Lübeck – Der TSV Ratekau konnte das Ruder rumreißen, der Eichholzer SV nicht. Am sechsten Spieltag der Frauen-SH-Liga siegte Ratekau nach drei sieglosen Spielen bei Rot-Schwarz Kiel mit 2:1. Eichholz hingegen kassierte die vierte Niederlage in Serie und unterlag zu Hause gegen den TSV Schönberg mit 1:5. Spitzenreiter bleibt die zweite Mannschaft des SV Henstedt-Ulzburg dank eines 3:0 bei TuRa Meldorf. Der TSV Russee bleibt als einziges Team ungeschlagen, trennte sich vom SSC Hagen Ahrensburg 2:2. Dem Kieler MTV gelang der erste Sieg auf grünem Rasen, dank eines 2:1 über den TSV Klausdorf. Im torreichsten Spiel des Tages trennten sich der VfB Schuby und der SV Neuenbrook/Rethwisch 4:4-Unentschieden.
Eichholzer SV – TSV Schönberg 1:5 (1:4)
Tore: 0:1 Sinjen (5.), 1:1 Tober (11.), 1:2, 1:3 Ihrens (22./28.), 1:4 Sinjen (29.), 1:5 Klindt (76.)
„Dieses Spiel stimmt mich sauer“, meinte ESV-Coach Jürgen Scheffel nach der Partie zu HL-SPORTS. Seine Mannschaft spielte nach vorne gut, kassierte aber zu einfache Kontergegentore. Auf die Schlafmützigkeit beim 0:1 durch Julia Sinjen reagiert Eichholz gut und kommt durch Michelle Tober zum schnellen Ausgleich. Im Anschluss spielt der ESV munter nach vorne, ist aber hinten offen wie ein Scheunentor. Schönberg zeigt sich effektiv, markiert durch Anna-Marie Ihrens und erneut Sinjen eine klare 4:1-Pausenführung. „Wir haben uns einfach dumm angestellt und uns Tore gefangen, die nie fallen dürfen“, zeigte sich Scheffel sichtlich angefressen. Eichholz versuchte in der zweiten Halbzeit und hatte eine Reihe guter Gelegenheiten – allein der Anschlusstreffer wollte nicht fallen. Lotta Klindt machte dann alles klar. So übernimmt der ESV vorläufig die Rote Laterne, da die Punktabzüge anderer Mannschaften in der Tabelle noch keine Berücksichtigung finden.
„Das Spiel haben wir uns selbst anzukreiden“, sagte der Eichholzer Trainer zum Abschluss: „Wir haben den Gegner mit wenigen Angriffen einfach zum Toreschießen eingeladen. Unsere eigenen insgesamt neun Gelegenheiten haben wir nicht genutzt.“
Rot-Schwarz Kiel – TSV Ratekau 1:2 (1:1)
Tore: 0:1 Scheel (10.), 1:1 Dose (44.), 1:2 Bergmann (60.)
„Wenn ich die Mannschaft benoten müsste, dann wäre es heute eine 1+ mit Sternchen“, meinte ein zufriedener TSV-Coach Maik Lietzau nach dem Spiel. Denn mit dem Sieg hat man den Abwärtstrend gestoppt und springt auf den zweiten Tabellenplatz. Mit dem letzten Aufgebot bestimmte Ratekau über weite Strecken die Partie und ging durch Kapitänin Kristina Scheel früh in Führung. Doch es haperte mal wieder an der Chancenverwertung und so kam es dann kurz vor der Pause, wie so oft in den letzten Wochen. Eine der wenigen, guten rot-schwarzen Torgelegenheiten nutzte Julia Dose kurz vor der Pause zum 1:1. Doch Ratekau ließ sich davon nicht beirren, spielte munter nach vorne. Aber die Chancenverwertung war weiter grausig, aber immerhin traf Lisa Bergmann zum 2:1 und sicherte so die drei Punkte für den Meister.
Trainer Lietzau ergänzte nach dem Spiel: „Ein ganz ganz großes Kompliment an unsere Mannschaft. Trotz dieser ganzen Ausfälle immer noch eine Mannschaft mit dieser Qualität zu stellen und dann so eine Leistung abzurufen, das verdient unseren größten Respekt. Wir waren spielbestimmend und haben uns belohnt. Lediglich die Chancenauswertung hätte besser sein können.“