Lübeck – Wieder nicht komplett, aber mit ein paar sehr interessanten Begegnungen geht der 22. Spieltag über die Bühne. Nachdem die Partien zwischen Hannover 96 II und dem TSV Schilksee sowie Hamburger SV U23 gegen Weiche Flensburg bereits abgesagt werden mussten, stehen noch sieben Partien auf dem Programm. Unter anderen die Derbys in Meppen, Braunschweig und Rehden.
SV Meppen – BV Cloppenburg (Fr., 19.30 Uhr)
Das Flutlicht geht an in der Hänsch-Arena, und so werden sich am Freitagabend sicher ein paar Tausend Fans auf den Weg machen zum Derby. Doch für den Gastgeber geht es um mehr als drei Punkte gegen den alten Rivalen. Der SV Meppen will den ersten Sieg in diesem Jahr einfahren. Dem 1:5 zum Auftakt gegen den VfB Oldenburg folgte am vergangenen Wochenende eine 0:1- Niederlage beim VfL Wolfsburg II in allerletzter Sekunde. Nun sind die Topspiele absolviert, und es geht gegen eine Mannschaft aus dem Tabellenkeller. Was allerdings auch bedeutet: Der BVC, derzeit nur auf Platz 17, benötigt die Punkte ebenfalls dringend. Vor allem aber würden die Cloppenburger, in der Winterpause mit diversen Spielern verstärkt, überhaupt gern mal wieder zu einem Fußballspiel antreten. Ihr letzter Einsatz datiert aus dem Dezember des vergangenen Jahres. Damals war das Team mit drei Unentschieden in Folge in die Winterpause gegangen.
TSV Havelse – Goslarer SC (Sa., 13 Uhr)
Seit fünf Partien wartet der Gastgeber nun auf einen dreifachen Punktgewinn (0-3-2). Nun möchte der TSV Havelse endlich wieder anknüpfen an die starke Serie aus der Hinrunde. Beim 2:2 in Lüneburg hatte der Siebte immerhin eine Menge Moral bewiesen, als er einen 0:2- Rückstand egalisierte. Ebenfalls mit nur einem Einsatz in diesem Jahr tritt der Tabellenzwölfte aus Goslar an. Er hatte bereits Ende Januar mit 0:3 in Norderstedt verloren.
VfB Lübeck – VfV Borussia 06 Hildesheim (Sa., 14 Uhr)
Es muss ja nicht immer ein Unentschieden sein. Zu insgesamt drei Partien traten diese Gegner in 2016 an, und dabei kam immer ein Remis heraus. Der VfB Lübeck trennte sich am vergangenen Wochenende mit einem 1:1 vom BSV Rehden, während die Hildesheimer sowohl beim St. Pauli als auch gegen Weiche Flensburg zu einem 2:2 kamen. Die aktuelle Form sollte also stimmen beim Aufsteiger. In Lübeck tritt der 16. gleichwohl als Außenseiter an. Schließlich will der Gastgeber seinen 7. Tabellenplatz noch verbessern.
Eintracht Braunschweig II – VfL Wolfsburg II (Sa., 14 Uhr)
So ein Fußballspiel wäre keine schlechte Sache. In diesem Jahr kam die Eintracht noch zu keinem Einsatz angesichts diverser Absagen. Gegen den VfL II soll es nun endlich klappen mit dem Auftakt. Allerdings gibt es sicher leichtere Aufgaben als ein Heimspiel gegen den Tabellenzweiten. Der hatte bei seinem Einstand, dem 1:0 gegen den SV Meppen, die eigenen Ambitionen unterstrichen – allerdings mit einem Siegtreffer in der Nachspielzeit. „Sehr gut gegen den SV Meppen waren der Einsatz, der unbedingte Siegeswille und die Einstellung von jedem Einzelnen“, sagt Julian Klamt. Der VfL-Kapitän sieht eine Entwicklung in seiner Mannschaft: „Zuversichtlich macht mich unsere tägliche Arbeit. Ich denke, wir haben während der Vorbereitung dazugelernt, dass wir an uns glauben müssen und jedes Spiel für uns entscheiden können – egal in welcher Minute.“
FC St. Pauli II – Lüneburger SK Hansa (Sa., 14 Uhr)
Noch wartet der Gastgeber auf einen dreifachen Punktgewinn in 2016: Dem 2:2 gegen Hildesheim schloss sich am vergangenen Wochenende eine 0:1-Niederlage beim Spitzenreiter in Oldenburg an. Dabei blieben die Hamburger zwar ohne Punkte, lieferten aber eine Leistung ab, die Hoffnung macht. "Wir können mehr als zufrieden sein. Am Schluss fehlte ein wenig die Kraft, um noch den Ausgleich zu erzielen. Ein Punkt wäre schön und nicht unverdient gewesen, aber der Sieg von Oldenburg geht schon in Ordnung. Wir schauen nach vorne und werden unsere Punkte dann woanders holen", kommentierte Trainer Remigius Elert. Der Gegner startete ebenfalls mit einem 2:2-Unentschieden ins neue Fußballjahr. Am vergangenen Wochenende kassierte der LSK vom TSV Havelse nach einer 2:0-Führung noch den Ausgleich.
BSV Rehden – VfB Oldenburg (Sa., 15 Uhr)
Das war bitter: Erst in letzter Minute kassierte der BSV den Treffer zum 1:1 beim VfB Lübeck. Aus den möglichen drei Punkten zum Auftakt wurde also nichts. Nun ist der Spitzenreiter zu Gast in Rehden, und diese Aufgabe erscheint nicht unbedingt leichter. Der VfB war mit einem 5:1 in Meppen gestartet und ließ am vergangenen Wochenende einen 1:0-Erfolg gegen St. Pauli folgen. Wer solche Spiele gewinne, bliebe letztlich auch an der Spitze, hatte VfB-Coach Dietmar Hirsch nach dieser Partie betont. Am nötigen Selbstbewusstsein mangelt es den Oldenburgern also nicht, und deshalb dürften sie auch als Favorit zum Derby antreten.
FC Eintracht Norderstedt – SpVgg Drochtersen/Assel (So., 14 Uhr)
Zwei Siege hatte die Eintracht in diesem Jahr gefeiert, dann folgte nicht unerwartet die 0:2- Niederlage bei Weiche Flensburg. Der Gastgeber befindet sich also im Soll. Sein Gegner allerdings auch. Die Spielvereinigung absolvierte eine starke Hinrunde und steht nun vor dem ersten Einsatz in diesem Jahr. Weil der Tabellenvierte beim Sechsten antritt, endet der Spieltag mit einem „kleinen“ Spitzenspiel.
Interview mit Marin Mandic (Foto) von Eintracht Norderstedt:
HL-SPORTS: Hallo Marin, das Spiel gegen Weiche habt ihr verloren. Wie bewertest du die Partie?
Marin Mandic: Wir haben die Anfangsphase verschlafen. Durch zwei individuelle Fehler führt Weiche früh 2:0. Auf diesem schwierigen Platz ist es fast unmöglich einen solchen Rückstand spielerisch aufzuholen. Ab Minute 15 waren wir konzentriert und geordnet, sodass man auch diesem Spiel Positives abgewinnen kann. Unterlassen wir diese Fehler, bestehen wir auch gegen Mannschaften wie Flensburg. Siehe Hinspiel.
HL-SPORTS: Ihr seid gut aus der Winterpause gestartet und habt zwei Siege eingefahren. Was war das Rezept dafür?
Marin Mandic: Das Rezept war unsere offensive und aggressive Spielweise. Wir haben trotz der kurzen Vorbereitung unheimlich viel getan und wurden in den ersten zwei Spielen belohnt. Zudem kam uns entgegen, dass dies Heimspiele waren und wir in unserem Wohnzimmer sehr ungerne Punkte abgeben.
HL-SPORTS: Jetzt kommt mit Drochtersen der beste Aufsteiger zu euch. Das Hinspiel ging 1:1 aus. Welcher Weg führt im Rückspiel zum Erfolg?
Marin Mandic: Auch dies ist ein Heimspiel. Die Wege sind erneut Aggressivität und Kompaktheit. Zudem motiviert es uns zusätzlich, dass das Hinspiel eine der ärgerlichsten Niederlagen durch das Last-Minute-Tor von Drochtersten war. Aus diesem Ärger ziehen wir unsere Motivation für das Rückspiel. Dementsprechend werden wir selbstbewusst auftreten müssen, um die Punkte in Norderstedt zu lassen.
HL-SPORTS: Was ist euer Saisonziel und wie wollt ihr es erreichen?
Marin Mandic: Anfangs war es tatsächlich unser Ziel so früh wie möglich, viele Punkte zu holen, um nicht ganz nach unten schielen zu müssen. Dies ist uns ganz gut gelungen. Nun merkt man als Spieler, dass man immer gieriger und heißer nach noch mehr Punkten wird. Generell kann ich aber sagen, dass es unser Ziel ist, die positive Entwicklung der letzten Jahre weiterzuführen. Wohin uns der Weg dann führt, wird man sehen. Gerade aufgrund dieses Verlangens nach mehr Punkten und der Entwicklung sehe ich der Zukunft aber sehr positiv und ohne Furcht entgegen.
HL-SPORTS: Du gehörst zu den Stützen der Mannschaft. Was kannst du den jüngeren Mitspielern auf den Weg geben?
Marin Mandic: Erstmal, Danke für das Kompliment als eine der Stützen bezeichnet zu werden:) Den Jungen kann ich nur empfehlen, neben der harten Arbeit auf dem Platz auch abseits auf Sachen wie Ernährung und die richtige Einstellung zu achten. Da muss ich unsere Jungen aber loben, da sie stets Gas geben und Ratschläge von erfahrenen Spielern immer annehmen.