Lübeck – Seit neun Spieltagen steht der VfB Lübeck bereits an der Tabellenspitze der Schleswig-Holstein-Liga. Nur der Preetzer TSV ist zur Zeit als einziger Verfolger ernst zu nehmen und die denken nicht über den Aufstieg nach. Hier möchte man bis zum Winter abwarten und dann entscheiden, ob es überhaupt in Frage kommt, die Regionalliga anzupeilen. Für die Lübecker sollte der Weg klar sein, was aber für den samstaglichen Gegner aus Flensburg in weite Ferne gerückt ist. Platz drei in der Liga ist wohl erst einmal zufriedenstellend und trotzdem wollen die Grenzstädter weiter in der Spur bleiben. Auf der Lohmühle könnte ein Sieg über den Spitzenreiter einen weiteren Schub für andere Vereine in der Liga bringen. Davon geht aber niemand aus und ein Punkt aus der Hansestadt mitzunehmen wäre bei sieben Siegen und vier Niederlagen ein Erfolg. Flensburg konnte am Donnerstag den TSV Kropp mit 1:0 durch einen Treffer von Vadim Galinger (39.) besiegen und schob sich somit auf Platz drei der Tabelle vor.
Beim VfB ist die Euphorie ungebremst und das macht das ganze so gefährlich. Das Siegen könnte auch einmal ein Ende finden. Nur ein Remis musste die Skwierczynski-Elf hinnehmen und das nur gegen tapfere Husumer, die es verstanden haben, den Angriff der Lübecker zur Verzweiflung zu bringen. Verzweifelt ist der 39-jährige Chef-Trainer der Grünweißen aber nicht, auch wenn seine beiden Offensiv-Garanten Henrik Sirmais (Mittelfußbruch) und Andre Senger (Muskelbündelriss) noch mit ihren Verletzungen beschäftigt sind. Für Sirmais ist die Hinrunde wohl passee und Senger könnte mit Chance Mitte des Monats wieder ins Training einsteigen. Paul Roelfs (Bänderriss) und Arnold Suew (Fußverletzung) sind nicht dabei. Ganz schwer wiegt aber doch wohl der Ausfall von Stefan Richter am Samstag. Der 28-jährige musste schon beim Sieg in Meldorf mit muskulären Problemen raus (Foto). Der beste VfB-Torschütze (elf Tore in zehn Spielen) wird also fehlen und nur im Halbzeittalk mit HL-SPORTS Chefredakteur Roland Kenzo auf dem Rasen zu sehen und zu hören sein. Jan Lindenberg trainierte dafür diese Woche wieder, wobei ein Einsatz noch fraglich ist.
Skwierczynski sagte am Freitagmittag zu HL-SPORTS: „Sechs Ausfälle gegen die gestandene SH-Liga-Mannschaft von Flensburg ist schon hart und es wird mit Sicherheit nicht einfach, aber wir wollen unsere Leistung aus den letzten Heimspielen bestätigen und die drei Punkte in Lübeck lassen. Wir werden auch noch mal schauen, ob und welche U19-Spieler wir dazu nehmen können. Hier sind wir in engen Kontakt mit Michael Hopp, da die A-Jugendlichen schließlich auch in der Bundesliga am Sonntag eine schwere Aufgabe bewältigen müssen. Das entscheiden wir erst morgen Mittag gemeinsam.“
Am Samstag um 14.00 Uhr wissen alle Fans mehr, die den Weg ins Stadion finden. Mit einem Zuschauerschnitt von über 1.100 Fans aus fünf Spielen liegt die Lohmühle weit vor den anderen Clubs der Klasse. Da das Wetter angenehme 15 Grad bei leichter Bewölkung und einem geringen Regenrisiko angesagt hat, könnte die Top-Marke aus dem Altenholz-Spiel eventuell fallen. Verdient hätten es die Protagonisten, denn die konstante Leistung, die sie auf den Rasen bringen macht einfach Freu(n)de beim Zuschauen. Damit die neuen Studenten der Hansestadt auch gleich auf den richtigen Verein getrimmt werden wurden für die nächsten fünf Spiele (Flensburg, Eichede, Strand, Neumünster und Kiel) 1.000 Tickets in die Willkommenspakete der Fachhochschule gepackt.