Schlutup gewinnt Spitzenspiel – Grönau gelingt Befreiungsschlag – VfB III mit Party-Sieg – LSC hakt Aufstieg ab

Lübeck – Nach einem Drittel der Saison setzte der TSV Schlutup mit einem Auswärtssieg bei den Adler-Trägern am 10. Spieltag der Kreisliga ein Ausrufezeichen und bleibt weiterhin ungeschlagen. Ganz heimlich schob sich der ATSV Stockelsdorf auf Rang zwei vor. Die Ostholsteiner gewannen beim neuen Schlusslicht TSV Travemünde, denn Eintracht Groß Grönau gelang mit Trainer Klaus Witt durch einen 2:0-Heimsieg der erste Sieg in der aktuellen Spielzeit und steht nun auf einem Nichtabstiegsplatz. Auch nur, weil der Eichholzer SV gegen eine grünweiße Partytruppe von der Lohmühle kein Kapital schlagen konnte.

TSV Travemünde II – ATSV Stockelsdorf 0:4 (0:0)

Bis zur Halbzeit konnte die erneut zusammengewürfelte Truppe von Monte-Trainer Detlef Berger im einzigen Freitagsspiel mit den starken Stockelsdorfern eine Halbzeit mithalten, doch war es nur eine Frage der Zeit, bis die Eisenberg-Elf das Spiel ergebnistechnisch für sich entscheiden konnte. Kurz nach der Halbzeit war es dann Julian Jäger (49.), der seine Farben das erste Mal jubeln ließ. Tobias Knetsch machte sieben Minuten nach seiner Einwechslung das 2:0 (77.) und sechs Minuten später traf er erneut ins Netz (83.), bevor Dennis Schumacher in der letzten Minute den 4:0-Endstand für die Gäste herstellte.
Travemündes Trainer Detlef Berger sagte nach der Partie zu HL-SPORTS: „Das 0:4 ist vielleicht etwas zu hoch ausgefallen. Wir waren 30 Minuten ebenbürtig und haben dann einfach den Anschluss verpasst. Mit einem Stammkader von sechs Mann ist es Woche für Woche nicht einfach, denn wir wissen nicht wer bei uns aus den anderen Mannschaften aushilft. Wir müssen jetzt gucken, dass wir bis zum Winter durchhalten und dann einfach nachbessern.“
Dirk Eisenberg (ATSV): „In einem sehr einseitigen Spiel gewinnen wir mit 4:0 und lassen dabei noch unzählige gute Torchancen liegen. Nächste Woche gegen Schwartau müssen wir uns deutlich steigern.“

Lübecker SC – VFL Vorwerk 0:3 (0:1)

„Der Aufstieg in die Verbandsliga ist für uns erst einmal abgehakt“, sagte LSC-Manager Harald Klix nach dem 0:3 am Samstagabend am Thomas-Mann-Platz gegen den VFL Vorwerk. Jeweils fünf Siege und Niederlagen stehen in der eigenen Bilanz – dabei ein Torverhältnis von 23:23. Das spricht für einen Mittelfeldplatz und genau dort befindet sich der LSC 99 auch nach einem Drittel der Saison, nämlich auf Platz sieben. „Wir werden jetzt schon langsam anfangen für die neue Saison aufzubauen und uns zu stabilisieren. Man muss einfach sagen das Schlutup und Phönix zu stark sind. Mit der Brechstange bringt das nichts“, fügte er noch hinzu.
Die Erkenntnis kam ihm vielleicht schon nach drei Minuten, da erzielte der Vorwerker Mazlum Yoksul das frühe Führungstor der Gäste. Zu allem Unglück der Hausherren kam das Eigentor von Stephan Lindhoff in der 48. Minute hinzu und Alexander Pretzer besorgte in der 57. Minute das 0:3, wobei es schließlich auch blieb.
LSC-Coach Thorsten Kreutzfeldt fand folgende Worte nach der Begegnung: „Wir verlieren trotz Ballhoheit das Spiel durch Individuelle Fehler.“
Dieter Einars als VFL-Trainer sah es fast genauso: „Eine starke Vorwerker Defensivleistung, an der sich der LSC die Zähne ausbiss. Die guten Chancen hatten wir. Der Sieg hätte noch höher ausfallen können.“

Eintracht Groß Grönau – SC Buntekuh 2:0 (1:0)

Sunday-High Noon in Grönau und die Eintracht holt den ersten Saisonsieg in der Kreisliga. Doppeltorschütze Alexander Podszus wird wohl ein zusätzliches Kaltgetränk von seinen Mannschaftskameraden nach dem Spiel ausgegeben bekommen haben. Quasi mit dem Halbzeitpfiff konnte er seinen ersten Konter einwandfrei abschließen und von diesem Schock erholte sich der SCB nicht mehr. Chancen waren für die Lübecker da aber die Verwertung war das Problem. In der 78. Minute setzte Alexander Podszus erneut zum Konter an und versetzte den Buntekuhern mit seinem zweiten Treffer den Dolchstoß. Dabei hatte die Mannschaft von Lars Traulsen, der bis zum Saisonende auf der Trainerbank in Buntekuh sitzenbleibt,  bereits in der 10. Minute die Möglichkeit auf das 1:0, doch das Aluminium rettete für die Gastgeber. Auch im zweiten Durchgang machten die Jungs vom Koggenweg genügend Druck nach vorne, doch etwas zwingendes sprang dabei nicht heraus, so dass die Effektivität am Ende herausragte und die Lauenburger die rote Laterne mit diesem Heimsieg abgeben durften.
Klaus Witt (Eintracht-Trainer) war nach dem Spiel zufrieden und freute sich über den ersten Dreier: „Es war ein hart erkämpfter Sieg für meine Mannschaft. Kompliment an meine Jungs, das sie sich endlich für ihren Aufwand belohnt haben. Ich hoffe dieser Erfolg gibt uns nun Auftrieb und wir können im nächsten Spiel daran anknüpfen.“
SCB-Coach Lars Traulsen haderte mit der Leistung: „Wir haben es versäumt in der ersten Halbzeit in Führung zu gehen und auch in der zweiten Hälfte unsere Chancen nicht genutzt. Ich denke, wir hätten heute noch eine dritte Halbzeit spielen können und wir hätten kein Tor geschossen. Grönau wollte den Sieg einfach und wir können uns bei unserem Torwart Dennis Mauter bedanken, dass es nur 2:0 am Ende heißt.“

Eichholzer SV – VfB Lübeck III 3:4 (2:1)

So etwas gibt es wohl auch nur im Amateur-Fußball. Spieler feiern den Sieg ihrer ersten Herren etwas länger und kommen direkt von einer Party aus dem Ruhrgebiet zum Spiel. Da kann man ja nur von Glück für die Lohmühlen-Kicker reden, dass die Partie an der Guerickestraße erst am Nachmittag angepfiffen wurde. Interessant wäre eine Ansetzung um 9.00 Uhr gewesen… Bitterer Beigeschmack dabei war die Verletzung für Timo Baarmann.
Dass die VfBer noch nicht ganz da waren merkten sie selbst als der Ball bereits nach sieben MInuten im eigenen Netz zappelte. Dion Gabteni traf für die Eichholzer zum 1:0 doch Benny Bregulla, der offensichtlich (bis zur 90. Minute) den klarsten Kopf von allen hatte glich in der 13. Minute zum 1:1 aus. Schadi Karnib stellte den alten Abstand wieder her und traf für den ESV zum 2:1, was auch gleichzeitig der Pausenstand war. Die Ansprache von VfB-Trainer Florian Schnoor schien Wirkung gezeigt zu haben, denn Benny Bregulla nutzte in der 47. Minute die Möglichkeit zum erneuten Ausgleich und sein Mannschaftskamerad Vasco Kübler brachte die Gäste sogar vier Minuten später mit 3:2 in Front. Jan Henning Peter konnte zwar noch einmal für die Truppe von Mourad Gabteni zum 3:3 ausgleichen, doch drei Minuten vor dem Ende stach Goalgetter Benny Bregulla zum dritten Mal zu und markierte den 4:3-Endstand für den VfB. Der gute stand danach so unter Dampf, dass er in der Nachspielzeit noch ein viertes Tor erzielen wollte, doch seinen Schuss feuerte er erst ab, als der Schiedsrichter die Situation schon abpfiff. Dafür bekam er dann prompt in der dritten Minute der Nachspielzeit den gelbroten Karton zu sehen. Der insgesamt fünfte Platzverweis für das Team von VfB-Trainer Florian Schnoor im elften Spiel.
Seine Zusammenfassung nach dem Schlusspfiff für HL-SPORTS fiel wie folgt aus: „Heute haben wir dem Begriff Amateursport eine neue Bedeutung verliehen. Ein paar kamen direkt zum Treffpunkt von einem Rave in Dortmund, der Rest feierte das 8:0 vom Vortag bei einer Sportsbar-Eröffnung. Suboptimaler konnten die Vorzeichen nicht sein und das bei unseren vielen Sperren und Verletzten! Trotzdem hat sich der angeschlagene letzte Rest zusammengerissen und einen Auswärtssieg erkämpft. Nicht schön, aber erfolgreich. Leider mussten wir nach dem Spiel erfahren, dass für unseren Stürmer Timo die Saison gelaufen ist, Diagnose Achillessehnenriss, OP noch diese Woche. Daher sind die drei Punkte heute für ihn. Dass er noch weiterspielen wollte, zeigt exemplarisch den Charakter meiner Mannschaft, der man trotz der fragwürdigen Vorbereitung die grandiose Einstellung nie absprechen kann.“
Mourad Gabteni, ESV-Coach war sprachlos: „Drei Standards, drei Tore unglaublich. Die bessere Mannschaft hat verloren. Das verfolgt uns und wir haben, wenn man unten steht, einfach kein Glück.“

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1.FC Phönix – TSV Schlutup 2:3 (1:2)

Es war das Spitzenspiel der Kreisliga und das lockte gut 200 Zuschauer ins Phönix-Stadion. Die 100 Schlutuper Fans konnten am Ende ihre Mannschaft feiern, denn der ungeschlagene Spitzenreiter behielt auch an der Travemünder Allee eine weiße Weste und hielt den stärksten Konkurrenten auf Distanz. Den Anfang machte Jan Hendrik Gurr in der 12. Minute mit seinem Kopfballtor zum 1:0 für die Gäste. Sebastian Barsuhn konnte nach einem Foulelfmeter in der 22. Minute allerdings vorerst ausgleichen, doch auch auf der anderen Seite gab es acht Minuten später einen Foulelfmeter, den Dennis-Jan Meier verwandelte. So führte die Mannschaft von Jörg Behnke zur Pause auch verdient mit 2:1. Nach der Pause brachte Roman Wilhelm die Schlutuper mit Köpfchen mit 3:1 (Foto) nach vorne, doch in der 55. Minute durfte Sebastian Barsuhn sich noch einmal in die Torschützenliste eintragen und den Anschlusstreffer markieren. Dabei blieb es allerdings bis zum Abpfiff, den der Tabellenführer mit einer La Ola-Welle vor seinen Fans auf der Tribüne feierte. Vorher durften aber beide Teams noch jeweils einem ihrer Spieler beim vorzeitigen Abgang in der 80. Minute hinterherschauen. Sebastian Baafi (Phönix) und der letzte TSV-Torschütze waren aneinandergeraten und verabschiedeten sich mit gelbrot bzw. rot aus dem Spiel.
Manuel da Silva, der schon die letzten Wochen vor diesem Spiel warnte, akzeptierte die Niederlage und stellte erneut fest: „Verdient verloren, unerklärliche Fehler und bei einigen in so einem Spitzenspiel zu wenig Einstellung! Kopf hoch und weiter. Schlutup hat verdient gewonnen.“
Michael Hellberg (Betreuer beim TSV) war nach dem Spiel happy: „Fairer Kreisligafußball wie er allen Spaß macht. Verdienter Sieg für den Spitzenreiter, der in einem "Heimspiel" auswärts überzeugte. Danke an die über 100 mitgereisten Schlutuper Fans!“

TSV Kücknitz – SC Rapid 0:3 (0:3)

Die Partie hätte auch bereits nach 17 Minuten beendet werden können. Da stand das Ergebnis zwischen dem TSV Kücknitz und dem SC Rapid schon fest. Mirco Peters (7.) per Kopf, Dennis Müssig (11.) und Julian Brückner (17. Minute) hatten es eilig und hebelten die Kücknitzer Abwehr schnell aus. Kücknitz versuchte zwar danach das Spiel bei einer sehr guten Leistung von Schiedsrichter Boris Hoffmann noch zu drehen, allerdings ohne Erfolg.
Rapid-Coach Sebastian Wenchel, der unter der Woche auf Trainerlehrgang in Malente verweilte sagte nach dem Spiel zu HL-SPORTS: „Eine starke erste Halbzeit von uns. Danach haben wir dann verwaltet. Insgesamt ein hochverdienter Sieg mit einem überragenden Julian Brückner und einer sehr guten Defensiv-Leistung meiner Mannschaft.“
Claus Singelmann sah das ähnlich: „Als die Mannschaft wach wurde und gemerkt hat, ich stehe auf dem Fußballplatz stand es 0:3. Zudem wurden unnötige Ecken- und Freistöße verursacht, so war es frühzeitig unmöglich einen angestrebten Punkt zu holen. Enttäuschend für die treuen Zuschauer und das Trainer-Team. Die Einstellung und Vorbereitung zum Spiel der meisten Spieler war einfach unpassend für ein Fußballspiel. Leider!“

RW Moisling – VFL Bad Schwartau 1:3 (0:1)

Zwischen dem Aufsteiger aus Moisling und den Marmeladenstädtern vom VFL kam es in der ersten Halbzeit zu einem Spiel auf Augenhöhe. Till Jänke traf allerdings mit einem Sonntagsschuss in der 37. Minute zum 1:0 für die Plieske-Elf womit es auch in die Halbzeit ging. Nach einem Doppelwechsel zu Beginn des zweiten Durchgangs hatten die Rotweißen dann die Möglichkeit auf den Ausgleich, doch der neu ins Spiel gekommene Daniel Wetzel konnte den Ball nach 47 Minuten nicht im Tor unterbringen. Dafür verursachte seine Mannschaftskamerad Daniel Spieker auf der anderen Seite einen Elfmeter, nachdem er Killian Witt nach einem Stellungsfehler nur durch ein Foul bremsen konnte. Der gute Schiedsrichter Lucca Wieckberg zeigte auf den Punkt. Den Strafstoß verwandelte Valmir Kelmendi in der 52. Minute. Das spielentscheidende 3:0 erzielte dann wieder Till Jänke mit seinem zweiten Treffer in der 73. Minute. Moisling gelang dann nur noch der Ehrentreffer durch Daniel Wetzel in der 78. Minute.
„Wenn wir die individuellen Fehler nicht abstellen und langsam wieder in die Erfolgsspur zurückkehren, wird es eine sehr anstrengende Saison“, prognostizierte RWM-Co-Trainer Dennis Keske danach.
Klaus Alves vom VFL sagte: „Unterm Strich ein verdienter Sieg für uns, obwohl Moisling lange Zeit dagegen hielt.“

TSV Siems – Fortuna St. Jürgen 5:1 (2:0)

Nach der Pokalpleite gegen Eichholz unter der Woche zeigte der TSV Siems am Sonntagnachmittag gegen Fortuna St. Jürgen die gewünschte Reaktion. Mit einem klaren 5:1 (2:0) gewannen die Hausherren gegen die Jäger-Elf aus St. Jürgen. Mit dem ersten Angriff von Frederik Rocksien in der ersten Minute gelang auch gleich das 1:0 für den TSV. Hier ließ er mit einem Solo vier Gästespieler plus Torhüter Marcel Hackert stehen. Der Torschütze durfte auch gleich sechs Minuten später wieder feiern, denn das 2:0 erzielte er kurz darauf. Mit dem schnellen Schock schleppten sich die Fortunen in die Halbzeit und mussten fünf Minuten nach dem Wechsel das 3:0 mit ansehen. Torben Wendt war so frei und netzte ein. Den Ehrentreffer für die St. Jürgener erzielte Matthias Salzenberg in der 54. Minute per Foulelfmeter, doch gegen die drangvollen Gastgeber war kein Kraut gewachsen. Maik Bertmann (83.) und Henrik Lindacher (86.) machten den 5:1-Kantersieg perfekt.
TSV-Trainer Daniel Safadi, der aufgrund Personalmangels ab der 70. Minute selbst mit ran musste, sagte nach dem Erfolg: „Endlich wieder zurück zu alten Stärken. Mit schnellen Angriffsfußball und viel Laufbereitschaft und auch wieder Spaß beim Fußball, haben wir das Pokalaus vom Donnerstag wieder gut gemacht.“
Sein gegenüber Peter Jäger war bedient und sagte gegenüber HL-SPORTS: „Wir haben zur Zeit die Seuche und jeder Fehler wird bestraft. Wir kämpfen uns aber wieder daraus.“

Kreisliga Lübeck Ergebnisse vom 9. Spieltag: 
   
TSV Travemünde IIATSV Stockelsdorf0:4
Lübecker SCVFL Vorwerk0:3
Eintracht Groß Grönau IISC Buntekuh2:0
Eichholzer SVVfB Lübeck III3:4
1.FC PhönixTSV Schlutup2:3
TSV KücknitzSC Rapid0:3
RW Mosiling IIVFL Bad Schwartau1:3
TSV SiemsFortuna St. Jürgen5:1

Tabelle Kreisliga Lübeck:       
         
Pl. MannschaftSp.ToreTordiff. Pkt. 
1TSV Schlutup1091036:122428
2ATSV Stockelsdorf1081143:152825
31.FC Phönix1080248:153324
4VFL Vorwerk1061334:211319
5VFL Bad Schwartau961227:161116
6TSV Siems1060435:241118
7Lübecker SC1050523:23015
8VfB Lübeck III1150625:35-1015
9SC Rapid1052331:29214
10Fortuna St. Jürgen1032527:39-1211
11SC Buntekuh1041525:18710
12TSV Kücknitz1022612:25-138
13RW Moisling II921613:28-157
14Eintracht Groß Grönau II912710:32-224
15Eichholzer SV1011815:38-234
16TSV Travemünde II101099:43-343
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