Lübeck – Zunächst wollte sich Alexander Ciesler beim SC Buntekuh Lübeck nur fit halten. Nach den ersten Trainingseinheiten fungierte er dann als Torwart-Trainer und arbeitete mit dem bisherigen Stamm-Keeper des SCB und Freund, Timo Harder, zusammen. Beim 3:2-Sieg im Kreispokal gegen den VfL Vorwerk stand der 27-jährige Ex-Oldenburger bereits zwischen den Pfosten.

Die Umstände für diesen Wechsel und gemeinsame Ziele beschrieben Buntekuh-Trainer Lars Traulsen und Alexander Ciesler gegenüber HL-SPORTS wie folgt:

Lars Traulsen (Trainer SC Buntekuh): „Ich kenne Alex jetzt schon seit 10 Jahren. Er hat uns einen Gefallen getan, indem er bei uns ausgeholfen hat. Er kam auf mich zu und fragte, ob er die Vorbereitung bei uns mitmachen könne. Während der Vorbereitung hat er meinen Bruder Timo (Harder, Anm. d. Red.) trainiert, daraus entstand die Idee, das er unser Torwart-Trainer werden sollte.

Es stand nie wirklich zur Debatte, dass er zu uns kommen möchte. Er wollte mit seinem Freund Timo keinen Konkurrenzkampf führen. Allerdings fühlte er sich wohl bei uns und wollte sich fit halten. Nach dem letzten Testspiel von uns hat sich dann alles geändert. Unser Torwart Timo hat Diabetes-Probleme. Schon in der letzten Saison hatte er in vielen Spielen arge Probleme damit. Bei unserem letzten Vorbereitungsspiel waren die Probleme so schlimm, dass ich ihn zur Halbzeit auswechseln musste.

Daraufhin hat Timo dann Alex gefragt, ob er nicht spielen möchte, damit Timo sich erstmal in Ruhe um seine Krankheit kümmern kann. Das Ganze dann natürlich ohne den Druck zu haben, immer spielen zu müssen. Alex sagte sofort zu.

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Wir haben uns dann geeinigt. Alex kann im Winter gehen, falls ihm ein interessantes Angebot vorliegt. Ich ziehe den Hut vor Alex. Ich bin ihm sehr dankbar dafür, dass er das sofort gemacht hat. Das Team dankt ihm natürlich ebenfalls. Außerdem zeigt das, was Alex für einen tollen Charakter hat. Ohne zu zögern springt er jetzt sofort bei uns in der Kreisliga ein, obwohl er von seinem Potenzial her zwei Ligen höher spielen sollte. Er ist ein super Typ, der meiner Mannschaft mit seiner Erfahrung auf dem Platz sofort weiterhelfen kann. Dazu kommt, dass er ein richtig guter Keeper ist. Von mir aus können alle anderen spekulieren, aber so ist der Transfer zustande gekommen.“

Alexander Ciesler (SC Buntekuh): „Ich kenne den SC Buntekuh und die Jungs schon lange. Ich wohne ja auch direkt neben dem Sportplatz. Da lag es natürlich nahe, dass ich, da ich vereinslos war, nachfrage, ob ich mich bei den Jungs fit halten kann. Zu dem Zeitpunkt hatte ich auch noch mit meiner Verletzung zu tun.

Meine Leiste und Adduktoren haben mir schon zum Ende der letzten Saison Probleme gemacht. Mir wurde dann die Diagnose Schambeinentzündung gestellt. Damit hatte ich dann circa zwei Monate Schwierigkeiten. Das war auch der Grund für die Trennung von Oldenburg. In der Sommerpause habe ich dann viele Stabilisationsübungen gemacht. Mir ging es dann besser und ein MRT zeigte dann auch, dass es keine Schambeinentzündung war. Die Probleme lagen in der Muskulatur. Vor einem Jahr wurde ja mein hinteres Kreuzband operiert. Normalerweise soll man nach solchen Operationen 12 Monate warten. Ich habe mein erstes Spiel allerdings schon nach sieben Monaten gemacht. Ich denke, dass die Probleme zum Saisonende, die Quittung für die verfrühte Rückkehr waren. Aber jetzt, nachdem ich etwas kürzer getreten habe und viel Arbeit in die Muskulatur gesteckt habe, bin ich in einer guten Verfassung.

Dann hat es sich so ergeben, dass ich mittrainiert habe und neben den Fitnessübungen dann mit Timo Torwarttraining gemacht habe. Daraus erfolgte dann die Idee, dass ich der Torwart-Trainer werde. Dann kam es leider zu den Diabetes-Problemen von Timo. Er hat mich dann gefragt, ob ich für ihn einspringen könnte, bis er die Probleme in den Griff bekommt. Lars Traulsen und ich haben uns dann darauf geeinigt, das ich ablösefrei bis zur Winterpause für den SC Buntekuh spiele. Da sind meine und unsere Ziele natürlich klar. Wir wollen natürlich erfolgreich zusammen spielen und Spaß haben. Das Training und die Abläufe sind sehr gut und wir haben schon jetzt eine Menge Spaß zusammen. Gerade menschlich passt es sehr gut. Im Winter müssen wir natürlich dann mal schauen, wie es weiter geht. Da kann ich jetzt noch keine Zugeständnisse machen. Der Fußball ist und bleibt ein Tagesgeschäft, aber bis dahin gebe ich natürlich mein Bestes.“

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