Lübeck – Am sechsten Spieltag der Kreisliga Lübeck kam es zu einigen brisanten Partien. Im Derby gelang dem SC Buntekuh ein klarer Erfolg gegen den SC Rapid und auch im Spitzenspiel zwischen den beiden Liga-Favoriten 1. FC Phönix und dem TSV Siems ging es hoch her. Jannik Gerlach schoss beim Stockelsdorfer Sieg auf der Lohmühle fünf Tore in der ersten Halbzeit. Die Kellermannschaften Travemünde II und Eintracht Groß Grönau konnten trotz einer Führung nicht gewinnen. Auch der TSV Kücknitz, der unten steht, hatte Pech. Hier fand Trainer Claus Singelmann klare Worte.

TSV Travemünde II – VFL Vorwerk 2:5 (1:0)

Bereits am Mittwochabend gelang dem VFL Vorwerk ein 2:5-Auswärtserfolg beim TSV Travemünde II. Hier stand Neu-TSV-Trainer Detlef Berger an der Linie und musste mit ansehen wie die Vorwerker den Sieg davontrugen. Dabei begann es für seine Mannschaft gut. Benjamin Steffen schaffte es noch vor der Pause eine 1:0-Führung herauszuholen. In der zweiten Halbzeit jedoch der Rückschlag für den Abstiegskandidaten. Waldemar Fertich (48.) und der nach der Pause eingewechselte Sascha Wyska (50.) besorgten mit einem Doppelschlag den Vorteil für den VFL. Alexander Blitz schaffte in der 62. Minute gar das 1:3 für die Einars-Elf. Alexander Frank besorgte durch einen Elfmeter das 1:4 und Sascha Wyska erhöhte in der 90. Minute auf 1:5. Der erste Torschützte des Abends durfte sich noch mal in die Statistik eintragen. Benjamin Steffen traf für die Travemünder in der 91. Minute zum 2:5-Endstand.
Dieter Einars (VFL Vorwerk), der danach in den Urlaub nach Spanien flog, sagte zu HL-SPORTS: „Die Verstärkungen in unserem Team durch Alexander Bitz nach seiner Hochzeitsfreistellung und Sascha Wyska nach überstandenem Bänderriss machten sich positiv bemerkbar. Die dünne Personaldecke scheint überstanden. Wir schauen optimistisch auf die kommenden Begegnungen.“
TSV-Neu-Coach und Fußball-Lehrer Detlef Berger fand folgende Wort zu seinem Einstand: „Mit der ersten Halbzeit war ich sehr zufrieden. In der zweiten Hälfte hat Vorwerk aber dann ihre Klasse ausgespielt. Meine zusammengewürfelte Mannschaft hat sich aber gut geschlagen.“

Lübecker SC – RW Moisling II 2:1 (0:1)

Der Lübecker SC hat am Samstagabend wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden. Dabei dauert es ein Gegentor und eine Halbzeit, bis die Kreutzfeldt-Mannen anfingen zu jubeln. Erst einmal durfte aber der Moislinger Fatih Erenkaya in der 41. Minute das 0:1 für die Verbandsliga-Reserve einnetzen, doch vier Minuten nach Wiederanpfiff besorgte Daniel Bätge den Ausgleich und Ali Aziz Deler in der vorletzten Spielminute den späten 2:1-Siegtreffer für den LSC.
Thorsten Kreutzfeldt (LSC) meinte danach: „Es war ein gutes und kampfbetontes Spiel auf hohem Niveau. Unserem Team war anzumerken, dass sie gegenüber dem Siems-Spiel etwas gut machen wollten. Wenn man den Siegtreffer in der 89. Minute macht, ist es ein glücklicher Sieg. Aufgrund der Torchancen in der zweiten Halbzeit aber nicht unverdient.“
Dennis Keske von RW Moisling II war enttäuscht: „Wir haben uns wieder nicht belohnt. Nach einer starken ersten Halbzeit, wo wir verdient in Führung lagen, hätten wir nachlegen müssen doch in Halbzeit zwei spielte nur noch LSC. Das wir das Gegentor kurz vor Schluss nach einer Standardsituation bekommen, obwohl wir eine ganz klare Zuteilung rausgegeben haben, passte leider ins Bild. In vielen Situationen fehlt uns noch die Erfahrenheit. Ich bin aber davon überzeugt, dass wir im Spiel gegen Phönix ein anderes Bild zeigen werden und unsere Leistung endlich mal über 90 Minuten zeigen können und uns dann auch belohnen.“

SC Buntekuh – SC Rapid 3:0 (1:0)

Im erwartet brisanten Prestigeduell zwischen dem SC Buntekuh und dem SC Rapid ging es am Samstagabend fair zur Sache. Schiedsrichter Boris Hoffmann kam ohne eine einzige gelbe Karte aus und zeigte sich nach dem Kick zufrieden. „Es war für einen Schiedsrichter das erwartet schwere Spiel, da beide Mannschaften sehr emotional und angespannt wirkten. Ich habe mich mit meinem Team da aber vorher sehr gut darauf eingestellt. Dieses für einen Schiedsrichter anspruchsvolle Spiel ohne Karte über die Zeit zu bringen, beweist letztendlich das wir die richtige Taktik gewählt haben“, sagte er. Das Ergebnis von 3:0 für den SCB war recht eindeutig. In der 31. Minute erzielte Marius Michael Kieck auf Vorbereitung von Serxwebun Husen und Michael Saar das 1:0 für die Hausherren. Einen in die Spitze gespielten Doppelpass brachten die Buntekuher zum Erfolg. Fünf Minuten nach der Pause durfte Patrik Erdmann nach einer Balleroberung und einem Zuspiel auf ihn zum 2:0 treffen. Er tankte sich gegen drei Rapidler durch und schloss aus 18 Metern ins kurze Eck ab. Den Schlusspunkt setzte dann wieder Marius Michael Kieck nach einer Stunde. Eine Flanke von der linken Seite nahm er direkt und hämmerte das Leder aus 20 Metern direkt und unhaltbar für Rapid-Keeper Marian Draguhn unter die Latte.
Jörg Boller (SCB) freute sich und sagte nach dem Abpfiff: „Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung haben wir einen ungefährdeten Sieg errungen.“
Offen-Nachfolger Sebastian Wenchel vom SC Rapid war dagegen nach der Niederlage seiner Mannschaft nicht so positiv gestimmt, erkannte aber die Leistung von Buntekuh an: „Ein verdienter Sieg vom SCB gegen meine Jungs. Der SCB hat mehr investiert und war am Ende diese drei Tore besser.“

VfB Lübeck III – ATSV Stockelsdorf 0:6 (0:5)

Der VfB Lübeck III wurde nach dem Aufwärtstrend aus der letzten Woche am Sonntag wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Auf der Lohmühle gab es ein 0:6 (0:5) gegen den ATSV „Gerlach“. Spieler des Tages war der Stockelsdorfer Jannik Gerlach (Foto), der alle fünf Tore in der ersten Halbzeit erzielte. Mathy Groth, der im Lübecker Tor stand musste die Treffer in den Minuten 9., 12., 15., 21. und 41. einstecken. Der Goalgetter sagte nach dem Spiel zu HL-SPORTS: „In der ersten Halbzeit hat einfach alles gepasst. Drei Tore hat Andy Nehlsen wunderbar aufgelegt, die ich eigentlich nur noch reinschieben musste. Über die fünf Tore freue ich mich natürlich. Wichtig war aber, dass wir heute nachlegen konnten, insgesamt eine gute Leistung der gesamten Truppe.“
In der zweiten Halbzeit waren die Grünweißen dann auch wach und hatten selbst noch zwei Großchancen. Die Schnoor-Truppe ließ auch nur noch einen Treffer zu und zwar durfte Hauke Schult fünf Minuten vor Schluss den Endstand von 0:6 für die Ostholsteiner, die einen Gang zurückschalteten, manifestieren.
ATSV-Coach Dirk Eisenberg lobte seinen Spieler Jannik Gerlach und seine Mannschaftskameraden bei HL-SPORTS wie folgt: „Er war halt immer da wo ein Torjäger sein muss. Wir haben die Fehler vom VfB speziell in der ersten Halbzeit gnadenlos ausgenutzt und unsere Torchancen eiskalt in Tore umgemünzt. In der zweiten Halbzeit plätscherte das Spiel dann vor sich hin und wir waren nicht mehr zwingend genug. Drei Punkte, sechs Tore und endlich mal wieder zu Null.“
„In der ersten Halbzeit hat uns Stodo gnadenlos bestraft. Wir waren zu weit weg, haben ganze vier katastrophale individuelle Fehler gemacht, die alle zu Gegentoren führten. Erst in der zweiten Hälfte waren wir im Spiel, aber Stodo hat dann auch nur noch das nötigste gemacht. Man muss konsternieren, dass Mannschaften wie der ATSV Stockelsdorf eine ganze Klasse besser sind als wir und wir unsere Punkte gegen Teams aus der direkten Tabellennachbarschaft holen müssen. Wie immer, weiter geht’s…“, sagte VfB-Trainer Florian Schnoor.

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Eintracht Groß Grönau – TSV Schlutup 2:5 (1:1)

Am Torfmoor kam es in der Partie zwischen Eintracht Groß Grönau II und dem TSV Schlutup zu dem erwartenden Ergebnis, was die Gäste mit 2:5 für sich entscheiden konnten. Das Resultat spiegelt aber den Spielverlauf nicht unbedingt wieder, denn die Grönauer hielten gut mit. So brachte Marcel Prüß den Gastgeber in der 16. Minute mit 1:0 in Führung, jedoch konnte Dennis-Jan Meier in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit den 1:1-Ausgleich erzielen. Er war es auch, der die Schlutuper in der 66. Minute mit 1:2 in Front schoss. In der 72. Minute sah der Grönauer Lukas Werner nach wiederholtem Foulspiel noch die gelbrote Karte.
Den vorzeitigen Ausgleich durfte zwar wieder Marcel Prüß mit einem Foulelfmeter nach 78 gespielten Minuten markieren, doch die Schlutuper drehten in den letzten zehn Minuten richtig auf und waren durch Roman Wilhelm (83./ 87.) sowie Jan Hendrik Gurr (86.) noch dreimal erfolgreich, so dass es am Ende zu diesem Endspielstand von 2:5 kam.
Eintracht-Trainer Klaus Witt war auch nach diesem Spiel nicht zu einer Stellungnahme für HL-SPORTS zu gewinnen. Verständlich nach nur zwei Punkten aus sechs Spielen und dem letzten Tabellenplatz in der Kreisliga.
Michael Hellberg vom TSV Schlutup meinte: „Die Spielpause tat unserer Mannschaft nicht wirklich gut. Gegen die gut organisierten Grönauer, ging man viel zu pomadig zu Werke. Das aus unserer Sicht schmeichelhafte 1:1 zur Halbzeit, ging voll in Ordnung. Selbst die Führung und der eine Mann mehr auf dem Platz, brachte keine Ruhe in unser sonst so gewohnt ballsicheres Spiel. In den letzten zehn Minuten wurde dann wieder Fußball gespielt.“ Zum Gegner sagte er: „Mit dieser Einstellung, wird die Eintracht schnell aus dem Keller kommen.“

Eichholzer SV – Fortuna St. Jürgen 2:2 (0:1)

Der Eichholzer SV empfing bei Regenwetter an der Guerickestraße Fortuna St. Jürgen. Nach einer Halbzeitführung durch Mirco Woisin in der 42. Minute für die Gäste gelang Kenneth Willert nach einer gespielten Stunde der Ausgleich für den ESV. Julian Marquardt erzielte aber nur vier Minuten später die erneute Führung für die Fortunen. Kenneth Willert schaffte mit seinem zweiten Tor in der 84. Minute aber erneut den Ausgleich zum 2:2-Endstand.
ESV-Trainer Nils Willert nach der Partie: „Zum Spiel muss man ehrlicherweise sagen, dass es sich um ein gerechtes Remis handelt. In der ersten Hälfte war Fortuna mit leichtem Vorteil versehen, so dass das 1:0 in Ordnung ging. Nach dem Wechsel waren wir ganz klar am Drücker und erzielten den verdienten Ausgleich. Der Gegentreffer war aus unserer Sicht sehr unglücklich und wir haben dann doch noch den verdienten Ausgleich erzielt.“
Peter Jäger von Fortuna sagte: „Ein Spiel mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten. Die erste waren wir klar überlegen und hätten drei bis vier Dinger machen müssen. In der zweiten Hälfte hat sich Eichholz aber klar das Unentschieden erkämpft.“

TSV Kücknitz – VFL Bad Schwartau 0:1 (0:0)

Die Singelmann-Elf des TSV Kücknitz hatte wieder kein Glück. Im Heimspiel gegen den VFL Bad Schwartau, die mit fünf Kickern aus der zweiten Mannschaft aufgrund Urlaub und Verletzung antrat, erlag seine Mannschaft den Ostholsteinern mit 0:1 (0:0). Das Tor des Tages erzielte Valmir Kelmendi eine Viertelstunde vor Schluss.
TSV-Trainer Claus Singelmann war nach der Partie enttäuscht: „Meine Meinung  zum Spiel kann nur Schweigen sein. Wenn ich sage, was ich gesehen und von Freitag bis Sonntag im Zusammenhang mit der Mannschaft erleben durfte, dann wird es hier ganz Bitter. Glückwunsch an VFL Bad  Schwartau.“
Klaus Alves vom VFL war glücklich nach dem Sieg und fand folgendes Statement: „Das war ein Arbeitssieg gegen eine nie aufsteckende Singelmann-Truppe. In der ersten Halbzeit haben wir vier klare Chancen nicht genutzt und dann das erlösende 1:0. Danach weiter eines der schlechteren Kreisliga-Spiele.“

1.FC Phönix – TSV Siems 6:1 (1:0)

Im Spitzenspiel des sechsten Spieltages trafen der 1.FC Phönix und der TSV Siems an der Travemünder Allee vor 150 Zuschauern aufeinander. Die Adler-Träger zeigten genau die Reaktion, die ihr Coach Manuel da Silva nach dem letzten Wochenende bei der 2:4-Niederlage gegen Stockelsdorf forderte. 6:1 hieß es nach dem Abpfiff für die Hausherren. In der 17. Minute erzielte Timo Nippert das einzige Tor im ersten Spielabschnitt. Die Siemser, die stark ersatzgeschwächt aufliefen, hätten jedoch durch Hakan Sasmaz vor der Pause in der 44. Minute und kurz nach Wiederbeginn in der 46. Minute mindestens den Ausgleich erzielen müssen. Innerhalb von drei Minuten wurde dann der Siemser Gedanke auf den Ausgleich endgültig zerstört. Marc Reuter (68./ 70.) und Timo Gahrmann (69.) machten alle TSV-Hoffnungen mit einem Dreifachschlag zunichte. Nach einem Handspiel im Siemser Strafraum erhöhte Sebastian Barsuhn per Elfmeter sogar noch auf 5:0 und Tim Rach besorgte sechs Minuten vor dem Ende den sechsten Treffer für Phönix. Hakan Sasmaz sah in der 90. Minute auf Siemser Seite die rote Karte wegen Tätlichkeit und sein Mannschaftskamerad Murat Ürel konnte per Foulelfmeter wenigstens noch in der Nachspielzeit den Ehrenreffer für den TSV erzielen.
Manuel da Silva war nach dem Spiel erleichtert: „Wir haben auch in der Höhe verdient gewonnen und richtig geilen Fußball gezeigt. Man muss aber sagen, dass Siems nicht in Bestbesetzung gespielt hat und für mich nach wie vor der Titelfavorit Nummer Eins in der Liga ist. Ich freue mich jetzt schon riesig auf das Rückspiel wenn die Siemser Spieler, die jetzt nicht dabei sein konnten, wieder mitwirken. Das wird eine spannende Partie.“
Daniel Safadi, Trainer der Siemser sagte nach der Begegnung: „Phönix war uns an diesem Tag in allen Belangen überlegen. Aber man sieht sich ja immer zweimal.“
Etwas undelikat wurde es in der zweiten Halbzeit, als Schiedsrichter Patrick Schwengers das Spiel für etwa fünf Minuten unterbrechen musste. Hier gerieten Zuschauer von der Tribüne aneinander und prügelten sich. Wer zu wem gehörte, konnte nicht ermittelt werden. Es soll sich aber weder um Phönix- noch um Siems-Fans gehandelt haben. Die Störenfriede bekamen Stadionverbot und erst dann ging es weiter.

Kreisliga Lübeck Ergebnisse vom 6. Spieltag: 
   
TSV Travemünde IIVFL Vorwerk2:5
Lübecker SCRW Moisling II2:1
SC BuntekuhSC Rapid3:0
VfB Lübeck IIIATSV Stockelsdorf0:6
Eintracht Groß Grönau IITSV Schlutup2:5
Eichholzer SVFortuna St. Jürgen2:2
1.FC PhönixTSV Siems6:1
TSV KücknitzVFL Bad Schwartau0:1

Tabelle:       
         
Pl. MannschaftSp.ToreTordiff. Pkt. 
11.FC Phönix760033:82518
2TSV Schlutup651022:51716
3ATSV Stockelsdorf641124:131113
4VFL Bad Schwartau641116:7913
5TSV Siems640221:111012
6Fortuna St. Jürgen632123:19411
7SC Buntekuh631216:9710
8VFL Vorwerk631218:18010
9Lübecker SC630311:12-19
10RW Moisling II622210:1008
11SC Rapid612316:24-85
12Eichholzer SV61148:19-114
13VfB Lübeck III710616:30-143
14TSV Travemünde II61056:25-193
15TSV Kücknitz60245:18-132
16Eintracht Groß Grönau II60244:21-172
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