Hamburg – Im vierten Spiel der Zweitliga-Saison hat der FC St. Pauli den ersten Sieg gefeiert – 2:1 gegen Arminia Bielefeld! Im ausverkauften Millerntor-Stadion (29.546 Zuschauer) erzielte Aziz Bouhaddouz (Foto) das 1:0 (38.), kurz nach der Pause gelang Bielefeld durch Sebastian Schuppan der Ausgleich (50.). Wenig später erzielte Kyoungrok Choi das 2:1, das aufgrund einer vermeintlichen Abseitsstellung nicht anerkannt wurde – eine Fehlentscheidung (55.)! In der Schlussminute war es dann der eingewechselte Cenk Sahin, der mit seinem Treffer den ersten Sieg der Saison perfekt machte.
Nach drei Niederlagen wollte das Team von Ewald Lienen endlich die ersten Punkte einfahren. Verzichten musste der Cheftrainer dabei auf Fafa Picault (Rücken), Philipp Ziereis (Trainingsrückstand nach Krankheit) und Richard Neudecker (im Aufbautraining). Lasse Sobiech kehrte nach Muskelfaserriss in den Kader zurück, nahm aber auf der Bank Platz. Marc Hornschuh ersetzte Ziereis im Abwehrzentrum, zudem kehrte Vegar Eggen Hedenstad in die Startelf zurück. Neu dabei auch: Ryo Miyaichi, der erstmals von Beginn an auflief.
Bitter: Sören Gonther musste nach einem Zweikampf mit Fabian Klos verletzt vom Platz, für den Kapitän kam Lasse Sobiech in die Partie (12.).
„Wir sind natürlich sehr glücklich, dass wir gewonnen haben. Das war ein verdienter Sieg – ein Sieg des Willens, der Mentalität und der Einstellung“, freute sich Lienen über die engagierte Vorstellung seiner Mannschaft. Zwar hätten die Zuschauer in der ersten Halbzeit keinen Traumfußball geboten bekommen, aber darum sei es nicht gegangen. „Wir haben das Tor hinten dichtgemacht, viele Bälle gewonnen und gute Konter gefahren, aber nach der Führung leider keinen weiteren Treffer erzielt“, so der Cheftrainer.
„Nach dem Seitenwechsel musste die Mannschaft mit dem Ausgleich einen Nackenschlag wegstecken. Die Jungs haben das gut gemacht. Es gab viele Ballstafetten und es wurden Torchancen herausgespielt“, sprach Lienen seinen Kiezkickern ein weiteres Kompliment aus.
„Wir mussten bis zur letzten Minute auf den Siegtreffer warten. Es war sehr wichtig, dass wir uns für diese couragierte Leistung mit einem Heimsieg belohnt haben“, freute sich Lienen über die ersten drei Punkte in der Saison 2016/17.
Geschäftsleiter Sport Thomas Meggle: „Fantastisch für die Mannschaft, die vier Nackenschläge wegstecken musste. Erst die Verletzung von Sören Gonther und der nicht gegebene Elfmeter, dann das Gegentor und das nicht gegebene Tor von Kyoung. Wir haben Bielefeld in den letzten 30 Minuten nicht mehr zum Atmen kommen lassen und verdient gewonnen."
Aziz Bouhaddouz: „Ich bin glücklich, dass ich der Mannschaft mit meinem Tor helfen konnte. Wir arbeiten alle hart und alles andere als nicht mindestens ein Unentschieden wäre heute bitter gewesen. Wir waren von der ersten Minute an hellwach und haben wenig Chancen zugelassen. Auch nach dem frühen Gegentor waren wir voll auf der Höhe."
Waldemar Sobota: „Solche Siege, mit einem entscheidenden Tor in der Schlussminute, schmecken einfach nochmal besser. Gefühlt sind das mehr als drei Punkte. Wir haben diese Emotionen heute gebraucht und uns den Sieg hart erarbeitet. Wir waren von Anfang an aggressiv im Pressing und konnten zeigen, wer der Herr im Haus ist. Es ist eine wichtige mentale Leistung, besonders nach dem 1:1. Wir haben verdient gewonnen und das bringt uns nach vorne. Nächste Woche müssen wir das genauso wiederholen."
So spielten sie:
FC St. Pauli: Himmelmann – Hedenstad, Hornschuh, Gonther (12. Sobiech), Buballa – Buchtmann, Nehrig (66. Dudziak) – Miyaichi (67. Sahin), Choi, Sobota – Bouhaddouz
Arminia Bielefeld: Hesl – Görlitz, Behrendt, Cacutalua, Schuppan – Hemlein, Holota (70. Salger), Prietl, Nöthe (46. Staude) – Klos, Ulm (67. Putaro)
Tore: 1:0 Bouhaddouz (38.), 1:1 Schuppan (50.), 2:1 Sahin (90.)
Gelbe Karten: Sobiech, Buballa, Buchtmann / Prietl, Holota, Klos
Schiedsrichter: Robert Kempter
Zuschauer: 29.546 (ausverkauft)