Schönberg – Eine bockschwere Aufgabe wartet am Sonntag auf den FC Schönberg 95. Zum Nachholspiel vom dritten Spieltag ist niemand geringerer zu Gast als der letztjährige Drittligist FC Energie Cottbus mit Trainer Claus-Dieter „Pele“ Wollitz. Nach drei Punkteteilungen in den ersten drei Partien der Saison, konnten die Cottbuser am letzten Wochenende mit dem 2:1-Auswärtserfolg beim BFC Dynamo ihren ersten Saisonsieg einfahren und dürften mit viel Selbstvertrauen an die Maurine reisen. Anstoß im Palmberg-Stadion ist um 13.30 Uhr.

Den Drittligaabsteiger jedoch als „FC Bayern der Regionalliga“ zu bezeichnen, so wie es einige Experten im Vorfeld der Spielzeit taten, würde dem Verein gerade aufgrund des Umbruchs im personellen Bereich nicht gerecht werden. So hat der Club nach dem Abstieg in die 3. Liga den zweiten totalen Umbruch innerhalb von nur zwei Jahren hinter sich. Im Sommer 2014 bildeten wenigstens noch fünf Spieler aus dem Abstiegsteam das Grundgerüst für den Neuanfang. Diesmal blieben mit Philipp Knechtel und Jonas Zickert nur zwei Akteure aus der letzten Saison übrig. Den insgesamt 23 Abgängen stehen bisher 20 Neuzugänge gegenüber. Eine echte Herausforderung für Trainer Claus-Dieter Wollitz und sein Trainerteam, welche möglichst schnell eine funktionierende Einheit bilden wollen. Mit aktuell einem Sieg und drei Punkteteilungen sind die Cottbusser allerdings auf einem guten Weg und neben Tabellenführer Jena und Viktoria Berlin aktuell das einzige Team der Liga, dass noch unbesiegt ist. Eben doch ein bisschen wie die großen Bayern…!

„Wahnsinn! Auch im dritten Heimspiel der noch jungen Saison haben wir mit Energie Cottbusden dritten Kracher in Folge vor der Brust. Wieder wird es für uns eine brutal schwere Aufgabe werden, gegen so ein Topteam zu bestehen. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass die Jungs wieder versuchen werden den Gegner durch Willen und Leidenschaft das Leben so schwer wie möglich zu machen. Das Gute dabei ist, dass wir überhaupt keinen Druck verspüren. Wer hätte vor der Saison schon gedacht, dass wir nach vier Spielen bei diesem Auftaktprogramm sieben Punkte auf dem Konto haben“, so der Sportliche Leiter der Maurine-Kicker Sven Wittfot im Vorfeld der Partie.

Und in der Tat: mit ihren bisherigen Leistungen brauch sich die Elf von Axel Rietentiet nicht zu verstecken. Vor der Saison hatte der FC95-Trainer in einem Interview angekündigt, dass sich seine Mannschaft mit ehrlichem, gutem Fußball, vor allem aber mit Kampf- und Teamgeist, sowie viel Leidenschaft in die Herzen der Zuschauer spielen möchte. Dieses Vorhaben wurde von seiner Mannschaft, trotz großer Verletzungsprobleme, in den ersten beiden Heimspielen der aktuellen Saison eindrucksvoll in die Tat umgesetzt. Bestes Beispiel war gerade der letzte Heimauftritt, als die Maurine-Kicker dem großen Liga-Favoriten FSV Wacker Nordhausen beim 3:1-Heimsieg ein Bein gestellt haben und nach dem 3:0 gegen den Berliner AK am ersten Spieltag für den nächsten Husarenstreich im Palmberg-Stadion sorgten.

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Eindrucksvoll waren in den ersten beiden Heimspielen im Palmberg-Stadion aber nicht nur die sportlichen Leistungen der Gastgeber. Auch die Stimmung an der Maurine sorgte in beiden Partien teilweise für Gänsehautatmosphäre bei Trainern, Spielern und Zuschauern.

„Es war schon toll mitzuerleben, wie in den beiden Partien bisher der Funke vom grünen Rasen auf die Zuschauer und die Tribüne übergesprungen ist. Gerade gegen Wacker Nordhausen hat das meiner Mannschaft noch einmal einen unglaublichen Schub gegeben und ich würde mir wünschen, dass das in jedem Heimspiel so ist. Dass dafür natürlich die Leistung auf dem Rasen stimmen muss, ist uns schon bewusst. Freuen würde ich mich, wenn das Umfeld und die Fußballinteressierten aus der Region am kommenden Sonntag die bisherigen Leistungen meiner Jungs honorieren würden und zahlreich bei uns im Stadion erscheinen. Die 1000er Zuschauermarke sollte gegen eine Mannschaft wie den FC Energie Cottbus, einen der wenigen Ost-Klubs die sich nach dem Mauerfall im Profifußball etablieren konnte, doch zu knacken sein“, meint Trainer Rietentiet.

Fehlen werden den 95er am Sonntag weiterhin die Langzeitverletzten Klassen, Birkholz, Okada und Istefo. Dagegen ist Gordon Grotkopp zu Beginn der Woche wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen und könnte eine Option für den 18er-Kader darstellen.

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