Lübeck – Die richtig große Überraschung war es für viele nicht, als Peter Geese, Abteilungsleiter beim SC Rapid, am Sonntag bei HL-SPORTS den Trainerwechsel beim Kreisliga-Spitzenreiter bekanntgab. Was allerdings für mehr Gesprächsstoff sorgte, war der neue Trainer, der ab dem Sommer die Mannschaft übernimmt.

Der zukünftige Ex-Coach der Rapidler, Sebastian Wenchel (Foto), gab HL-SPORTS ein exklusives Interview für seine Entscheidung und dabei sprach der 38-Jährige auch über seine Zukunftspläne.

HL-SPORTS: Hallo Sebastian, du trittst nach dieser Saison von deinem Amt als Cheftrainer des SC Rapid zurück. Warum?

Sebastian Wenchel: „Das Traineramt ist ein sehr zeitaufwändiges Hobby, das passt momentan mit meinem beruflichen Aufwand nicht, zudem möchte ich mehr Zeit mit der Familie verbringen.“

HL-SPORTS: Du bist jetzt seit dreieinhalb Jahren bei Rapid als Coach verantwortlich, hast den Job damals von Jens Offen übernommen, der dich aus Buntekuh als spielenden Co-Trainer holte. Wie siehst du heute deine Entscheidung, voll ins Trainergeschäft einzusteigen?

Sebastian Wenchel: „Für mich war es ein logischer Schritt, nach der aktiven Zeit dem Fußball erhalten zu bleiben und jetzt, nach fünf Jahren Trainer kann ich sagen, die Entscheidung war richtig!“

HL-SPORTS: Was war das Schönste, was du bisher mit dem SCR erlebt hast?

Sebastian Wenchel: „Da gibt es fast nur positive Erlebnisse. Herauszuheben ist da sicher die vergangene Saison, auch wenn es nicht zum großen Erfolg gereicht hat. Aber was meine Jungs und alle Beteiligten da geleistet haben, war schon beeindruckend! So eine Busfahrt mit anschließender "Nicht-Aufstiegs-Feier" hatte ich bis dato auch noch nicht erlebt…“

HL-SPORTS: Woran erinnerst du dich nicht so gerne zurück?

Sebastian Wenchel: „Da gibt es nicht viel… Mich ärgern ein paar Entscheidungen, die ich  selber getroffen und damit ins Klo gegriffen habe. Das sind aber normale Vorgänge. Daraus lernt man…“

HL-SPORTS: Im vergangenen Jahr bist du mit deiner Mannschaft in der Meisterschaft am Aufstieg gescheitert, auch in der Relegation klappte es nicht. Wie schwer war es, sich und vor allem das Team zu motivieren?

Sebastian Wenchel: „Die Mannschaft hat einen guten Charakter, das hat uns am Anfang der Saison oft den Arsch gerettet. Wir hatten nach der Aufstiegsrunde ganze acht Tage Sommerpause, da verliert man irgendwann dann die Spannung. Ein paar Ereignisse haben uns dann wieder auf den richtigen Weg geführt, dies ist ein Verdienst der gesamten Mannschaft!“

Anzeige
Anzeige

HL-SPORTS: Der Saisonstart war holprig, doch steht ihr zur Winterpause ganz oben. Wie bewertest du die Hinrunde?

Sebastian Wenchel: „Holprig aber trotzdem erfolgreich. Wir hatten teilweise Glück, aber am Ende war es dann auch die Qualität und, wie oben schon erwähnt, der Charakter der Mannschaft, der uns durchgebracht hat!“

HL-SPORTS: Im September bist du in einer Hals-Über-Kopf-Entscheidung zurückgetreten, hast dich aber einen Tag später anders entschieden. Was war da los?

Sebastian Wenchel: „Das bleibt ein Geheimnis. Ich hatte meine persönlichen Gründe. Abschließend bleibt da zu sagen, es wäre ein Fehler gewesen.“

HL-SPORTS: Wie hat die Mannschaft deinen Schritt jetzt aufgenommen?

Sebastian Wenchel: „Ich hatte leider nicht die Möglichkeit es der Mannschaft persönlich im Vorwege mitzuteilen. Das war anders geplant, leider hat irgendein Schwachkopf eine großes Mitteilungsbedürfnis und ein anderer zu viel Zeit dieses Gelaber zu einem Bericht zu verfassen. Fakt ist, dass zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Berichts vom Sportbuzzer keiner der Beteiligten dazu befragt und somit es auch von niemanden bestätigt wurde. Das ist unseriös und völlig inakzeptabel! Bei unserer Weihnachtsfeier gab es am vergangenen Samstag aber keine negativen Reaktionen aus der Mannschaft, als ich meine Entscheidung kundtat.“

HL-SPORTS: Mit Christian Arp steht dein Nachfolger bereits fest. Was kannst du ihm mit auf den Weg geben?

Sebastian Wenchel: „Ich gebe Alu gar nichts mit auf den Weg. Wir haben uns bewusst für ihn entschieden, er hat gute Arbeit bei der JFV Hanse gemacht und diese wird er beim SC Rapid fortführen, auf seine Art.“

HL-SPORTS: Wie sehen deine Pläne für die Zukunft aus?

Sebastian Wenchel: „Ich bleibe beim Verein, werde mich um die Belange der Herrenteams kümmern. Manager, Ligaobmann oder wie auch immer man das nennt. Mir ist der Verein ans Herz gewachsen und ich möchte weiter Teil des Ganzen sein! Da kann ich mir meine Zeit ein wenig selbst einteilen und trotzdem nah dran sein. Wir wollen aber erst einmal unter die ersten drei in dieser Saison, um Alu die Möglichkeit zu geben, in der neuen Verbandsliga einen guten Start in den Herrenbereich zu haben.“

HL-SPORTS: Vielen Dank Finch und eine schöne Adventszeit für dich und deine Familie.

Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -