Lübeck –  Ein Ausrufezeichen setzte die SG Siems-Dänischburg. Im Topspiel des 18. Spieltags besiegte der Tabellenzweite Spitzenreiter SV Neuenbrook/Rethwisch mit 4:0 und ist nun wieder bis auf zwei Punkte am SVNR dran. Auch der Tabellendritte aus Stockelsdorf hielt sich schadlos, der ATSV fertigte die BSG Eutin mit 5:0 ab. Turbulent und dramatisch war es am Ratzeburger Riemann, wo der RSV schnell 0:3 zurücklag, die Partie gegen den VfL Oldesloe aber mit 5:4 für sich entscheiden konnte. Am Spieltag der Heimsiege konnten auch die SG Wilstermarsch (3:0 gegen Eichede) und die SG Rönnau/Daldorf (1:0 über Olympia-PTSK) drei Punkte einfahren. Das Kellerduell zwischen Fischbek und Kellinghusen wurde auf den 30. April verlegt.

SG Siems-Dänischburg – SV Neuenbrook/Rethwisch 4:0 (3:0)
Tore: 1:0, 2:0, 3:0, 4:0 Thomaschewski (7./24./28./75.)

Ganze fünf Gegentore hatte der Spitzenreiter aus Neuenbrook vor dem Spiel kassiert, fast genauso viele kamen dazu. Ein Name ist dafür der Grund: Martha Thomaschewski. Im Hinspiel fehlte die Kapitänin, im Rückspiel zeigte sie sofort, wie effektiv sie sein kann. Mit dem ersten Torschuss brachte Thomaschewski ihre Mannschaft in Führung. Siems spielte druckvoll, ließ die Gäste kaum zur Entfaltung kommen und machte zum richtigen Zeitpunkt die Tore. Der Doppelschlag von Thomaschewski entschied endgültig die Partie. Neuenbrook präsentierte sich schwach, vor allem offensiv sollte abgesehen von einem Pfostenschuss kurz vor der Pause kaum etwas gehen. Siems hingegen hätte durchaus noch ein paar Tore mehr machen können, mehr als der vierte Thomaschewski-Treffer sprang aber nicht mehr heraus. Auch wenn die Siemsche Torjägerin herausragt: es war ein Sieg der ganzen Mannschaft, denn defensiv stand Siems hervorragend, presste gut gegen die Gegenspielerin und fand immer wieder Lücken im bis dato besten Defensivverbund des Landes. Der Sieg ist auch in der Höhe verdient, nun ist der Meisterschaftskampf noch einmal richtig spannend.

Vollauf zufrieden war -logischerweise- Kambiz Tafazoli: „Kompliment an die gesamte Mannschaft. Wenn man gegen den Tabellenführer 4:0 gewinnt und ihnen kaum eine Torchance gewährt, dann kann ich als Trainer mehr als zufrieden sein.“

ATSV Stockelsdorf – BSG Eutin 5:0 (5:0)
Tore: 1:0 Jessen (12.), 2:0 Vollbrecht (17.), 3:0, 4:0 Polensky (25./35.), 5:0 Vollbrecht (42.)

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Dominant trat der Tabellendritte im heimischen Herrengarten auf. Von Spielbeginn spielte der „Blau-Weiße Express“ nach vorne, obwohl wieder Mal nur 13 Spielerinnen zur Verfügung standen. Melanie Jessen sorgte für das frühe 1:0, Jaqueline Vollbrecht erhöhte wenig später. Eutin, eigentlich mit einer starken Abwehr versehen, wurde in Halbzeit eins vollkommen überrollt und ergab sich phasenweise in sein Schicksal. Torjägerin Nicole Polensky erhöhte per Doppelschlag auf 4:0, ehe Vollbrecht kurz vor der Pause ebenfalls ihren zweiten Treffer erzielen konnte. Die Partie war somit nach 45 Minuten bereits entschieden. Doch das Verletzungspech schlug wieder zu, so dass bereits zur Pause keine Ersatzspielerinnen auf Stockelsdorfer Seite zur Verfügung standen. So verlegte sich der ATSV in Halbzeit zwei auf das Verteidigen und Verwalten des Vorsprungs. Eutin hatte zwar durchaus Torgelegenheiten, der Stockelsdorfer Sieg war aber zu keinem Zeitpunkt gefährdet.

Erleichtert war Co-Trainer Mirko Feddern nach dem Spiel: „ In der ersten Halbzeit hat die Mannschaft das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben und hat Gott sei dank den Sack schon zugemacht. Wir haben am Morgen noch weitere Absagen bekommen, so dass wir gerade so eine Mannschaft stellen konnten. In der zweiten Halbzeit mussten wir dann verletzungsbedingt umstellen, unsere Torfrau aufs Feld, Ersatzkeeperin ins Tor, damit wir wenigstens elf auf dem Platz hatten! Wir standen dann sehr tief um die Punkte in Ruhe einzufahren. Dies ist uns dann auch gut gelungen.“

Ratzeburger SV – VfL Oldesloe 5:4 (2:3)
Tore: 0:1 Lienau (4.), 0:2, 0:3 Wilke (8./10.), 1:3, 2:3 Baalmann (32./36.), 2:4 Wilke (47.), 3:4, 4:4, 5:4 Baalmann (48./80./83.)

Was ein Spektakel am Riemann! Der heimische Ratzeburger SV war zu Beginn defensiv fahrig, ja fast noch im Tiefschlaf und lag nach zehn Minuten mit 0:3 hinten. Joelina Lienau und Nelly Wilke hatten für das junge Oldesloer getroffen. Ein wenig brauchte die Hempel-Elf um wieder ins Spiel zu kommen, konnte sich dann aber auf eine gut funktionierende Offensive mit einer überragenden Hannah Baalmann verlassen. Nach perfekter Vorarbeit ihrer Mitspielerinnen verkürzte die Torjägerin der Verbandsliga noch in Halbzeit eins auf 2:3. Unmittelbar nach dem Seitenwechsel traf zwar Wilke zum dritten Mal und brachte den VfL mit zwei Toren in Front, doch praktisch im direkten Gegenzug war wieder Baalmann zur Stelle. Nun baute der RSV enormen Druck auf, berannte förmlich das Tor von Jana Straube, traf aber selbiges nicht. Erst spät belohnte Baalmann ihre Mannschaft, mit einem Doppelschlag drehte sie das Spiel, sicherte Ratzeburg wichtige drei Punkte im Kampf um Platz vier und schraubte so ganz nebenbei ihr Torekonto auf 28 hoch.

RSV-Trainer Marc Hempel war besonderes mit der Einstellung und dem Spiel in der zweiten Halbzeit zufrieden: „Es war eine turbulente Partie und wir haben natürlich gleich einen dreifachen Schock bekommen. Aber wir haben die Gegentore schnell abgehakt und ins Spiel zurückgefunden. Gerade in der zweiten Halbzeit, als Oldesloe nicht mehr so konzentriert war, haben wir eine tolle Moral gezeigt und letztlich auch verdient gewonnen.“

Ergebnisse Verbandsliga Süd Frauen:  
   
SG WilstermarschSV Eichede3:0
SG Siems-DänischburgSV Neuenbrook/Rethwisch4:0
ATSV StockelsdorfBSG Eutin5:0
Ratzeburger SVVfL Oldesloe5:4
SG Rönnau/DaldorfSG Olympia-PTSK1:0
JuS FischbekVfL Kellinghusen30.04.
Tabelle Verbandsliga Süd Frauen:       
        
Pl. MannschaftSp.G U V Diff.Pkt.
1.SV Neuenbrook/Rethwisch1714213244
2.SG Siems-Dänischburg1713315142
3.ATSV Stockelsdorf1710342833
4.Ratzeburger SV179262329
5.SG Rönnau/Daldorf18927-1029
6.SG Wilstermarsch18846428
7.VfL Oldesloe18819625
8.SV Eichede18459-1914
9.SG Olympia-PTSK164210-2314
10.BSG Eutin17269-2212
11.JuS Fischbek163112-3410
12.VfL Kellinghusen150510-365
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