Lübeck – Zumindest bis Pfingstmontag ist die Meisterschaftsentscheidung in der Frauen Verbandsliga Süd vertagt. Da der SV Neuenbrook/Rethwisch spielfrei hatte und die SG Siems-Dänischburg ihr Auswärtsspiel bei der SG Rönnau/Daldorf mit 2:1 gewann, bleibt den Mädels vom Krummen Weg noch ein wenig Hoffnung auf den Titel. Der ATSV Stockelsdorf holte sich derweil Rang drei zurück. 3:0 gewann der „Blau-Weiße Express“ beim VfL Kellinghusen. Der Ratzeburger SV hingegen verlor deutlich bei der SG Wilstermarsch mit 1:5. Der VfL Oldesloe siegte bei der SG Olympia-PTSK mit 4:0.

SG Wilstermarsch – Ratzeburger SV 5:1 (3:0)
Tore: 1:0 Finnern-Sliwinski (2.), 2:0 Brexel (16./Eigentor), 3:0, 4:0 Kolbe (28./58.), 4:1 Sass (65.), 5:1 Looft (80.)

Ein Spiel zum Vergessen für den ersatzgeschwächten RSV. Von Beginn an machte es die Ratzeburgerinnen zu einfch und die SG Wilstermarsch schlug rasch zu. Annika Finnern-Sliwinski und das Eigentor von Christine Brexel brachten die Gastgeberinnen frühzeitig auf die Siegerstraße. Ratzeburg fehlte vor allem offensiv die Durchschlagskraft, defensiv präsentierte man sich phasenweise sehr unorganisiert. Die Folge waren die weiteren Tore von Angie Kolbe und Corinna Looft. Immerin gelang Bianca Sass zwischenzeitlich noch der Ehrentreffer, mehr sollte aber nicht sein und mehr hatte der RSV unter dem Strich wohl nicht verdient.

RSV-Coach Marc Hempel nutzte die Partie auch, um etwas zu rotieren und nach Alternativen zu suchen: „Bei uns geht nach oben und nach unten gar nichts mehr. So kann ich jetzt schon rotieren und für die neue Saison nach Alternativen suchen.“

VfL Kellinghusen – ATSV Stockelsdorf 0:3 (0:1)
Tore: 0:1 Köster (25.), 0:2 Polensky (57.), 0:3 Nötzel (84.)

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Es war ein Befreiungsschlag für den ATSV nach zuletzt zwei Niederlagen in Serie. Obwohl wieder nur ein kleiner Kader zur Verfügung stand, spielte der ATSV nach vorne und wollte keine Zweifel aufkommen lassen, dass man der Favoritenstellung gerecht werden wollte. Allerdings gab erst der Führungstreffer von Julia Köster die endgültige Sicherheit. Der VfL Kellinghusen präsentierte sich schwach und phantasielos, die gesamte Spielzeit über schoss der Tabellenvorletzte nicht einmal auf das Tor. In Halbzeit zwei war der ATSV so drückend überlegen, vergeigte aber regelmäßig gute Chancen vor dem Kasten, so dass es trotz des zweiten Treffers durch Nicole Polensky lange spannend blieb. Erst Tatjana Nötzels später Treffer beseitigte final alle Zweifel und der ATSV nahm die drei Pflichtpunkte mit nach Stockelsdorf.

Günter Lehmann (ATSV) sagte nach dem Spiel: „Wie von mir erwartet gingen die Gastgeber Rustikal in das Spiel und meine Mädels hatten Anfangs sichtlich Probleme damit. Nach dem 1:0 bekamen wir das Spiel aber unter Kontrolle. Einziger Wehrmutstropfen: zur Halbzeit mußte verletzungsbedingt unsere Torhüterin ausgewechselt werden. Aber unsere zweite Torhüterin hat sie hervorragend vertreten. Unterm Strich auch in dieser Höhe ein verdienter Sieg.“

SG Rönnau/Daldorf – SG Siems-Dänischburg 1:2 (0:1)
Tore: 0:1 Koch (5.), 1:1 Gauer (48.), 1:2 Koch (69.)
 
Es war ein Spiel, dass die SG Siems-Dänischburg unter dem Motto „Hauptsache drei Punkte“ verbuchen muss. Trotz der frühen Führung von Sarah Koch lief beim Tabellenzweiten wenig zusammen. Fehlende Laufbereitschaft und fehlendes Engagement bemängelte SG-Coach Kambiz Tafazoli, so dass Rönnau/Daldorf im Spiel blieb und selbst gute Chancen hatte. Zum Glück aus Siemser Sicht verschoss der SH-Liga-Absteiger kurz vor der Pause sogar einen Foulelfmeter. Janine Gauer erzielte dann aber kurz nach der Pause den verdienten Ausgleich. Ansonsten verlief die zweite Halbzeit auf einem schwachen Niveau, beide Mannschaften hätten einen Siegtreffer nicht wirklich verdient gehabt. Doch dann half Rönnaus Torfrau Horns etwas nach und Koch nutzte dies zum mehr als glücklichen 2:1-Siegtreffer. So bleibt die Meisterschaft zumindest bis Pfingstmontag nochmal spannend.

Zufrieden war Trainer Tafazoli aber nicht: „Mühevoller Sieg meiner Mannschaft. Mit wenig Laufbereitschaft und Engagement haben wir das Maximale an Punkten erkämpft und rausgeholt. Rönnau hätte den Punkt verdient gehabt. Hätten sie den Elfer als Geschenk angenommen und uns das 2:1 nicht geschenkt, wären wir definitiv nicht als Sieger vom Platz gegangen. Solche Spiele muss man einfach nur dankend mitnehmen.“

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