Lübeck – Im Spitzenspiel der Regionalliga Nord hat sich der VfB Lübeck durch einen 4:1-Heimerfolg gegen die U23 von Hannover 96 auf 3 Punkte an Spitzenreiter SV Meppen heran geschoben. In einer umkämpften und intensiven Partie konnte das Team von Trainer Rolf Martin Landerl durch zwei Last-Minute-Tore einen deutlichen Heimsieg gegen den Profi-Nachwuchs aus Hannover einfahren.
Die knapp 1400 Zuschauer sahen in der Anfangsphase eine sehr intensive Partie mit vielen Ballverlusten und Zweikämpfen auf beiden Seiten. So köpfte Stefan „Hosch“ Richter den Ball bereits nach zwei Minuten nach einem Freistoß von Thiel an den Querbalken und vermutlich auch hinter die Linie. Doch Richter stand bei dieser Aktion im Abseits. In der 9. Spielminute musste Mende dann in höchster Not gegen den Hannoveraner Kapitän Ballmert klären. Kurze Zeit später dann eine Schrecksekunde für die Niedersachsen, denn Vladimir Rankovic blieb bei einer Offensivaktion im Rasen hängen und musste mit starken Schmerzen sofort ausgewechselt werden. Hannover hatte dann in der 27. Minute die beste Torchance ihrerseits in der ersten Hälfte. Doch der Schuss von Sulejmani konnte in höchster Not von der VfB-Abwehr zur Ecke abgewehrt werden. In der 32. Spielminute prüfte Ebot-Etchi dann mit einem zu ungenauen Pass, ob sein Torwart Toboll wach sei und Toboll konnte in höchster Not klären. Der Hannoveraner Mittelfeldakteur Hirsch holte dann in der 36. Minute Thiel äußerst unsanft von den Beinen. Doch Schiedsrichter Eric Müller ließ den Vorteil laufen und das war die perfekte Entscheidung, denn der Ball kam über Mende zu Gomig und der flankte in die Mitte, wo Richter zur 1:0-Pausenführung einköpfte, da Ebot-Etchi kurze Zeit später nach scharfer Hereingabe von Maletzki eine tausendprozentige Torchance liegen ließ.
Der 96-Trainer Mike Barten schien in der Kabine die richtigen Worte gefunden zu haben, denn Hannover kam druckvoller und aggressiver als der VfB Lübeck aus der Kabine und hätte bereits nach wenigen Sekunden nach Wiederanpfiff durch Brown den Ausgleich erzielen müssen. In der Folgezeit wurde das Spiel für die Zuschauer immer unansehnlicher, denn der tiefe und unebene Rasenplatz ließ kein schönes Fußballspiel zu. Der VfB-Angreifer Noel leitete in der 62. Minute dann den nächsten Lübecker Treffer ein. Denn nach starker Maletzki-Flanke zwang er Hannovers Keeper Rehberg zu einer Parade, mit Folgen einer Ecke. Diese Ecke brachte Thiel in die Mitte und Noel köpfte zum 2:0 für die Männer von der Lohmühle ein. In der 68. Minute spielte der für Richter eingewechselte Gebissa einen Pass auf Noel, welcher mit etwas Glück einen Hannoveraner Abwehrspieler den Ball an die Hand schoss. Den folgerichtigen Elfmeter setze Marheineke jedoch an den Querbalken. Nachdem Mende mit einem fulminanten Schuss noch an 96-Keeper Rehberg scheiterte, wurde Hannover nun immer stärker und kam in der 80. Minute durch Brown zum verdienten Anschlusstreffer. Nun machte Hannover auf und drängte den VfB Lübeck tief in die eigene Hälfte. So gab es Räume für den Tabellenzweiten zum Kontern. In der 91. Minute dann die Entscheidung, der eingewechselte Weggen setzte sich im Zentrum stark gegen zwei Hannoveraner Verteidiger durch und traf zum viel umjubelten 3:1 für die Grün-Weißen. Eine Minute später setzte Maletzki dann mit einem weiteren Konter mit dem 4:1 den Schlusspunkt des Spiels.
Am Ende steht ein verdienter Heimsieg des VfB Lübeck zu Buche, welcher durch den Anschlusstreffer von Hannover noch einmal ins Wanken geriet. Doch in solchen Spielen sieht man, dass die Lohmühlenkicker diese Saison die nötige Kaltschnäuzigkeit besitzen, um solche Spiele am Ende zu gewinnen.
Statistik:
VfB Lübeck: Hannover 96 II 4:1 (1:0)
Tore: 1:0 Richter (36.), 2:0 Noel (62.), 2:1 Brown (80.), 3:1 Weggen (90+1), 4:1 Maletzki (90+2)
Gelbe Karten: Meyer – Hirsch, Suljemani, Weissmann
Besonderes Vorkommnis: Marheineke verschießt Elfmeter (68.)
Zuschauer : 1395
VfB Lübeck: Toboll, Gomig, Wehrendt, Marheineke, Ebot-Etchi, Mende, Meyer (75. Weggen), Maletzki, Thiel, Richter (59. Gebissa ), Noel (87. Lindenberg)
Hannover 96: Rehberg, Senninger, Weissmann (72. Dierßen), Hirsch, Brown, Sulejmani, Hoins, Huth, Ballmert (87. Langer), Rankovic (17. Wolf), Bachmann