Stuttgart – Wie ärgerlich! Der FC St. Pauli hat beim VfB Stuttgart mit 1:2 (1:0) verloren. Vor 60.000 Zuschauern hatte Aziz Bouhaddouz die Kiezkicker verdient in Führung (28.), ehe die Gastgeber nach dem Seitenwechsel das Spiel durch Tore von Alexandru Maxim (67.) und Christian Gentner noch drehten (87.).

Cheftrainer Ewald Lienen: „Ich bin enttäuscht, dass nach einem tollen Spiel das Ergebnis nicht stimmt. Wir waren über weite Strecken die bessere Mannschaft.“

Im Vergleich zur Generalprobe gegen den FC Sevilla hatte Lienen zwei personelle Änderungen vorgenommen: Für Christopher Avevor und Marc Hornschuh liefen in Stuttgart Bernd Nehrig und Waldemar Sobota auf.

Und die Kiezkicker legten los, wie vom Cheftrainer angekündigt: aggressiv und mutig. Ganz stark: Fafa Picault. Nach einem von Christopher Buchtmann getretenen Freistoß kam Lasse Sobiech im Strafraum zu Fall. Der Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Benjamin Brand blieb aus (18.).

Zehn Minuten später schlug es im Tor der Gastgeber ein: Picault setzte sich auf der rechten Seite super durch und flankte halbhoch scharf nach innen. Dort rauschte Aziz Bouhaddouz am langen Pfosten heran und brachte den Ball über die Linie: 1:0 (28.).

Bis zur Pause noch zwei Chancen der Kiezkicker, aber die Latte und der Innenpfosten waren im Weg: Erst touchierte ein Bouhaddouz-Kopfball das Lattenkreuz (36.), ehe wiederum die Nummer 11, von Picault gut in Szene gesetzt, aus 12 Metern am rechten Innenpfosten scheiterte (37.).
Auch nach dem Seitenwechsel gab der FC St. Pauli den Ton an, beschäftigte die Stuttgarter Defensive. Das Spiel wurde intensiv geführt. Der eingewechselte Alexandru Maxim brachte nun auch mal die bis dahin kompakte Hamburger Abwehr in Verlegenheit.

In der 66. Minute verhinderte Torwart Langerak das 2:0 für St. Pauli, im Gegenzug gelang Maxim im Alleingang der Ausgleich.

Lienen wechselte: Für Aziz Bouhaddouz und Fafa Picault kamen Jeremy Dudziak (69.) und Ryo Miyaichi (70.). Die Gastgeber wurden aggressiver – und hatten in der 77. Minute Glück, dass Langerak einen Kopfball von Lasse Sobiech gerade noch halten kann. Kurz danach der dritte Wechsel bei St. Pauli: Für Bernd Nehrig kam Sören Gonther (78.). Der Druck der Gastgeber wurde stärker – du sie hatten Glück: In der 87. Minute brachte Boris Tashchy den Ball aus rund 18 Metern Richtung St. Pauli-Tor – und am langen Pfosten drückte Christian Gentner tatsächlich noch zum 2:1 für den Bundesliga-Absteiger ins Tor.

Aziz Bouhaddouz: „Wir sind verdient in Führung gegangen und ich hätte noch nachlegen können. Aber so ist das eben im Fußball. Nicht jeder Ball geht rein. Wir haben in der ersten Halbzeit das Spiel dominiert. Stuttgart hat große individuelle Qualität und hat den Ausgleich erzielt. Bei so einer Kulisse wie hier kann man dann immer das zweite Tor kassieren. Jetzt werden wir weiter arbeiten und uns auf das Heimspiel gegen Braunschweig vorbereiten.“

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Lasse Sobiech (Foto): „Vor allem aufgrund der ersten Halbzeit hätten wir das Spiel gewinnen können. Durch Aziz hatten wir Riesenchancen. Die Situation, als Simon Terodde mich umreißt, war für mich ein klarer Elfmeter. Unterm Strich ist die Niederlage sehr ärgerlich, weil wir hier viel investiert haben. Stuttgart hatte aber am Ende mehr zu zusetzen.“

So spielten sie:

VfB Stuttgart: Langerak – Klein, Sama, Sunjic, Insua – Gentner, Hosogai, Zimmer, Heise (46. Maxim), Özcan (69. Tashchy) – Terodde

FC St. Pauli: Himmelmann – Hedenstad, Sobiech, Ziereis, Buballa – Nehrig (78. Gonther), Buchtmann, Kalla, Sobota – Bouhaddouz (69. Dudziak), Picault (70. Miyaichi)

Tore: 0:1 Bouhaddouz (28.), 1:1 Maxim (67.), 2:1 Gentner (87.)

Gelbe Karten: Hosogai, Kalla

Schiedsrichter: Benjamin Brand

Zuschauer: 60.000 (ausverkauft)

 

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