (O-Ton Bruno Labbadia) bescherte den Münchnern den 2:1 (1:0)-Erfolg im Nord-Süd-Duell – mit zwei Treffern von Robert Lewandowski.
„Kompliment an die Mannschaft. Sie hat mutig verteidigt und den Spielaufbau der Bayern unterbunden. Die Rückrunde wird eine Herausforderung für uns. Wir können noch einigen weh tun“, stellte Labbadia in der ARD-Sportschau fest – und ärgerte sich über ein „doofes Tor“, das nach dem 1:1 gefangen wurde.
René Adler, der mit einer robusten Aktion den Foulelfmeter an Thomas Müller verursachte, sprach von einem „leidenschaftlichen und emotionalen Spiel“. „Mit etwas Glück hätten wir einen Punkt mitgenommen“, stellte der Torwart fest und fügte hinzu: „Mit solch einer Leistung werden wir noch einige Punkte holen“.
HSV-Kapitän Johan Djourou: „Wir haben ein ganz ordentliches Spiel gemacht und leider auch ein bisschen Pech gehabt."
ARD-Co-Kommentator Mehmet Scholl war beeindruckt von der Leistung der Rothosen: „Der HSV ist auf einem guten Weg.“
Mehr als eine halbe Stunde hielt der HSV kräftig dagegen, störte das Spiel der Gäste. Doch in der 37. Minute verwandelte Robert Lewandowski einen Foulelfmeter (siehe oben!) zur Münchner Führung. Indes: Der HSV fiel dadurch nicht um. Im Gegenteil: In der 53. Minute zirkelte Aaron Hunt einen Freistoß in den Münchner Strafraum. Immer länger wurde der Ball, bedrängt von Pierre-Michel Lasogga lenkte Alonso den Ball ins eigene Tor – 1:1! Verdienter Lohn für die großartig fightenden Rothosen. Und im Stadion feierten sie Pierre-Michel Lasogga als Torschützen.
Aber nicht mal zehn Minuten später war die Herrlichkeit wieder vorbei: Ein „Dreckstor“ durch Robert Lewandowski brachte die Bayern 2:1 in Führung: Nach einem Eckball kann die HSV-Abwehr die Situation nicht bereinigen; irgendwie zieht Müller aus mehr als 20 Metern ab und mit der Fußspitze lenkt Lewandowski den Ball ab und ins Tor – während Adler in die andere Richtung reagiert.
In der 68. Minute jagte Alaba einen Freistoß aus 25 Metern an den rechten Pfosten – in der 90. Minute die letzte Ausgleichschance für den HSV, doch der Freistoß von Gregoritsch (für Ilicevic inzwischen im Spiel) fliegt an der Mauer und am Tor vorbei! Schade, HSV!
Artjom Rudnevs kam in der Schlussviertelstunde (für Lasogga) zu seinem ersten Saisoneinsatz; Gideon Jung musste den angeschlagenen Kacar ersetzen.
Erstmals auf der HSV-Bank: Finn Porath aus Herrnburg, der über den VfB Lübeck zum HSV kam.
So spielten sie:
Hamburger SV: Adler – Diekmeier, Djourou, Cleber, Ostrzolek – Kacar (81. Jung), Holtby – Müller, Hunt, Ilicevic (69. Gregoritsch) – Lasogga (75. Rudnevs)
FC Bayern München: Neuer – Lahm, Boateng (56. Martinez), Badstuber, Alaba – Alonso, Thiago – Costa (81. Robben), Müller (69. Vidal), Coman – Lewandowski
Tore: 0:1 Lewandowski (37., FE Adler an T. Müller), 1:1 Hunt (53.), 1:2 Lewandowski (61.)
Zuschauer: 57.000 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)
Gelbe Karten: Ostrzolek (20.), Kacar (32.), Adler (36.), Müller (42.) / Lahm (45.), Alonso (82.)