Neustadt – Nun reicht es der Mannschaft des TSV Neustadt wohl endgültig. Nachdem Cheftrainer Bastian Garken in der Vorwoche seines Amtes enthoben wurde, stehen zukünftig viele der Verbandsliga-Spieler nicht mehr zur Verfügung. Der Verein könnte das Abenteuer Landesliga aus dem Vorjahr somit mit dem Absturz in die Bedeutungslosigkeit bezahlen.
„80 Prozent wollen kündigen“
Sönke Desaga, Vize-Kapitän der Ostholsteiner und Sprecher des Mannschaftsrates, erklärt bei HL-SPORTS: „Wir sind stinksauer über die Entlassung von Bastian Garken und es zeigt, dass der Vereinsvorstand keine Ahnung hat. Ich finde es persönlich zum Kotzen. Es ist eine bodenlose Frechheit, wie in den vergangenen Jahren in der Fußballabteilung gearbeitet wird. Alle halbes Jahr ist ein neuer Trainer da und nur weil dem Vorsitzenden einfach danach ist. 80 Prozent des Teams will kündigen.“ Schon vor anderthalb Jahren stand der Verein vor dem gleichen Problem. Das Ergebnis: zehn Kicker kehrten dem TSV Neustadt den Rücken. Eine Abteilungsleitung gibt es derzeit auch nur durch den TSV-Vorsitzenden Jörg Henkel in kommissarischer Funktion, der somit das Zepter am Gogenkrog in Sachen Fußball schwingt.
Parallelen nach Lübeck
Rund 15 Trainer haben die Neustädter in den vergangenen fünf Jahren verschlissen. „Wir sind der HSV des Amateurfußballs – einfach lächerlich. So macht das keinen Sinn und da muss endlich etwas passieren“, so der 28-Jährige weiter. Die Konsequenzen sind vorherbestimmt: An den Trainern kann es womöglich nicht liegen, bei diesem hohen Verbrauch. Die Kritik geht klar Richtung Vereinsvorstand. Das birgt vermutlich Parallelen zum Lübecker SC, der sich vor kurzem ebenfalls nicht mit Ruhm bekleckerte. Nach Informationen von HL-SPORTS wollen nur zwei Spieler beim Verein bleiben wollen. Der Rest ist anscheinend weg.
Letzte Chance für Vorstand
Eine letzte Chance hat der Vereinsvorstand vermutlich noch am heutigen Mittwochabend. Dann ist ein Gespräch zwischen Clubführung und Mannschaftsvertretern geplant. „Da muss uns schon etwas sehr Gutes präsentiert werden, wenn nicht, bin ich auch weg“, so Desaga hoffnungsvoll.