RWM überzeugt beim 2:2 gegen Aufstiegsanwärter Eutin. VfB II und Travemünde siegen. FCD II geht erneut leer aus. TuS mit zweitem Remis in Folge.
Lübeck – Nach dem „schwarzen Wahlwochenende“ wollten unsere Clubs Wiedergutmachung betreiben – doch das gelang nur teilweise. Am Samstag erlöste Nachwuchskicker Lion Glosch die Grün-Weißen, sicherte seinem VfB mit dem 1:0 den zweiten Dreier der Saison. Jubeln durfte auch Travemünde, die im Nachbarschaftsduell Sereetz mit 2:0 niederrangen. Ein Teilerfolg gelang dem TuS Lübeck beim 1:1 in Oldesloe, während der FCD II die fast erwartete Niederlage (1:2) in Oldenburg einfing. Immerhin: Am heutigen Nachmittag brachte Moisling Aufstiegsfavorit Eutin 08 an den Rand einer Niederlage, musste sich aber am Schluss mit einem 2:2-Remis zufrieden geben.
VfB Lübeck II – Eintracht Groß Grönau 1:0 (0:0)
Es geht doch VfB Lübeck. Nach langer Durststrecke, der letzte Heimerfolg datierte vom Ende August beim 4:1 gegen Oldesloe, durften auch die Nachwuchskicker der Grün-Weißen wieder jubeln. Mit 1:0 behielt das Rinal-Team letztlich verdient die Oberhand gegen das „Hopp- oder Topteam“ der Liga (Grönau hat sich als einziger Verbandsligist noch nie mit einem Remis begnügt). Die Entscheidung fiel dabei gleich nach dem Wideranpfiff. Nach der Nullnummer im ersten Abschnitt, aber auch dort hatten die Gastgeber schon die besseren Aktionen auf ihrer Seite, verwertete Lion Glosch, der A-Jugendliche unterstützte zusammen mit Keskinler die 2. Herren des VfB, eine Vorlage von Lennart Mohr mustergültig zum „Tor des Tages“. Am Ende reichte der Treffer zum Sieg, auch weil es dem Rinal-Team gelang, gegen die in den letzten zwanzig Minuten aufwachenden Gäste, den Laden hinten dicht zu halten.
Dementsprechend gut gelaunt war VfB-Trainer Serkan Rinal im Gespräch mit
HL-SPORTS: „Ich muss heute alle meine Spieler loben. Das war eine starke Leistung und ein wichtiger Sieg für uns, auf den wir definitiv aufbauen können. Schon in der ersten Hälfte haben wir fast nur auf das gegnerische Tor gespielt, leider aber ohne Erfolg. Am Ende schwanden leider die Kräfte, doch gegen einen starken Kontrahenten haben wir es trotzdem geschafft den Dreier ins Ziel zu bringen.
So spielte der VfB Lübeck II: Alberti – Kornberger, Cicek, Naumann, Koth, Gödeke (90. +3 Frank), Sindy, Glosch, Mohr (77. T. Arslan), Keskinler (90. +4 Walz), Aldermann.
Tor: 1:0 Lion Glosch (48.)
VfL Oldesloe – TuS Lübeck 1:1 (1:0)
Punkt gewonnen, Punkte verloren? Das war auf jeden Fall nichts für schwache Nerven, was die 80 Zuschauer am Samstag im Travestadion beim 1:1 zu sehen bekamen. Zwei Elfmeter, zwei Platzverweise, zwei Tore und am Ende wohl zwei Trainer, die sich nicht wirklich über das Remis in Oldesloe freuen konnten und wollten. Von Beginn an herrschte Hektik auf dem Platz, überschlugen sich die Ereignisse. Nach Notbremse von Kevin Raabe gegen Marcel Noeske kassierte der TuS-Kapitän früh einen Platzverweis. Den fälligen Strafstoß verwertete der Ex-Eicheder Malte Kuberski sicher zum 1:0 (10.) für die Hausherren. Fast folgte prompt auch noch der nächste Streich der Stormarner: Doch ein erneut an Nöske verwirkter Foulelfmeter drosch ein sichtlich übermotiviert wirkender Marcel Kunze zum Glück für den Turn- und Sportverein von 1893 nur an das Gebälk. Doch damit nicht genug: Oldesloes Keeper Dominik Lindtner hatte anscheinend zuviel „Sabbelwasser“ getrunken, ließ sich auf Diskussionen ein und erhielt wegen Zuschauerbeleidigung einen Platzverweis. So ging es den Rest der Spielzeit mit zehn gegen zehn weiter, ein Umstand den die Lübecker kurz nach der Pause durch einen Treffer von Rojhat Acer zum 1:1-Ausgleich nutzten.
TuS-Coach Ali Chalha resümierte wie folgt nach dem Remis: „ Wir haben eigentlich gut angefangen, wollten Druck aufbauen, doch dann folgte die Notbremse, der Platzverweis und der frühe Rückstand. Gott sei Dank wurde unsere darauf sichtbare Nervosität nicht ausgenutzt vom Gastgeber, der zweite Elfmeter von Oldesloe vergeben. Nach der Halbzeit sind wir engagierter zu Werke gegangen und haben durch den Hammerschuss von Acer schnell ausgeglichen. Danach folgte allerdings nichts Halbes und Ganzes mehr, sodass es beim Unentschieden, mit dem ich nicht wirklich glücklich bin, blieb.“
So spielte der TuS Lübeck: D. Ozuna – Meienburg, Rehberg (83. Richter), Stellbrinck, Krause, Acer (71. Spoddig), Warnemünde, Skordos, Kiecksee, Raabe, Rivera.
Tore: 1:0 Malte Kuberski (10., per Foulelfmeter), 1:1 Rojhat Acer (47.)
Rote Karte: Kevin Raabe (9., Notbremse), Lindtner (25., wegen Zuschauerbeleidigung)
Bes. Vorkommnisse: Oldesloes Marc Kunze setzt zweiten Foulelfmeter an die Latte (14.)
TSV Travemünde – Sereetzer SV 2:0 (0:0)
„Ein Pferd springt oft nur so hoch wie es muss“, heißt es im Volksmund – die Kicker des TSV Travemünde anscheinend auch. Doch auch das hat letztlich zum 2:0-Erfolg im Nachbarschaftsduell gegen den Sereetzer SV gereicht. Dabei taten sich die Montekicker lange Zeit extrem schwer, hatten vor allem ihre Probleme sowohl Philipp Jahrling als auch Ronny Tetzlaff in den Griff zu bekommen. So musste ein Platzverweis (Marvin Plath ließ sich zu einer dummen Tätlichkeit gegen Michel Beckmann hinreißen) herhalten, um Travemünde auf die Siegerstraße zu bringen. Nachdem dem agilen Jahrling fast in Unterzahl sogar noch die Gästeführung gelungen wäre, „Katze“ Müller aber den Ball parierte, erlöste Kim Tönder mit dem 1:0 (82.) spät seine Farben. Der Bann war gebrochen – und ein weiteres Tor folgte. Mit einer schönen Einzelleistung tankte sich dabei Michel Beckmann durch die SSV-Reihen und beförderte das Spielgerät zum 2:0 in die Maschen.
Und das sagte TSV-Trainer Sven Sercander nach dem Abpfiff gegenüber HL-SPORTS: „ Wir haben uns vor allem in der ersten Hälfte sehr schwer getan, sind nicht wirklich zu einer Großchance gekommen gegen gut agierende Sereetzer. Nach dem Platzverweis lief es dann besser, haben wir geduldig auf unsere Chancen gewartet und getroffen. Ein schönes Spiel war es trotzdem nicht, eher eines unter der Rubrik Arbeitssieg.“
So spielte der TSV Travemünde: Müller – Schydel, Klak (76. Jan Niklas Beckmann), Hinz, Kurth, Michel Beckmann, Gronau, Engler, Heimann (53. Tönder), Bölke (80. Pätsch), Mielke.
Tore: 1:0 Kim Tönder (82.), 2:0 Michel Beckmann (88.)
Rot: Marvin Plath (70. Tätlichkeit)
Oldenburger SV – FC Dornbreite II 2:1 (1:0)
Ohne André Venzke, der Interimstrainer kickte selbst in der Altherrenmannschaft, unterlag der FC Dornbreite II in Oldenburg mit 2:1 (1:0). Es war nach dem 0:2 in Breitenfelde und der Heimspielniederlage gegen Siebenbäumen (2:5) die dritte Pleite in Folge für den Nachwuchs vom Steinrader Damm. Eine Niederlage, die allerdings weder überraschend kam, noch die
Lübecker zurückwerfen sollte, eher Normalität darstellt. OSV-Torjäger Daniel Junge (jetzt sieben Saisontore) sorgte vor der Pause für die verdiente Pausenführung des Favoriten. Zwar gelang Maximilian Leischner nach einer Stunde Spielzeit das zwischenzeitliche Tor zum 1:1, doch erneut Daniel Junge, mit seinem zweiten Treffer des Tages, stellte die alten Kräfteverhältnisse auf der Sportanlage am Schauenburger Platz wieder her.
So spielte der FC Dornbreite II: Rudowsky – Schliesser, Leischner, Özkaya, J. Lange (84. Bahe), Jasek, Cete, Tietz, Demircan, Bierle, N. Lange.
Tore: 1:0 Daniel Junge (38.), 1:1 Maximilian Leischner (60.), 2:1 Daniel Junge (68.)
Rot-Weiß Moisling – Eutin 08 2:2 (2:1)
David gegen Goliath titelten wir in unserer Vorschau auf das Sonntagmatch am Brüder-Grimm-Ring. Der Tabellenletzte aus Moisling, der ohne Sieg nach zehn Spielen dastand, empfing den noch ungeschlagenen Aufsteiger aus Eutin. Mission Impossible also? Von wegen. Die Begegnung stellte sich den Augenzeugen ganz anders da. Zwar endete die Partie vor den rund 90 Zuschauern 2:2-Unentschieden, doch das Remis schmeichelte eher den Gästen. Der Gastgeber begann richtig stark, schockte den haushohen Favoriten anscheinend mit seiner kecken Spielweise und ging folgerichtig durch Gunnar Kallweit, nach feiner Vorarbeit von Jan Bornemann, mit 1:0 (8.) in Front. Danach forcierte zwar Eutin die Bemühungen, kam auch durch Schumacher (17., scheiterte an Boroch) und Brauer (26., verpasste eine Brunner-Hereingabe), zu Halbchancen, mehr viel den 08ern aber nicht ein. Kreativer waren da die Rot-Weißen: Hinein in die Schnittschnelle der Gäste – und plötzlich stand Gunnar Kallweit völlig blank vor Eutins Schlussmann Fabian Oeser und erhöhte zum verdienten 2:0 (31.). Gästetrainer „Mecki“ Brunner reagierte, brachte eine zweite Sturmspitze und durfte sich noch vor dem Halbzeitpfiff über das 2:1 (38.) freuen. Nach dem Wideranpfiff hatten dann die Hausherren die Chance alles klar zu machen, doch Özdemir (53.) vergab. Schade, aber dadurch ermöglichte das Laszig-Team Eutin zurück zu kehren. Was auch durch das 2:2 durch Tim Schmahl geschah. Dabei blieb es, obwohl Moisling in den Schlussminuten einem verdienten Sieg eindeutig näher war, wie der wenig überzeugende Aufsteiger.
Und das gab Norbert Laszig nach dem dritten Unentschieden und dem „Sprung“ auf den vorletzten Tabellenrang zum Besten: „ Mit der Leistung meiner Jungs bin ich heute zufrieden, mit dem Ergebnis nicht ganz. Leider haben wir erneut unsere Chancen nicht konsequent genug ausgenutzt. Nach der Pause mussten wir den Sack eigentlich zumachen, gelingt das 3:1 wäre Eutin in der Verfassung von heute wohl nicht zurückgekehrt. Ärgerlich, auch bei den Gegentoren haben wir leider etwas mitgeholfen. Beim 2:1 ist unser Torwart zu zögerlich raus gekommen, beim Ausgleich unterbinden wir wie schon in Oldenburg einen Diagonalball nicht und ermöglichen so den Treffer. Trotzdem sind wir insgesamt gesehen definitiv auf dem richtigen Weg.“
So spielte RW Moisling: Boroch – Barten, Bischkopf, Alhas, Schmüser – Erenkaya –
Confalone (37. Özdemir), J. Bornemann, Repky, Brodersen (69. M. Bornemann) – Kallweit (84. Suew).
Tore: 1:0 Gunnar Kallweit (8.), 2:0 Gunnar Kallweit (31.), 2:1 Julian Brauer (38.), 2:2 Tim Schmahl (57.)