Großkampftag mit Licht und Schatten – Zwei Heimsiege, drei Auswärtspleiten
Lübeck – Insgesamt 21 Tore fielen am Samstag bei den Partien mit Lübecker Beteiligung. Schön für die Fußballfreunde, die sich die fünf Begegnungen anschauten – auch wenn nicht alle Tore den Sympathisanten der Hansestädter geschmeckt haben dürften. Denn am Ende kamen nur zwei Siege, im Gegenzug aber drei Pleiten zustande, wechselten sich Licht und Schatten ab. Zu den Gewinnern gehörte sicherlich das Nachwuchsteam des FC Dornbreite, das am Steinrader Damm gegen Büchen-Siebeneichen trotz Pausenrückstandes noch mit 2:1 gewann. Zwei Stunden später setzte sich auch der TSV Travemünde gegen Schlusslicht Mölln erwartungsgemäß mit 4:1 durch. Doch das war es dann auch schon mit der regionalen Herrlichkeit: RW Moisling unterlag mit 2:0 in Oldesloe, die U 23 des VfB Lübeck stand auf verlorenen Posten in Pansdorf, verlor mit 4:1 beim Tabellenführer. Und nicht zuletzt auch den TuS Lübeck erwischte es erstmals, mit der unnötigen 4:2-Pleite, nach zweimaliger Führung, in Oldenburg.
FC Dornbreite II – Büchen-Siebeneichener SV 2:1 (0:1)
Nach dem 15-minütigen Blackout vor der Halbzeit in Trittau und der daraus resultierenden 3:2-Niederlage wollte Dornbreite möglichst mit einem Sieg gegen Büchen-Siebeneichen
wieder in die Erfolgsspur zurückkehren – und das gelang. Nach verschlafener erster Hälfte und einem 0:1-Rückstand, Manuel Bolongino traf per Fernschuss, drehten die Husmann-Mannen im zweiten Abschnitt auf. Der Lohn folgte prompt: Zunächst nutzte Muhammed Özkaya einen Abwehrfehler der nachlassenden Gäste zum Ausgleich (65.), dann versenkte Maximilian Leischner einen Freistoss aus rund 23 Metern unhaltbar für den BSSV-Schlussmann in den Giebel. Danach brannte nichts mehr an, wurde der 2:1-Erfolg sicher über die Zeit gebracht. FCD-Trainer Wolfgang Husmann freute sich erwartungsgemäß über den zweiten Dreier in heimischen Gefilde und Sprung ins gesicherte Mittelfeld: „ Nachdem wir in der ersten Hälfte nichts zustande gebracht haben, diese regelrecht verpennt haben, lief es nach der Fehleraufarbeitung in der Pause besser. Der Ball lief ordentlich, es wurde gut kombiniert und alles besprochene umgesetzt. Deshalb war der Sieg letztlich auch verdient.“
So spielte der FCD II: Rudowski – Posanski, Demircan, Venzke, Karaman (46. Pekbal), Jasek, Schliesser, Witt (68. Volkmer), Özkaya, Tietz, Leischner (81. Röhrig).
Tore: 0:1 Manuel Bolongino (29.), 1:1 Muhammed Özkaya (65.), 2:1 Maximilian Leischner (80.).
VfL Oldesloe – RW Moisling 2:0 (1:0)
Für eine kleine Überraschung sorgten die Rot-Weißen im Vorwege. Mit Marcel Gradert (Bruder vom ehemaligen VfB-Kicker Rene „Charly“ Gradert) wurde kurzfristig nicht nur ein neuer Spieler präsentiert, der die Lücke des bis zum Saisonende verletzt ausfallenden Housem Azzez schließen soll, sondern der ehemalige Akteur des SC Buntekuh wurde auch gleich kalt ins Wasser geworfen, lief von Beginn an im richtungweisenden Match im Travestadion auf. Doch zum Leidwesen von Coach Norbert Laszig brachte auch der frische Wind nicht den gewünschten Erfolg, unterlagen die Lübecker mit 2:0 (1:0) im Travestadion und warten nun schon seit sieben Partien auf einen Befreiungsschlag, einen so heiß ersehnten ersten Dreier. Das Unheil nahm nach einer halben Stunde seinen Lauf: Nachdem die Gäste einen Ball nicht aus dem eigenen Sechzehner befördern konnten, nahm Klaas Rathje mit einem fulminanten Geschoss dankend an und brachte Oldesloe mit 1:0 in Front. Damit nicht genug: Gleich nach dem Wiederanpfiff legte Marcel Noeske vorentscheidend zum 2:0 (47.) nach, besiegelte die erneute Niederlage der Rot-Weißen. Für Laszig war es in der Nachbetrachtung des Matches ein böser Rückschritt: „ Das war einfach nur indiskutabel, was wir da gezeigt haben“, haderte der Trainer mit seinen Jungs, sprach von einer verdienten Niederlage. „Wenn man kaum präsent ist, lediglich nur eine echte Torchance (Brodersen) hat, kann man nicht punkten. Wir schaffen es einfach nicht das Fehlen von sechs Leistungsträgern wegzustecken. Wenn sich personell nicht bald etwas ändert, wird es ganz eng für uns.“
So spielte RW Moisling: Ketbanjong – Brodersen, Alhas, F. Erenkaya, Westphal,
A. Erenkaya, Gradert (69. Suew), Kallweit (46. Steen), J. Bornemann, Barten, Confalone (64. Kuznik).
Tore: 1:0 Klaas Rathje (31.), 2:0 Marcel Noeske (47.).
TSV Travemünde – Möllner SV 4:1 (1:0)
Nach dem Husarenstreich in Grönau, dort drehten die „Monte-Kicker“ einen
1:3-Pausenrückstand noch in einen 4:3-Auswärtserfolg um, konnte der TSV am Samstag mit einem ungefährdeten 4:1 (1:0) gegen Mölln nachlegen. Bereits nach 180 Sekunden durften die rund 100 Zuschauer auf dem Rugwisch erstmals jubeln. Dafür verantwortlich zeigte sich Davis Klak, der einen an ihm selbst verursachten Foulelfmeter kaltschnäuzig zur
1:0-Führung der Hausherren verwandelte. Im zweiten Abschnitt sorgte Jonas Wiese postwendend, nach Vorlage von Manuel Mielke, zum 2:0 (48.). Nach dem überraschenden 2:1-Anschluss der schwachen Gäste machten Martin Szymczyk (68., nach Vorlage von Mielke) und erneut Davis Klak (76., aus Nahdistanz) alles klar für den TSV. Überbewerten wollte Sven Sercander den Dreier im Gespräch mit HL-Sports dann aber auch nicht. „Das war kein schönes Spiel, aber auch das muss man erst einmal gewinnen. Das ist uns gelungen. Wir haben unsere Pflicht erfüllt, nicht mehr und nicht weniger. Das Ergebnis hätte auch noch höher ausfallen können, doch leider haben wir wieder viele Torchancen ausgelassen. Das muss sich definitiv im nächsten Spiel beim TuS Lübeck ändern, wollen wir dort etwas mitnehmen.“
So spielte der TSV Travemünde: Müller – Klak, Hinz (46. M. Beckmann), Wiese, Szymczyk (70. Pätsch), Tönder (46. Kurth), Domann, Heimann, Sengün, Jäkel, Mielke.
Tore: 1:0 Davis Klak (3., Foulelfmeter), 2:0 Jonas Wiese (48.), 2:1 Albert Oldenburger (49.), 3:1 Martin Szymczyk (68.), 4:1 Davis Klak (76.).
Oldenburger SV – TuS Lübeck 4:2 (1:1)
Mit der bis dahin besten Abwehr der Liga, nur ein Gegentor kassierten die Marlikicker zuvor in den sechs absolvierten Partien, reiste der Turn- und Sportverein von 1893 am Samstag nach Oldenburg, wollte dort seine beeindruckende Serie (vier Siege, zwei Remis) ausbauen – doch daraus wurde nichts. Zwar trafen die Lübecker per Doppelpack von Marcel Stellbrinck zweimal ins gegnerische Gehäuse, mussten aber im Gegenzug auch vier Treffer, davon zwei in der Nachspielzeit, schlucken. Insgesamt gesehen einen bittere Niederlage, wusste auch Ali Chalha. „Dieses Ergebnis ärgert mich total. Wir waren eigentlich das bessere Team, haben zweimal geführt und sind am Ende doch leer ausgegangen. Das war unnötig“, verschaffte sich der engagierte Trainer des Verbandsligisten Luft im Gespräch mit HL-Sports, ärgerte sich vor allem über den Elfmeter, der zum Ausgleich führte. „Das war niemals einer, den darf man nicht geben. Das 2:2 war dann eindeutig der Knackpunkt. Schade, denn davor waren wir einem 3:1 ganz nahe, haben gedrückt, aber leider nicht getroffen.“
So spielte der TuS Lübeck: Törper – Meienburg (76. Acer), Rehberg, Stellbrinck
(80. Seemann), Krause, Warnemünde, Kiecksee, Kwiatkowski, Raabe, Rivera, Richter
(70. Ozuna).
Tore: 0:1 Marcel Stellbrinck (37.), 1:1 Kevin Raabe (40., Eigentor), 1:2 Marcel Stellbrinck (53.), 2:2 Rico Bork (79., Elfmeter), 3:2 Philip Nielsen (90.), 4:2 Josua Simeon Kargoll (90. +3).
TSV Pansdorf – VfB Lübeck II 4:1 (3:1)
Die Überraschung blieb aus. Auch die U 23 des VfB Lübeck konnte den Höhenflug des TSV Pansdorf nicht stoppen, unterlag am Techauer Weg mit 4:1 Toren. Nach starker Anfangsphase und dem Führungstreffer durch Thomas Aldermann (11.), der nach Gödeke-Schuss einen Abpraller verwertete, bauten die Lübecker den Tabellenführer schnell wieder auf. Zunächst besorgte Yannick Bremser per Freistoß (warum hatte der VfB nur eine Drei-Mann-Mauer gestellt?) den Ausgleich. Danach legte Sven Oeverdieck (33., aus Nahdistanz) und Erik Damm per Kopfball (35.) noch vor der Pause nach. Den Schlusspunkt setzte erneut Damm, der einen Konter zum 4:1-Endstand abschloss. So redetet Lübecks Trainer Serkan Rinal nach neunzig Minuten auch nicht lange um den heißen Brei herum: „ Man hat heute gesehen, warum Pansdorf ganz oben steht, eine weiße Weste hat. Das Team ist eingespielt, dazu zweikampfstark. Wir konnten da leider nur fünfzehn Minuten gegenhalten und haben verdient verloren.“
So spielte der VfB Lübeck II: Walz – Kornberger, Alberti (46. Frank), Sindy, Koth, Gödeke (82. Eckmann), Roelfs, T. Arslan (46. Almosa), Aldermann, Gottschalk.
Tore: 0:1 Thomas Aldermann (11.), 1:1 Yannick Bremser (23.), 2:1 Sven Oeverdieck (33.), 3:1 Erik Damm (35.), 4:1 Erik Damm (87.).