Lübeck – Das Ruder rumreißen: das kann nur das Motto in der Frauen-SH-Liga sein. Sowohl der TSV Ratekau wie auch der Eichholzer SV wollen, ja fast müssen ihre negative Serie beenden. Für beide Teams könnten die Spiele am sechsten Spieltag entscheidend werden, wohin die Reise geht. Sechs-Punkte-Spiele stehen also an. Allerdings hat erstmal der Grüne Tisch Einfluss auf die Tabelle.
Denn der SV Neuenbrook/Rethwisch bekommt wegen Schiedsrichter-Fehls sechs Punkte abgezogen und der TSV Schönberg verliert das Spiel gegen den Kieler MTV wegen des Einsatzes einer nicht spielberechtigten Spielerin. So ergibt sich ein neues Bild. Der KMTV springt auf Rang acht, der SSC Hagen Ahrensburg und der Eichholzer SV rücken je einen Platz auf. Neuenbrook und Schönberg besetzen nun die Abstiegsränge.
Den Anfang aus Regionssicht macht der ESV. Die Eichholzerinnen treffen auf den TSV Schönberg, die große Überraschungsmannschaft der letzten Saison. Doch die alte Regel, dass das zweite Jahr nach einem Aufstieg immer das Schwerste ist, scheint sich auch beim Team aus dem Kreis Plön zu bewahrheiten. Das liegt vor allem daran, dass die Schönberger Defensive löchrig ist. Bereits 20 Gegentore kassierte der TSV in den ersten fünf Spielen. Schlechter ist dabei nur das Mauerwerk in Eichholz. 36 Gegentore waren es bisher, was mit Sicherheit auch auf die angespannte Personalsituation an der Guerickestraße zurückzuführen ist. Wenn man auf die Tabelle schaut, dann ist die Partie ein Fingerzeig für die kommenden Wochen. Denn mit einem Sieg könnte Eichholz die Schönbergerinnen auf Distanz halten, bei einer Niederlage würde der TSV wieder vorbeiziehen.
Nach drei sieglosen Spielen in Serie will auch der TSV Ratekau wieder in die Erfolgsspur kommen. Bei den punktgleichen rot-schwarzen aus Kiel stellt sich die Frage, wohin die Reise geht. Beide Teams sind mit zwei Siegen gestartet und warten seit diesem zweiten Spieltag auf einen weiteren Dreier. Nun soll das direkte Duell den Ausschlag geben, ob man oben dran bleibt oder sich erst einmal im Niemandsland der Tabelle einreihen darf. Den Schwerpunkt muss Ratekau dabei auf die eigene Chancenverwertung legen, denn die ließ doch merklich zu wünschen übrig. Hätten man eine halbwegs gesunde Ausbeute erzielte, würden wahrscheinlich sechs Punkte mehr auf der Haben-Seite stehen. Aber hätte, wäre, wenn: entscheidend ist auch für den Titelverteidiger am Sonntag auf dem Platz – auch wenn Ratekau nur mit kleiner Kombo antritt.
Eichholzer SV – TSV Schönberg (Samstag, 11 Uhr, Guerickestraße)
Jürgen Scheffel (ESV): „Zwar fehlen immer noch ein paar Stammkräfte, aber gegen den TSV Schönberg gehen wir mit einem guten Kader an den Start. Wir wollen den ersten Heimsieg, haben uns intensiv vorbereitet und gehen hoch motiviert ins Spiel.“
Rot-Schwarz Kiel – TSV Ratekau (Sonntag, 15 Uhr, Kiel-Meimersdorf)
Maik Lietzau (TSV): „Es wird ein schwerer Gang nach Kiel werden, denn uns plagen massig Personalsorgen. Etliche Spielerinnen sind krank/verletzt (Jana Hinkelmann, Eva Rogge, Nelly Wilke) oder im Urlaub (Alina Renitz, Jelena Nogovic, Stefanie Lumma, Jasmine Schöning) oder beruflich verhindert (Kristin Engel, Alexandra Polley, Katrina Koschke). Dennoch wollen wir mit unserem letzten Aufgebot alles möglich machen. Wir können jederzeit wieder zubeißen und unser Kader hat die Qualität dazu! Der Masterplan steht um was zählbares mit nach Ratekau zu nehmen.“