Lübeck – Ohne Überraschung geht das Achtelfinale im Landespokal der Fußballfrauen über die Bühne. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass nur eine von drei Mannschaften aus der Region das Viertelfinale erreicht hat. Trotz starker Leistungen mussten sich sowohl die SG Siems-Dänischburg (2:3 gegen Meldorf) wie auch der Ratzeburger SV (1:4 gegen Holstein Kiel) verabschieden. Lediglich der TSV Ratekau kam dank eines klaren 7:0 in Rönnau eine Runde weiter. Ebenfalls in der Runde der letzten Acht haben der SSC Hagen Ahrensburg (7:6 gegen Schönberg), der SV Neuenbrook/Rethwisch (6:4 gegen Schuby), die SG RieWa (5:0 gegen Süderbrarup), der Kieler MTV (3:0 in Bönebüttel) und die SG Leck-Achtrup-Ladelund (5:4 in Langenhorn-Enge).
SG Siems-Dänischburg – TuRa Meldorf 2:3 (1:0, 2:2) n.V.
Tore: 1:0 Thomaschewski (9.), 1:1 Weber (50.), 2:1 Inacio (57.), 2:2, 2:3 Freitag (70./116./Foulelfmeter)
Einen echten Pokalfight bekamen die Zuschauer am Samstagabend in Siems zu sehen. Die Gastgeberinnen zeigten sich unbekümmert und spielten gegen den klassenhöheren Favoriten sehr gut mit. Der Lohn war die frühe Führung durch Martha Thomaschewski. Es entwickelte sich ein echter Pokalfight mit Chancen auf beiden Seiten. Nach dem Meldorfer Ausgleich durch Lisann Weber war es Sarah Inacio, welche Siems wieder in Führung brachte. Doch Meldorf zeigte sich davon unbeeindruckt und glich durch Annika Freitag völlig verdient aus. Bei der Elf von Kambiz Tafazoli ließen in der Folge die Kräfte nach, doch gerade in der Verlängerung hätte Siems mit etwas konsequenterer Chancenverwertung eine Runde weiter kommen können. So sprang der Favorit dem Ausscheiden nochmals von der Schippe, einen berechtigen Foulelfmeter verwandelte Freitag zum 3:2-Siegtreffer.
Siems-Trainer Tafazoli war nach dem Spiel dennoch zufrieden mit seiner Mannschaft: „Es hat nicht sollen sein. Wir sind gut ins Spiel gekommen und haben mit einer Traumkombination das 1:0 erzielt. Selbst nach dem Ausgleich kamen wir wieder zurück und gehen mit 2:1 in Führung. Nach dem 2:2 war die Luft etwas raus bei uns. In der Verlängerung war dann alles möglich. Sophie Hagedorn hat unsere Führung auf den Fuß und auf der anderen Seite bekommen wir einen berechtigten Elfer gegen uns, den TuRa sicher verwandelt. Glückwunsch an Tim Dethlefs und sein Team zum Einzug ins Viertelfinale. Dennoch bin ich sehr stolz auf das, was mein Team gespielt hat. Vivien Baade, die ein Jahr verletzt war, hat sich 110 Minuten lang durchgebissen. Hut ab dafür. Der Rest hat genau das gezeigt, was wir uns in der Vorbereitung erarbeitet haben. Die Saison kann losgehen!“
Ratzeburger SV – Holstein Kiel 1:4 (0:1)
Tore: 0:1 Lycke (19.), 1:1 Reisner (55.), 1:2 Thien (78.), 1:3, 1:4 Rose (80./85.)
80 Minuten lang träumte man am Riemann von der großen Sensation, am Ende bleibt für den Verbandsligisten aber „nur“ ein Achtungserfolg. Dank einer konzentrierten Defensivleistung ließ der RSV wenig zu, wobei der feldüberlegene Favorit aus der Landeshauptstadt phasenweise ideenlos agierte. Dennoch ging Holstein verdient in Führung, Tabea Lycke traf nach einer Ecke. Die Führung ließ den RSV aber unbeeindruckt. Ratzeburg kämpfte und ackerte, nutzte dann eine der eigenen Gelegenheiten zum Ausgleich. Sandra Reisner, nach einem Jahr Verletzung erst kurz nach der Halbzeit eingewechselt, erzielte das 1:1. So begann der Traum von einer Sensation, doch letztlich musste man sich stärker werdenen Druck des Drittligisten beugen. Madita Thiens Führungstreffer brachte die Vorentscheidung, der Doppelpack von Nina Rose machte dann alles klar. Dennoch blickt man beim RSV zufrieden auf das Spiel zurück.
So sagte RSV-Coach Marc Hempel nach dem Spiel: „Das war heute eine starke Mannschaftsleistung. Holstein Kiel hatte natürlich mehr Spielanteile, aber zwingende Torchancen hatten sie nicht. Die Gegentore fallen etwas aus dem Gewühle. Besonders für Sandra Reisner freut es mich, die in ihrem ersten Pflichtspiel, nach ihrem Kreuzbandriss, das zwischenzeitliche 1:1 machte. Besonders noch zu erwähnen ist starke Schiedsrichter-Leistung von Frau Peters. Immer auf Ballhöhe und ein starkes Feingefühl.“
SG Rönnau/Segeberg – TSV Ratekau 0:7 (0:6)
Tore: 0:1 Lumma (9.), 0:2 Nicoleit (16.), 0:3 Scheel (37.), 0:4 Bergmann (41.), 0:5 Nicoleit (42.), 0:6 Scheel (44.), 0:7 Wilke (52.)
Recht kurzen Prozess machte der amtierende SH-Liga-Meister mit dem ambitionierten Verbandsligisten. Die frühe Führung durch Stefanie Lumma brachte Ratekau Sicherheit gegen eine SG, welche vor allem in der Anfangsphase bemüht war, mitzuspielen. Doch die junge Mannschaft von Thomas Hahne musste sich schnell der spielerischen Übermacht des SH-Ligisten beugen. Gianna Nicoleit mit dem 2:0 schockte Rönnau, ehe es dann vor der Pause fast im Minutentakt klingelte. Zweimal Kapitänin Kristina Scheel, Lisa Bergmann und nochmal Nicoleit machten vor der Pause den Sack. Neuzugang Nelly Wilke konnte dann kurz nach dem Seitenwechsel das siebte Tor nachlege. Der Sieg hätte auch noch höher ausfallen können, allerdings zeigte Ratekau im Abschluss nicht mehr die letzte Konsequenz.
Zufrieden war Trainer Maik Lietzau dennoch: „Rönnau hat uns das Leben die ersten 15-20 Minuten wirklich schwer gemacht, brachte uns allerdings auch nicht wirklich in Gefahr. Viel mehr spielten wir uns viele Chancen heraus und erzielten folgerichtig die Tore. Wir hätten mit Sicherheit auch höher gewinnen können, allerdings vergaben wir in Halbzeit zwei zu viele Möglichkeiten. Dennoch sind wir zufrieden und schauen positiv aufs nächste Spiel.“