Rostock – Der FC Hansa Rostock treibt seinen eingeschlagenen Konsolidierungskurs weiter voran. In Abstimmung mit dem Aufsichtsrat, wird der Vorstand die nächsten Schritte zur wirtschaftlichen Gesundung des FC Hansa in Angriff nehmen. Mit dem nunmehr dritten Sanierungspaket seit Dezember 2015 soll nochmals ein Sanierungseffekt in Höhe von ca. 500.000 Euro erzielt werden. Mit den vorangegangenen Maßnahmen der ersten beiden Pakete, konnten bereits Kostensenkungen in Höhe von rund einer Million Euro realisiert werden.

„Mit den ersten beiden Sanierungspaketen ist ein Anfang gemacht. Die Einschnitte vor allem in den Bereichen Kommunikation, Vertrieb, Stadionbetrieb, Finanzen und Verwaltung waren hart und schmerzlich. Doch wir müssen den eingeschlagenen Weg nun auch im sportlichen Bereich – sowohl in der Verwaltung der Profimannschaft, als auch im Nachwuchs – konsequent weitergehen. Um dauerhaft finanzielle Entlastung zu schaffen und den FC Hansa auf gesunde Füße stellen zu können, sind weitere Einsparungen nötig und nach umfangreicher Prüfung auch möglich. Die wirtschaftliche Sanierung ist zudem eine Voraussetzung für eine erfolgreiche Lizenzierung durch den DFB für die Saison 2016/17“, so Christian Hüneburg, Vorstand für Finanzen und Verwaltung.

Zu den wichtigsten Maßnahmen des dritten Sanierungspakets gehört die Anpassung der Personal- und Gehaltsstrukturen an das Niveau der dritten Liga. „Wir haben uns in den vergangenen Wochen die Strukturen anderer mit dem FC Hansa vergleichbarer Vereine angeschaut und festgestellt, dass wir mit unseren administrativen Aufwendungen im Lizenz- und Nachwuchsbereich teilweise weit vor vielen anderen Drittligisten liegen und wir hier ansetzen müssen. Große Effekte werden dabei durch die Abschaffung personeller Parallelstrukturen, der Schaffung allgemein schlankerer Strukturen und der Bündelung von Ressourcen erreicht. Bedauerlicherweise geht damit aber auch die betriebsbedingte Kündigung von vier Mitarbeitern (Team-Manager, Zeugwart, Sozialpädagoge, U21-Trainer) einher, deren Aufgaben wegfallen beziehungsweise umverteilt werden müssen“, erklärt Robert Marien, Vorstand für Marketing und Vertrieb.

Weitere Einsparungen sollen unter anderem durch eine angemessene Reglementierung bei der Vergabe von Freikarten für den Aktivenbereich, eine Reduzierung von Sachkosten (Hotelübernachtungen, „Frei“-Trikots für die Lizenzspieler) sowie der Neuausrichtung bzw. Anpassung von Dienstleistungsverträgen (zum Beispiel Reinigung, medizinische Betreuung und Physiotherapie) im Spiel- und Stadionbetrieb erzielt werden.

Christian Hüneburg erläutert: „Zur neuen Saison wird die Vergabe von Freikarten neu geregelt, da auch für diese Besucher variable Kosten beispielweise für Ordnungsdienst, Reinigung und GEMA anfallen. Wir können uns diese Großzügigkeit im Umgang mit Freikarten einfach nicht mehr leisten. Zudem haben wir alle bestehenden Dienstleistungsverträge rund um den Spiel- und Stadionbetrieb auf Herz und Nieren geprüft. Nicht zwingend notwendige Vertragsverhältnisse wurden zum nächstmöglichen Zeitpunkt aufgelöst, andere vom Leistungsumfang reduziert oder durch Nachverhandlungen an marktübliche Konditionen angepasst.“

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Im Zuge der dritten Sanierungsphase sollen zudem Maßnahmen greifen, mit denen zusätzliche Einnahmen generiert werden können. Dazu zählen die Anpassung der Mitgliedsbeiträge für den aktiven Nachwuchsbereich, sowie eine Erhöhung der Internatsgebühren, die sich aber weiterhin auf einem deutlich niedrigeren Niveau bewegen werden, als bei anderen Vereinen der Dritten Liga.

Robert Marien sieht vor allem in seinem Vorstandsbereich noch großes Potential, das genutzt werden soll: „Was Vertrieb und Marketing angehen, haben wir unsere Möglichkeiten noch nicht ausgeschöpft. So werden wir beispielsweise bereits zur kommenden Saison verstärkt die Vermarktung unserer VIP-Parkflächen an den Heimspieltagen angehen. In nur einer Spielzeit können somit nochmals Erträge in Höhe von 10.000 Euro erzielt werden. Erlössteigerungen im Bereich Marketing und Vertrieb werden perspektivisch auch der Weg sein, mit dem wir den Abbau des nach Sanierungspaket III noch verbliebenen Defizits in Höhe von 500.000 Euro in Angriff nehmen wollen."

Mit der Umsetzung aller drei Sanierungspakete und entsprechender Effekte in Höhe von insgesamt knapp 1,5 Millionen Euro wäre es möglich, das strukturelle Defizit des FC Hansa von derzeit knapp 2 Millionen Euro auf eine halbe Million Euro pro Saison zu reduzieren.

„Es ist natürlich keine angenehme Aufgabe, den Rotstift anzusetzen – vor allem wenn dies mit dem Abbau von Stellen und harten Einschnitten und Entbehrungen verbunden ist. Allerdings haben wir in vielen Bereichen einfach noch immer über unseren Verhältnissen und Möglichkeiten gelebt. Der strenge Sparkurs ist insofern unvermeidlich und lange überfällig und wird in dieser Form auch durch den gesamten Aufsichtsrat sowie von allen von den Sparmaßnahmen betroffenen Bereichen so mitgetragen. Er ist die einzige Chance, dass dem FC Hansa aus eigener Kraft die allmähliche wirtschaftliche Gesundung gelingt“, so Rainer Lemmer, Vorsitzender des Aufsichtsrates.

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