Lübeck – In der Kreisliga geht es Schlag auf Schlag weiter. Während unter der Woche der TSV Travemünde II seinen ersten Saisonsieg beim TSV Siems (1:2) landete und dabei Unterstützung aus der Verbandsliga-Truppe genießen konnte, musste sich das trainerlose Team am Freitag gegen Fortuna St. Jürgen wieder mit 1:4 geschlagen geben. Dabei entwickelte sich in Sachen Trainerposten in den letzten Tagen etwas Neues. Erst wurde vermutet, dass der Verein die Mannschaft zurückziehen möchte. Nun übernimmt Detlef Berger die Truppe und soll wieder Leben ins Team einhauchen. Der 68-jährige, der bereits beim TSV Pansdorf, Sereetzer SV, Strand 08 und Borussia Lübeck tätig war sowie auch zu DDR-Oberliga-Zeiten Frankfurt/ Oder und auch Stralsund trainierte, wird also in Zukunft an der Rugwisch-Linie stehen. Offiziell wird er am Dienstag vorgestellt. Die Einigung kam in den letzten Tagen und so kann sich TSV-Fußball-Chef Stefan Voss wieder um das Tagesgeschäft kümmern. In der letzten Woche noch im Tor, coachte er gegen die Fortuna das Team von der Bank aus. Zur Niederlage gegen St. Jürgen fand er gegenüber HL-SPORTS ein paar kurze und knappe Worte: „Wir haben in der ersten Halbzeit unsere Chancen nicht genutzt und danach verdient mit 1:4 verloren.“

Am Samstag kam es dann zum ersten Härtetest der Adler-Träger. Die Mannschaft von Manuel da Silva musste zum Lübecker SC. Nachdem die Hausherren in der 13. Minute mit einem Kopfballtor durch Stefan Trinkl nach einem Freistoß in Führung gingen verloren sie das Spiel völlig aus der Hand, als Meikel Skordos nach Schiedsrichterbeleidigung in der 37. Minute vom Platz musste. Danach war es aus mit der LSC-Glückseligkeit und Phönix übernahm das Zepter nach und nach. „Bis zu der roten Karten für uns waren wir die klar bessere Mannschaft. 70 Minuten in Unterzahl war ein Riesenkraftaufwand“, sagte LSC-Coach Thorsten Kreutzfeldt gegenpber HL-SPORTS. So sah es auch sein Gegenüber da Silva und wechselte Marc Reuter zum zweiten Durchgang ein, der auch in der 67. Minute aus neun Metern nach einer Flanke frei zum Schuss kam und den Ball unter den Giebel hämmerte. Die Kicker von der Travemünder Allee erspielten sich in der Folge einige gute Chancen, doch scheiterten immer wieder am guten LSC-Keeper Marco Hentschel. Nach vielen verletzungspausen ließ Schiedsrichter Patrick Thoms sehr lange nachspielen. Insgesamt ging die Partie sechs Minuten länger und am Ende profitierte davon der 1.FC Phönix Lübeck. Reuter hätte noch in der 90. Minute zu einem weiteren Treffer kommen können, doch aus drei Metern schoss er neben das LSC-Tor. Das wiederrum machte der in der 80. Minute eingewechselte Sebastian Lampe, der sein erstes Spiel nach einem Kreuzbandriss bestritt, besser. In der 95. Minute kam die Flanke direkt zu ihm und der wiedergenesene Lampe köpfte zum 2:1-Endtand ins Tor. Da Silva sagte nach dem glücklichen Sieg: „Die rote Karte war schon der Knackpunkt. Bis dahin kamen wir nicht ins Spiel und haben aber trotzdem Moral bewiesen und auch aufgrund der zweiten Halbzeit den verdienten Sieg eingefahren. Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung meines Teams. Für den LSC ist das natürlich bitter in der langen Nachspielzeit zu verlieren.“ Erst unter der Woche gab es in der Phönixer Mannschaftsbesprechung deutliche Analysen der letzten Partien, die zwar allesamt gewonnen wurden, bei denen da Silva aber die Einstellung der Spieler nicht passte. „Die Mannschaft hat am Samstag bewiesen, dass sie Wort hält und gegen stärkere Gegner auch eine Schippe drauflegen kann“, fügte der Adler-Coach hinzu. Kreutzfeldt war bedient und sagte: „Am Ende in der 96. Minute zu verlieren ist nicht nur bitter sondern auch völlig unverdient gewesen.“
Aber nicht nur auf dem Platz tut sich etwas an der Thomas-Mann-Straße, auch im Management werden die Weichen für die Zukunft gestellt. Der erst im März verpflichtete Manager Harald Klix (Taxiunternehmer und ex-Bürgermeisterkandidat der Hansestadt vor zwei Jahren) scharrt gerade fähige Leute um sich und will damit sein Team verstärken und dem Lübecker SC zu höherem verhelfen. Tobias Borowski (ehemaliger Zeugwart und Betreuer beim VfB Lübeck) unterstützt zukünftig das Team auf dem Thomas-Mann-Platz in beratender Tätigkeit. Eine weitere Personalie soll in der nächsten Woche feststehen. HL-SPORTS wird darüber berichten.

Der SC Buntekuh musste nach zwei Auftaktsiegen am Samstagabend an der Korvettenstraße eine 0:1-Niederlage gegen den TSV Schlutup hinnehmen. Thorben Schuenzel konnte in der 54. Minute das Tor des Tages für den TSV erzielen. Jörg Boller, Trainer beim SCB, sagte nach der Niederlage seiner Mannschaft: „Der TSV Schlutup war in allen Belangen Herr der Lage, wollte den Sieg und hat ihn sich am Ende redlich verdient.“ TSV-Coach Jörg Behnke war zufrieden: „Disziplinierte Mannschaftsleistung, besser kann man gegen die starke Heimmannschaft von Buntekuh nicht spielen, einzig allein die Chancenauswertung lässt zu wünschen übrig. Mehr als drei Punkte gab es nicht zu vergeben.“

Am Sonntagvormittag ging es für den bisher punktlosen Aufsteiger VfB Lübeck III zu Hause gegen den VFL Vorwerk. Für VfB-Verantwortlichen Florian Schnoor sollte es die ersten Punkte geben, denn schon am Mittwoch bei der knappen Niederlage gegen den VFL Bad Schwartau (0:1 durch ein Tor von Kilian Witt) war er sich sicher: „Unverdienter kann eine Niederlage nicht sein, über 90 Minuten waren wir die bessere Mannschaft und in den zweiten 45 Minuten durchgängig in der gegnerischen Hälfte. Vorne fehlt ständig nur ein Zentimeter und hinten verursacht der einzige Stellungsfehler das Gegentor. Aber so läuft das in der Kreisliga, jetzt müssen wir endlich mal raus aus der Eingewöhnungsphase. Sonntag gegen Vorwerk wird sich meine Truppe hoffentlich für ihre überragende Moral belohnen.“ Es ging schief. Vorwerk gewann die Partie knapp mit 3:2. Mazlum Yoksul (9.) und Alexander Frank (23.) schossen dabei die Gäste zur Halbzeit mit 2:0 in Führung, doch die Grünweißen kamen in der 53. Minute durch Eric Burchert auf 1:2 heran. Alexander Kuechler stellte jedoch nur vier Minuten später den erneuten zwei-Tore-Abstand wieder her. Jan-Christoph Dyballa netzte noch Mal für die Lohmhlen-Elf zum 2:3 ein, doch das war es dann auch. „Das Vorwerker Team, das auf vielen Positionen neu besetzt war, holte sich gegen die nie aufsteckenden VfBer einen Arbeitssieg. Die frühe 2:0-Führung für uns war natürlich ein erheblicher taktischer Vorteil“, sagte VFL-Coach Dieter Einars danach. Marc Claßen (Co-Trainer beim VfB) zu HL-SPORTS: „In einer mäßigen Kreisligapartie haben wir in der ersten Hälfte nicht die nötige Körpersprache gezeigt und waren gedanklich immer einen Tick zu spät, folglich war der Rückstand zur Halbzeit vollkommen verdient. Auch wenn wir in der zweiten Hälfte besser ins Spiel gekommen sind, machen wir dennoch zu viele leichte Fehler – einer davon setzte uns den Gnadenstoß. Vorwerk geht somit, auch ohne zu glänzen, als verdienter Sieger aus der Partie.“ Also bleibt der Aufsteiger von der Lohmühle auch nach fünf Spielen ohne jeglichen Punkt und belegt damit den letzten Tabellenplatz.

Eintracht Groß Grönau II und der VFL Bad Schwartau trennten sich nach 90 Minuten mit 1:1. Silvio Benedetto war in der 17. Minute für den VFL erfolgreich und Alexander Podszus zehn Minuten später für die Gastgeber vom Torfmoor. Zwei Minuten vor Schluss sah der Grönauer Kapitän Jan Christian Czepalla noch die gelbrote Karte wegen wiederholten Foulspiels.

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Der Eichholzer SV durfte beim 3:2 (0:1)-Sieg über Rot-Weiß Moisling II die ersten Saisonpunkte feiern. Bis dato gab es zwölf Gegentore in drei Partien. Da war Nils Willert am Ende schon zufrieden: „Es war ein relativ ausgeglichenes Spiel. Die Mannschaft mit der größeren Risikobereitschaft gewinnt.“ In der Torreinfolge ging es aber auch schön hin und her. Mark Reimers brachte die Moislinger in der 31. Minute mit 0:1 in Führung. Der Ausgleich folgte erst nach einer gespielten Stunde durch Mehmet Arslan. Wieder konnten die Gäste aus Mosiling sich einen Torvorteil verschaffen, denn Jens Schneider ließ den RWM-Coach Carsten Haye wieder fröhlich dreinschauen, doch die Miene des Mosilingers verzog sich schnell wieder. In der 73. Minute fiel der Ausgleich durch Durstin Funck und Haye musste gar das 3:2 nur eine Minute vor Ende der Partie ertragen. Gunnar French war der Nutznießer bei den Eichholzern.
Dennis Keske (RWM II) sagte nach der Niederlage: „Wir haben es leider versäumt sowohl nach dem 1:0, als auch nach dem 2:1 einen weiteren Treffer zu erzielen. Die Chancen waren da doch vor dem Tor sind wir einfach noch nicht abgeklärt genug. Im Gegensatz zu den letzten Spielen, wo wir in der Defensive sicher standen, haben wir heute Eichholz das Leben zu leicht gemacht. Wir haben drei individuelle Abwehrfehler gemacht und Eichholz kann alle drei nutzen. Hier gilt es am Mittwoch im Derby gegen Buntekuh die Chancen besser zu nutzen und die Fehler abzustellen. Schade, dass wir uns nach einer starken Trainingswoche mit im Schnitt 17 Spielern nicht belohnen konnten.“

Zwei Buden von Roloff machten den Unterschied in der Begegnung vom SC Rapid und dem ATSV Stockelsdorf aus. Zwar stand es zur Halbzeit noch 1:1, doch die Stockelsdorfer konnten am Ende noch mit 4:2 gewinnen. Ali Maazoune brachte die Gastgeber vom Kasernenbrink in der achten Minuten nach vorne. Tom Probian mit einem Kopfball in der 42. Minute (der Linienrichter entschied auf Tor und Jan Roloff (61.) drehten das Spiel aber. Mit einem Doppelschlag in Minute 80 (erneut Roloff) und 81 (Jannick Gerlach) stand es auf einmal 1:4 aus Sicht der Rapidler. Julian Brückner konnte zwar in der 88. Minute noch auf 2:4 verkürzen, aber das brachte nichts mehr ein. Eine Minute vor Schluss sah der Stockelsdorfer Torwart Rudolf Frank die gelbrote Karte wegen unsportlichen Verhalten und durfte damit vorzeitig vom Platz.
„Wir brauchten ca. 30 Minuten um ins Spiel zu kommen. Aufgrund einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit haben wir dann aber verdient die drei Punkte mitgenommen“, sagte ATSV-Trainer Dirk Eisenberg zu HL-SPORTS. Jens Offen (Rapid-Coach) sagte: „Wir haben gut begonnen und führten verdient, doch spätestens ein klares Phantomtor zum 1:1 für den ATSV brach uns heute das Genick. Der Kopfball war klar erkennbar nicht im Tor. Nichtdestotrotz konnte der Gast mehr nachlegen und nahm die drei Punkte mit nach Haus.“

Trainer Daniel Safadi vom TSV Siems sah eine schnell-entschiedene Partie seiner Jungs. Jonas Jacobsen (8.), Torben Laske (10.), Torben Wendt (17.) und Hakan Sasmaz (32.) brachten den TSV Siems beim TSV Kücknitz im Nachbarschaftsduell schnell mit 4:0 auf die Siegerstraße. Zwar konnte Luwau Mabauta in der Nachspielzeit der ersten Hälfte noch den Ehrentreffer für Kücknitz erzielen, doch Cihan Kili (84.) sowie erneut Torben Wendt (86.) setzten den Schlusspunkt zum 6:1-Auswärtserfolg der Siemser. Safadi sagte danach: „In der ersten Halbzeit haben die Spieler endlich das umgesetzt was wir gefordert haben – mit schnellen Spiel und viel Bewegung. In der zweiten Halbzeit leider wieder etwas die Spannung verloren aber letztendlich verdient mit drei Punkten nach Hause gefahren.“
Kücknitz-Coach Claus Singelmann musste nicht lange überlegen um das Ergebnis zu erklären: „Die ersten zwanzig Minuten verschlafen – 0:3 – der Rest ist dann egal.“

Kreisliga Lübeck Ergebnisse vom 4. Spieltag: 
   
TSV Travemünde IIFortuna St.Jürgen1:4
Lübecker SC1.FC Phönix1:2
SC BuntekuhTSV Schlutup0:1
VfB Lübeck IIIVFL Vorwerk0:1
Eintracht Groß Grönau IIVFL Bad Schwartau1:1
Eichholzer SVRW Moisling II3:2
SC RapidATSV Stockelsdorf2:4
TSV KücknitzTSV Siems1:6

Tabelle:       
         
Pl. MannschaftSpieleToreTordiff. Pkt. 
11.FC Phönix550025:032215
2TSV Schlutup431012:03910
3TSV Siems430115:03129
4VFL Bad Schwartau421115:0577
5ATSV Stockelsdorf421114:1137
6Fortuna St. Jürgen421117:1707
7SC Buntekuh320109:0456
8Lübecker SC420207:0616
9VFL Vorwerk420211:14-36
10SC Rapid412112:13-15
11RW Moisling II311104:0404
12Eichholzer SV410304:14-103
13TSV Travemünde II410304:15-113
14Eintracht Groß Grönau II402202:12-102
15TSV Kücknitz401303:15-121
16VfB Lübeck III500508:20-120
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