Lübeck – Für den VfB Lübeck ist die Durststrecke nach so vielen schlimmen Zeiten vorerst vorbei. Es geht aufwärts an der Lohmühle und sportlich hätte es in der Hinrunde der Regionalliga Nord in dieser Saison fast nicht besser laufen können. Platz zwei hätte man der neuen Truppe nicht zugetraut. Man spricht im Umfeld sogar schon von der 3. Liga und diesen Druck hat sich der Verein selbst aufgelegt. Cheftrainer Rolf Landerl (Foto) interessierte das eher sekundär und doch rechnet er im Interview bei HL-SPORTS.

HL-SPORTS: Moin, oder besser Servus Rolf. Du bist aktuell in Österreich, in deiner Heimat. Wie ergeht es dir dort und wo bist du da genau?

Rolf Landerl: „Danke der Nachfrage – gut. Ich war erst in Wien, bin jetzt mit meiner Familie in Kärnten.“
 
HL-SPORTS: Österreicher gelten von Natur aus als gute Skifahrer. Bist du auch ein guter?

Rolf Landerl: „Ich mag es sowohl Skilanglauf zu betreiben, als auch auf die Piste zu gehen. Meine Kinder sind natürlich mit dabei. Außer der ganz Kleine, der mit acht Monaten doch noch etwas zu jung dafür ist.“

HL-SPORTS: Im Urlaub hast du ja die Ruhe einmal in dich zugehen. Wie fällt dein Gesamtfazit zur Winterpause mit dem VfB Lübeck in der Regionalliga Nord aus?

Rolf Landerl: „Ich bin eigentlich sehr zufrieden. Wir haben es geschafft viele Neuzugänge gut zu integrieren. Auch spielerisch war das okay, was meine Mannschaft da geleistet hat. In vielen Begegnungen haben wir den Kontrahenten dominiert, ihm unser Spiel aufgezwungen. Und auch von der Gesamtpunktzahl her sind wir eigentlich im Soll.“
 
HL-SPORTS: Eigentlich? Du spielst da sicherlich auf die letzten drei Partien an, in denen es gegen Hildesheim und den BSV Rehden „nur“ zu einem Remis reichte. Dazu bei Aufsteiger Egestorf-Langreder sogar mit 1:2 verloren wurde…

Rolf Landerl: „Ja, die Ausbeute war enttäuschend. Das wissen wir und stehen auch dazu. Wichtig ist es jetzt aber daraus die richtigen Lehren zu ziehen, im Januar wieder Gas zu geben und es besser zu machen.“
 
HL-SPORTS: Gibt es sonst noch Dinge, die dich enttäuscht haben im Verlauf der Saison?

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Rolf Landerl: „Sagen wir mal so, es hätte anders laufen können bei einigen Dingen. Ich denke da an das DFB-Pokalspiel gegen den FC St. Pauli. Da hätten wir schon mehr daraus machen können, näher an einer Sensation sein dürfen. Im Zuge der ansonsten guten Entwicklung, wir stehen ja auf dem 2. Platz in der Tabelle, hatte ich auch auf etwas mehr Zuschauerzuspruch gehofft. Aber jammern will ich jetzt auch nicht. Wir werden jedenfalls weiter etwas dafür tun, um auf uns positiv aufmerksam zu machen.“
 
HL-SPORTS: Wo siehst du noch sportlich, spielerisch Bedarf zur Verbesserung bei deinen Jungs?

Rolf Landerl: „Gut Ding braucht natürlich Weil. Doch man hat ja oft gesehen, dass wir Probleme haben gegen tief hinten drin stehende Mannschaften klar zu kommen. Da müssen die Spieler auch mal umschalten, nicht denken es geht alles mit spielerischen Elementen. Dort sind dann auch einmal andere Tugenden gefordert.“
 
HL-SPORTS: Denkt ihr über Neuzugänge nach beim VfB. Oder daran sich von Akteuren zu trennen?

Rolf Landerl: „Nicht zwingend. Man schaut sich immer um, hat die Augen offen nach Verstärkungen. Das ist doch legitim. Wenn wir zudem das Gefühl haben, dass jemand aus dem Kader unzufrieden ist, sich nicht einbringen möchte oder kann, werden wir natürlich auch das Gespräch suchen. Bisher war das aber noch nicht der Fall.“

HL-SPORTS: Die Vorbereitung startet am 6. Januar. Dann seid ihr noch im Trainingslager in Portugal, absolviert auch so noch einige Testpartien. Mit welchem Ziel geht es danach in die verbleibenden 15 Spiele in Liga vier?

Rolf Landerl: „Also erst einmal freue ich mich, dass wir überhaupt ins Trainingslager fahren. Das ist eine tolle Sache, eminent wichtig zur Förderung des Teamgeistes. Druck aufbauen möchte ich aber auch nicht in Bezug auf die Konstellation. Meppen hat neun Punkte Vorsprung, das ist nicht wenig. Doch ich bin Sportmann genug, möchte immer das Optimum. Es gibt noch 45 Punkte für uns zu holen. Und solange etwas rechnerisch möglich ist, werden wir alles tun, um einen gewissen Druck auf den Tabellenführer auszuüben.“

HL-SPORTS: Danke und ein Frohes Fest.   

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