Eichede – Die Aufgabe für die nach der brutalen Trainingswoche völlig erschöpften Spieler des SV Eichede bestand im letzten Test vor Saisonstart gegen den SSC Hagen „einfach nur“ darin, defensiv tief und stabil zu stehen, möglichst keine Fehler zu machen, die verbliebenden Kräfte ökonomisch einzusetzen und die 0 zu halten. Dass es im Spiel nach vorn in dem besagten Zustand nicht rund laufen würde, war eh klar und spielte keine Rolle.

Anfangs lief es auch nach Plan. Die Ordnung stimmte weitestgehend und nach einem schnellen Konter hätte Haris Huseni eigentlich sogar zwingend die Führung erzielen müssen, als er sich frei vor dem Hagener Tor die Ecke aussuchen oder andernfalls quer auf den mitgelaufenen André Kossowski passen konnte. Er vergab jedoch leichtfertig.

Dann wurde es kurios. Ein harmloser, abgefälschter Querschläger passierte die SVE-Abwehrreihe. Alles verließ sich auf den eigenen Torwart. Doch der verpasste den richtigen Zeitpunkt beim Herauskommen und verfehlte den Ball, so dass ein Hagener Spieler dazwischengehen und unbedrängt querlegen konnte. In der Mitte brauchte Hagens Janelt nur einzuschieben.

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Jetzt wurden die Beine natürlich beim Regionalligisten noch schwerer. Und als kurz darauf an der Mittelinie im Zentrum ohne Not und Gegenwehr ein Ball verdaddelt wurde und ein Steilpass auf den einkreuzenden Hagener Stürmer ausreichte, um zwei Verteidiger matt zu setzen, stand es sogar 0:2 (34.). Mit diesen individuellen Fehlern hatte SVE-Coach Oliver Zaple natürlich bei seinem Matchplan nicht zwingend gerechnet.

Zur Halbzeit wurden gleich fünf müde Krieger erlöst. Und die Neuen sorgten auch gleich für mehr Struktur. Als Nico Fischer dann in der 54. Minute den Anschlusstreffer erzielte schien das Spiel zumindest vom Ergebnis her doch noch eine Wende zu nehmen. Bento, Maltzahn, Hinkelmann, Rienhoff und Kummerfeldt vergaben jedoch mehrfach beste Chancen. Direkt vor dem Abpfiff wurde dann stattdessen ein weiterer kapitaler Ballverlust im Spielaufbau gnadenlos mit dem 1:3 bestraft.

So wurde es nichts mit dem Ziel, ohne Gegentreffer zu bleiben. Auch wenn die Fehler ohne Zweifel Konzentrationsschwächen entsprangen, so müssen die Eicheder schnell realisieren, dass diese auf Regionalliga-Niveau fast immer bestraft werden. Das Spiel wird deutlich schneller und Kräfte zehrender als in der Oberliga. Da muss man eben auch in den letzten Minuten trotz Erschöpfung stabil bleiben. Die hochintensiven Trainingseinheiten an den Vormittagen vor jedem Testkick und der dadurch erwirkte Ermüdungszustand der nominierten Spieler beim Anpfiff sollten die Stresssituationen simulieren, die ab kommenden Samstag auf die Jungs warten. Und dafür haben die Spieler auch dieses Wochenende wieder einen richtig guten Job gemacht. Schade nur, dass die individuellen Fehler aus dem Spiel die Eindrücke etwas trüben.

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