Hamburg – Der Hamburger SV befand sich in den letzten Jahren eher am unteren Rand der Tabelle. Doch jetzt sieht es so aus, als würde die Mannschaft einen regelrechten Aufschwung erleben. Die vergangenen drei Spiele haben die Rothosen in Folge gewonnen, das gab es zuletzt selten. Der Club hat sich nach der Flaute in den letzten Jahren sportlich weiterentwickelt, das verblüffende ist wohl, dass bei den Siegen ein Ruck durch die Mannschaft ging und sie zeigte, dass sie es kann. Hier bleibt jetzt die Frage zu klären: Befindet sich der HSV im sportlichen Aufschwung?
Das Leben scheint zunächst bitter
Am Anfang der Saison spielten die Hamburger eher schwach, erzielten nach zehn Spieltagen gerade mal zwei Punkte. Doch jetzt sind sie auf der Siegesstraße. Die alles entscheidende Frage ist, wie es zu diesem Aufschwung gekommen ist.
Sind die Transfers der Schlüssel zum Erfolg?
Das Augenmerk der Shoppingtour des Hamburger SV lag eindeutig auf der Qualität der Neuzugänge. Sie haben keine Kosten und Mühen gescheut, um neue und vor allen Dingen gute Fußballer im Winter zu verpflichten. Mergim Mavraj beispielsweise, ist ein deutsch-albanischer Fußballspieler und steht seit Januar beim HSV unter Vertrag. Zuvor spielte er für den 1. FC Köln, galt dort als ein geschätzter und sehr zuverlässiger Kicker. Sein Debüt gab er am 17. Spieltag im Auswärtsspiel gegen den VfL Wolfsburg. Ebenfalls seit Januar neu dabei ist der Grieche Kyriakos Papadopoulos. Er wurde von Bayer 04 Leverkusen ausgeliehen. Auch „Papa“ hatte sein Debüt bei der Niederlage in Wolfsburg. Ironischerweise erzielte er sein erstes Bundesliga Tor mit den Hamburgern im Spiel gegen seinen eigentlichen Arbeitgeber am 19. Spieltag. Der dritte im Bunde ist der junge Brasilianer Walace, der auch im Kader der brasilianischen Nationalmannschaft steht.
Trumpf Walace
Für den Transfer des Olympiasiegers Souza Silva Walace blättert der HSV ganze 9,2 Millionen Euro auf den Tisch. Walace spielt im zentralen und defensiven Mittelfeld, bei seinem Debütspiel gegen Köln zeigte er sich bereits von seiner besten Seite, spielte so, als sei er schon lange Teil der Mannschaft und brauchte anscheinend nicht viel Zeit, um sich einzugewöhnen. Dabei war es eigentlich noch gar nicht seine Zeit, um auf dem Feld zu stehen laut Trainer Markus Gisdol. Doch es standen bei der Partie gegen die Kölner nicht genug erfahrene Spieler zur Verfügung. Albin Ekdal und Nicolai Müller fielen unter anderem aus, so kam die Chance für den Neuankömmling Walace, der direkt auf dem Feld glänzte. Dank des beherzten Einsatzes entschied der HSV so eindeutig das Spiel für sich. Wenn er weiterhin so spielt, wie bei seinem Debüt, dann wird man noch viel von ihm hören.
Auf dem Weg zum Sieg
„Man hat gesehen, dass wir eine Reihe guter Spieler haben. Wir sind gut aufgestellt“, so äußert sich Gisdol. Und damit könnte er nicht ganz Unrecht haben, denn sein neues Defensivzentrum setzt sich aus den vielversprechenden Neuankömmlingen und dem Torschützen Jung zusammen. Der HSV ist mehr als vorbereitet auf die Spiele gegen die nächsten Gegner Freiburg und Bayern. Während es sich die Freiburger in der Tabellenmitte bequem gemacht haben, thronen die Münchener nach wie vor an der Tabellenspitze. Die Hamburger belegen hingegen aktuell Platz 15, dennoch stehen sie jetzt im Viertelfinale des DFB-Pokals. Die aktuellen Prognosen führender Buchmacher trauen dem HSV nicht den Überraschungscoup zu, doch wie der HSV erst gegen Leipzig zeigte, hat das Team aktuell einen Lauf. Der Hamburger SV hat wieder Vertrauen in sich selbst gefunden, sie sind auf dem Weg in eine optimistischere Zukunft.