Ein fast perfektes Wochenende – nur Dornbreite II verliert

Lübeck – Das sah doch schon ganz gut aus für die Lübecker Verbandsligisten an diesem Wochenende. Bis auf die Zweitvertretung des FC Dornbreite, die mit 2:3 in Trittau unterlag, punkteten alle anderen Teams. Während der TuS Lübeck mit dem 0:0 gegen Siebenbäumen ihren Nimbus der Unbesiegbarkeit am Samstag aufrecht hielt, fuhr der VfB Lübeck II endlich durch das 4:1 gegen Oldesloe den ersten dreifachen Punktgewinn der Saison ein, verschaffte sich etwas Luft zu den Abstiegsrängen. Am Sonntag legte der TSV Travemünde, nach toller Aufholjagd, mit dem 4:3-Auswärtssieg in Grönau nach. Auch RW Moisling konnte den ersten Zähler verbuchen, vergab aber beim 1:1 gegen Tremsbüttel diverse Möglichkeiten um zum erhofften Dreier zu gelangen.

VfB Lübeck II – VfL Oldesloe 4:1 (2:0)

Es ist vollbracht, der so genannte Knoten endlich geplatzt. Nach den zwei Auftaktpleiten und drei erkämpften Unentschieden, zuletzt gelang ein 3:3 beim starken Aufsteiger Tremsbüttel, gewannen die Lübecker am Samstag im Stadion an der Lohmühle mit 4:1 (2:0) gegen den Tabellennachbarn aus Oldesloe und feierten so den ersten Dreier seit dem Zwangsabstieg aus der SH-Liga in die Süd-Ost-Staffel. Noch vor der Pause brachte Ligaleihgabe Sven Theißen die mit Herzblut agierenden Hausherren mit einem Distanzschuss auf die Siegerstraße. Danach erhöhte Thomas Aldermann, nach Hereingabe von Lars Gödecke, zur beruhigenden 2:0-Pausenführung (44.), stellte so die Weichen zum Erfolg. Den ließ sich der Hausherr auch nach dem Wiederanpfiff nicht mehr wegnehmen. Ganz im Gegenteil:  Thomas Aldermann, nach mustergültiger Vorarbeit per Lupfer von Tolga Arslan, mit seinem zweiten Treffer des Tages und der zuvor eingewechselte Rezan Almosa, nach Doppelpass mit Gödecke, erhöhten zum zwischenzeitlichen 4:0 nach einer Stunde Spielzeit. Danach ließen die Grün-Weißen im sicheren Glauben nichts könne mehr anbrennen die Zügel etwas schleifen und kassierten so folgerichtig durch Torben Burmeister noch den 4:1-Anschlusstreffer (64.) – der auch den späteren Endstand darstellte.

Und das sagte ein sichtlich gut gelaunter VfB-Coach Serkan Rinal im Gespräch mit
HL-SPORTS zum Dreier: „ Das war heute eminent wichtig für uns. Schon vor dem Anpfiff hatten wir uns alle vorgenommen den ersten Sieg einzufahren, uns endlich für unsere ordentlichen Auftritte in den vorherigen Begegnungen auch mit Punkten zu belohnen. Ich bin froh, dass das auch geklappt hat. Der Sieg allerdings ist um ein, zwei Tore zu hoch ausgefallen. Beide Teams hatten anfangs gute Möglichkeiten. Wir hatten Phasen in unserem Spiel da lief es richtig stark, andere in denen mir einiges aber auch nicht gefiel. Ein Lob gebührt unserem Keeper Philip Walz, der dreimal prächtig pariert hat. Aber auch Sven Theißen hat in einer guten Mannschaft stark gekickt, sich zudem mit dem tollen 1:0 aus 30 Metern noch selbst belohnt.“   

So spielte der VfB Lübeck: Walz – Naumann, Frank (56. Almosa), Koth, Theißen, Sindy,
Gödeke (81. Fabek), Manthey, T. Arslan (71. Gribkow), Aldermann, Eckmann.
Tore: 1:0 Sven Theißen (40.), 2:0 Thomas Aldermann (44.), 3:0 Thomas Aldermann (58.), 60. Rezan Almosa (61.), 4:1 Torben Burmeister (64.).

TuS Lübeck – Grün-Weiß Siebenbäumen 0:0 (0:0)

Trübsal blasen, warum? Eigentlich war es doch klar, dass die Bäume auch bei den Marlikickern nicht in den Himmel wachsen. 0:0-Unentschieden hieß es am Ende am Samstag nach neunzig Minuten gegen Siebenbäumen, ein Ergebnis mit dem der Turn- und Sportverein von 1893 sicherlich trotzdem angesichts der weiter bestehenden Serie gut leben kann und wird. Denn die behielt auch nach dem sechsten Match (jetzt vier Siege und zwei Remis) ihre Gültigkeit, lässt die Lübecker weiter im oberen Drittel der Verbandsliga Süd-Ost verweilen. Gegen Siebenbäumen, die sich 75 Minuten lang nach der roten Karte für Sagwan in Unterzahl durchkämpften, hätte Emanuel Rivera früh (6.) die Weichen zum nächsten Dreier für das Chalha-Team stellen  können, ließ den Hochkaräter aber ungenutzt. Danach bestimmten die Hausherren zwar das Geschehen im Marlistadion, hatten ein optisches Übergewicht, fanden aber im starken Gästekeeper Björn Brinkmann ein ums andere Mal ihren Meister und mussten sich so letztlich mit dem Remis zufrieden geben.

TuS-Coach Ali Chalha hatte das Spiel wie folgt empfunden: „ Es war insgesamt gesehen ein langweiliges Match. Man hat meinen Jungs noch die 120 Minuten vom Pokal in Grönau angemerkt, alle wirkten müde, konnten leider ihre Leistungen aus den vorherigen Begegnungen nicht abrufen. Schade, denn sonst wäre sicherlich viel mehr drin gewesen.“

So spielte der TuS Lübeck: Törper – Rehberg, Stellbrinck, Acer (46. Sirdah), Warnemünde, Seemann (46. Richter), Ozuna, Skordos, Kiecksee, Raabe, Rivera.
Tore: Fehlanzeige
Rote Karte: Reber Sagwan (15., wegen Nachtretens)

Eintracht Groß Grönau – TSV Travemünde 3:4 (3:1)

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Fußball mit allen seinen Facetten bekamen die Freunde des runden Leders in Grönau geboten. Sieben Treffer, zwei Elfmeter, ein Eigentor – Fußballherz was willst du mehr. Das dazu auch noch der TSV Travemünde mit dem 4:3 seinen dritten Saisonsieg feiern durfte, rundete das Ganze aus Lübecker Sicht auch noch ab. Dabei sah es zur Halbzeit alles andere als rosig für die „Monte-Kicker“ aus. Zwar egalisierte Daniel Heimann per Kopfball (Jonas Wiese hatte vorbereitet) in der 12. Minute prompt den Führungstreffer der Hausherren durch Dennis Moldenhauer (8.), doch danach lief nicht mehr viel zusammen beim TSV. Die Konsequenz: Vor dem Halbzeitpfiff sorgte Simon Knöbel per Doppelpack (28./41.) für eine 3:1-Pausenführung der Eintracht. Doch Travemünde kam noch einmal zurück – und wie. Nach einer Kabinenpredigt von Sven Sercander fluppte es plötzlich bei den Rugwischkickern, begann die große Aufholjagd. Felix Lau unterlief ein Eigentor, Davis Klak verwandelte einen Strafstoss (Michel Beckmann war zu Fall gebracht worden) zum viel umjubelten 3:3-Ausgleich. Doch das war längst noch nicht alles: Michel Beckmann setzte mit seinem Geschoss von der Strafraumgrenze und dem daraus resultierenden 4:3 dem Ganzen noch die Krone auf.

Nicht verwunderlich, dass die pure Freude herrschte nach dem Abpfiff – und das natürlich auch bei Coach Sven Sercander: „ Ich bin überglücklich, habe wohl ein paar graue Haare bekommen. Nach der ersten Hälfte, wo wir Grönau definitiv zuviel Platz gelassen haben und zurücklagen, sind wir im zweiten Abschnitt besser in die Zweikämpfe gekommen und konnten noch einmal richtig Dampf machen. Wir haben dann die Partie noch drehen können, verdient gewonnen. Das macht mich stolz.“

So spielte der TSV Travemünde: Müller – Schydel (46. Engler), Jan-Niklas Beckmann, Wiese (46. Michel Beckmann), Szymczyk (73. Pätsch), Gronau, Heimann, Klak, Sengün, Jäkel, Mielke.
Tore: 1:0 Dennis Moldenhauer (8., Foulelfmeter), 1:1 Daniel Heimann (12.), 2:1 Simon Knöbel (28.), 3:1 Simon Knöbel (41.), 3:2 Felix Lau (60., Eigentor), 3:3 Davis Klak (63., Foulelfmeter), 3:4 Michel Beckmann (82.).

RW Moisling – VfL Tremsbüttel 1:1 (0:0)

„Endlich gewinnen, um da unten raus zu kommen“ wollten die Moislinger am Sonntag gegen Tremsbüttel. Am Ende reichte es allerdings „nur“ zu einem Remis. Dabei hatten die Gastgeber eigentlich alles im Griff – zumindest bis zur 72. Minute. Denn dort glich Cedric Lühmann überraschend zum 1:1 für die Stormarner aus. Bitter, aber ein bisschen hatten es sich die Hausherren auch selbst zuzuschreiben, zeigten sich die Rot-Weißen doch erneut als „guter Gastgeber“ und übertrafen sich im Auslassen (einzige Ausnahme war Jan Bornemann, der in der 47. Minute RWM mit 1:0 in Front schoss) von Torchancen. Hier ein Auszug:

1. Minute: Jan Bornemann scheiterte freistehend an VfL-Keeper Philipp.
4. Minute: Ahmet Erenkaya zielte zu genau aus der Distanz, der Ball ging über das Gästegehäuse.
8. Minute: Jan Bornemann machte es vom Sechzehner auch nicht besser.
32. Minute: Wieder Jan Bornemann – und erneut ging das Spielgerät knapp vorbei.
35. Minute: Maik Brodersen traf nach Bornemann-Vorlage aus Nahdistanz auch nicht.
67. Minute: Noch einmal zeigt sich Brodersen nicht Kaltschnäuzig genug, vergab.
81. Minute: Moisling wurde ein Elfmeter, Gunnar Kallweit war zu Fall gebracht worden, verwehrt.
89. Minute: Und noch einmal Kallweit. Dieses Mal rollte der Ball links am Tor vorbei.
Erwähnt werden sollte aber auch, dass der Gast in den Schlussminuten auch zweimal (80./89.) am  Aluminium scheiterte.
 
Norbert Laszig erklärte im Gespräch mit HL-Sports folgendes: „ Eigentlich haben wir lange Zeit alles richtig gemacht, schön kombiniert, aber leider wieder unsere vielen Möglichkeiten ungenutzt gelassen. Deshalb fühlt sich das Unentschieden eigentlich wie eine gefühlte Niederlage an. Das dumme Gegentor kam aus dem Nichts, war wie ein Schlag mitten in unser Gesicht. Am Ende ging es hin und her, lieferten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch.“

So spielte RW Moisling: Boroch – Brodersen (72. Kallweit), Alhas, Bär (46. Confalone), Strunck (83. Suew), Erenkaya, Schmüser, Kuznik, Jan Bornemann, Barten, Bischkopf.
Tore: 1:0 Jan Bornemann (72.), 1:1 Cedric Lühmann (72.)

TSV Trittau – FC Dornbreite II 3:2 (3:0)

Schade, aber es sollte wohl nicht sein. Mit einer 3:2-Niederlage mussten die Nachwuchskicker des FC Dornbreite die Heimreise nach Lübeck antreten, gingen leider leer aus. Nach torloser halbstündiger Aufwärmphase mussten die Gäste noch vor dem Pausenpfiff drei bittere Pillen schlucken. Nach dem 1:0 (34.) von Toni Metzner erhöhte Patrick Rösler (38./42.) per Doppelpack zum 3:0 für die Stormarner. Es roch förmlich nach einer Vorentscheidung, doch Dornbreite kam noch einmal zurück auf dem  Sportplatz an der Großenseer Straße, wurde aber nicht entscheidend entlohnt für dem Kampfgeist und die Moral. So blieb es bei der Ergebniskosmetik durch die zwei Treffer von Maximilian Leischner in der Endphase in der Trittau-Arena.

So spielte der FCD II: Rudowski – Pekbal (40. Demircan), Bahe, Venzke, Wos, Tietz, Cete (46. Schliesser), Posanski, Özkaya, Röhrig (65. Bierle), Leischner.
Tore: 1:0 Toni Metzner, 2:0 Patrick Rösler (38.), 3:0 Patrick Rösler (42.), 3:1 Maximilian Leischner (76.), 3:2 Maximilian Leischner (86.).

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